Ganz im Süden Fünens und nordöstlich der Insel Tåsinge liegt auf Thurø der ehemalige Winterhafen. Viele Hundert hölzerne Segelfrachtschiffe überdauerten hier einst die frostige Jahreszeit. Erst als sich die Transportwege auf die Straße verlagerten, verlor der Platz für die Reeder an Bedeutung. Bis heute findet man vor Ort noch kleine Bootswerften, und inzwischen haben Sportbootfahrer den geschützten Naturhafen für sich entdeckt. Sie genießen nicht nur die umliegende Landschaft. Auch die unmittelbare Nähe zu den historischen Seefahrerstädten Svendborg und Troense machen diesen Ankerplatz attraktiv.
Landgang: Das Anlanden mit dem Beiboot ist an den umliegenden Club- oder Werftstegen möglich. Oder man steuert gleich über den Svendborgsund nach Troense. Der Bummel durch die alten Gassen der Seefahrersiedlung lohnt, ebenso der Besuch des Schifffahrtsmuseums. Von hier gelangt man mit dem Bus 250 in 15 Minuten nach Svendborg zum Shoppen oder zum Bahnhof für den Crew-Transfer.
Navigation: Die Ansteuerung ist nur bei Tageslicht zu empfehlen. Dabei die Westmarke südlich von Blåby passieren und dann nördlich von Kidholm in die Bucht. Außer bei Westwind liegt man hier hinter der bewaldeten Halbinsel Grasten sehr geschützt. Tiefen im nördlichen Bereich um viereinhalb Meter, weiter östlich drei Meter. Ankergrund teils verkrautet.
Nur knapp drei Meilen südlich von Thurøbund befindet sich die große, nach Norden offene Lunkebucht. Das ist ein guter Platz für die Nacht, wenn es anderntags im Hellen durch den Svendborgsund oder Richtung Belt gehen soll. Bei der Ansteuerung der Bucht ist das Schloss Valdemar auf der Insel Tåsinge eine prächtige Landmarke. Erbaut wurde es 1644 und gestaltet im Stil der klassischen Renaissance mit weitläufigen Gärten und Parks. Leider sind derzeit keine Besichtigungen möglich.
Landgang: Es gibt herrliche Spazierwege auf Tåsinge. Oder die Crew nimmt die historische Fähre „M/S Helge“ vom Anleger des Schlosses nach Svendborg. Weitblick garantiert der knapp vier Kilometer entfernte Turm der Kirche von Bregninge: Von oben überschaut man das südfünische Inselmeer und die Stadt Svendborg.
Navigation: Auch wenn es schön aussieht und gute Abdeckung bietet: Nicht zu dicht unter Land beim Schloss Valdemar ankern; es wird dort sehr flach. Tieferes Wasser und ebenso guten Schutz gibt es hinter dem Nørreskov, wo Bäume den Wind abhalten. Oder man bringt den Anker östlich der Halbinsel Stenodden aus. Dort gräbt er sich unter dem Kraut in den lehmigen Grund.
Die Insel Ærø hat viel zu bieten, und die große offene Bucht westlich des Hauptortes Ærøskøbing ist perfekt für entspanntes Ankern vor schöner Landschaft. Der lange Strand, ein kleines Kliff und bunte Badehäuser am Ufersaum machen Lust auf einen Landgang. Dazu setzt man einfach kurz mit dem Dingi zum Campingplatz über.
Landgang: Vom Campingplatz ist es zu Fuß nur ein Kilometer bis zum wunderschönen Zentrum Ærøskøbings (Foto). Dort finden sich Kunstgalerien, Restaurants, Cafés und auch ein Supermarkt. Mit dem Bus gelangt man kostenlos zu allen anderen Inselorten.
Navigation: In die große Bucht mit Wassertiefen von bis zu elf Meter kann man problemlos einlaufen. Geankert werden kann in der Regel überall auf vier bis sieben Metern auf meist sandigem Grund. Teilweise Steine. Beliebt ist die Ostseite der Bucht beim Campingplatz. Guter Schutz außer bei Nordwestwind. Bei Westwind am besten dicht unter Land hinter Borgnæs Nakke verholen, die Zweimeterlinie verläuft dicht am Ufer.
Abwechslungsreiche Natur, schöne Strände und weidengesäumte Wege machen die Insel zum Schmuckstück in der Dänischen Südsee. Das friedliche Dorf Lyø By, etwa zwei Kilometer vom Hafen entfernt, erfreut mit gut erhaltenen Fachwerkhöfen, hübschen Blumengärten und alten Obstbäumen. Genießer decken sich mit frischen Waren im Landhandel ein oder probieren die regionale Gastronomie aus.
Landgang: Mit dem Dingi in den Hafen oder ans flache Ufer. Von dort ins Dorf, wo es einen kleinen Lebensmittelladen samt Biergarten gibt. Kleine Snacks sind in der „Oase“ nordwestlich des Campingplatzes sowie im „Café No. 7“ erhältlich. Das findet man im Ortszentrum nahe der Kirche. Allerlei Kuriositäten, unter anderem Schrumpfköpfe, sind in Susis Skrønemuseum ausgestellt. Ein Spaziergang führt zum Glockenstein, einem alten Dolmenstein von Sandbank 3.500 v. Chr. Oder man umwandert Lyø und Lyø Rev. Dabei die Ruhezeiten im Vogelschutzgebiet beachten.
Navigation: Direkt westlich neben dem Hafen ist eine schöne Reede mit zwei bis fünf Meter Wassertiefe. Sandboden, teilweise verkrautet. Leeschutz vor nordwestlichen bis südlichen Winden.
Im Westteil der Sønderborg-Bucht ist reichlich Platz. Dazu gibt es einen tollen Blick auf die Düppeler Schanze mit der historischen Mühle, wo während des Preußisch-Dänischen Krieges Geschichte geschrieben wurde.
Landgang: Das seichte Wasser am Strand der Ortschaft Vemmingbund ist ideal für Kinder zum Spielen und kann mit dem Dingi eben angelaufen werden. Hier findet sich auch das „Vemmingbund Café & Restaurant“. Auf dem Campingplatz kann man im Minimarkt Lebensmittel einkaufen. Wer drei Kilometer nach Norden durch Felder und Wiesen marschiert, gelangt nach Dybbøl Sogn. Lohnend ist ein Besuch im Geschichtszentrum der Dybbøl Banke mit einer beeindruckenden Ausstellung der Kriegsereignisse um 1864. Im Ort ist ebenfalls ein Supermarkt vorhanden. Südlich der Halbinsel Dynt Hoved lässt sich ein herrliches Gebiet mit grandiosem Ausblick über die Förde und die Geltinger Bucht durchwandern.
Navigation: Die Bucht ist in der Mitte mit 20 Metern tief, die Zweimeterlinie reicht bis dicht unter Land. Ankern bei Winden aus Nord entweder im nördlichen Bereich direkt vor der Düppeler Schanze. Oder bei West- und Südwestwind gut geschützt vor Dynt Hoved. Der Grund ist überwiegend sandig.
Die landschaftlich wunderschön eingebetteten Gewässer der Dyvig und Mjels Vig sind im Sommer ein Anker-Hotspot. Dann ist es hier oft voll und weniger erholsam. Auch die Bebauung der Marinas vor Ort ist erweitert worden, was der Infrastruktur hilft, aber das Naturerleben beeinträchtigt. Ruhiger geht es wochentags und in der Nebensaison zu.
Landgang: Mit den Dingi zum Yachthafen. Proviant im dortigen Miniladen bunkern. Oder mit dem kostenlosen Bus nach Nordborg pendeln. Dort ist der Technik- und Wissenschaftserlebnispark Universe interessant für Jung und Alt. Das „Dyvig Badehotel“ hat eine Badeinsel und am Südufer einen Spielplatz. Zudem lockt eine Brasserie mit Snacks, das Gourmetrestaurant mit ausgefeilten Menüs.
Navigation: Mit Tageslicht durch die schmale, drei Meter tiefe Baggerrinne des Stegløb einlaufen. Dann im südwestlichen oder im nördlichen Bereich der Bucht auf zwei bis vier Meter Tiefe den Anker fallen lassen. Oder weiter durch die Enge nach Mjels Vig und dort auf zwei bis drei Meter Tiefe ankern. Der Grund ist schlickig, den Halt des Ankers überprüfen. Windschutz aus allen Richtungen. Bei West- bis Nordweststurm kann der Pegel um einen Meter sinken.
Die Genner Vik ist der hintere Teil einer tiefen Bucht. Wie ein aus der Flasche gezogener Korken liegt die Insel Barsø östlich schützend vor der Einfahrt. Weit im Inneren findet sich das kleine Eiland Kalvø. Es ist über einen Damm mit dem Festland verbunden und war früher Standort der zweitgrößten Werft Dänemarks. Heute werden hier Wikingerschiffe gebaut und Museumsprojekte initiiert.
Landgang: Die Gegend ringsum ist Vogelschutzgebiet, markierte Wanderwege laden zu Spaziergängen ein. Beim „Kalvø Badehotel und Restaurant“ soll es diese Saison wieder ein Mittags-und Abendangebot geben. Crews können sich hier zudem mit einigen Lebensmitteln versorgen. Auch der Campingplatz hat einen kleinen Laden.
Navigation: Tiefe Bucht mit sehr guten Ankermöglichkeiten bei Wassertiefen von drei bis zehn Metern. Sandboden, teilweise krautig. Außer bei Ost- und Südostwind sehr geschützt. Besonders die Südseite des Fjordes mit dem Nørreskov bietet gute Leeabdeckung. Dort ist der Grund schlickig, sodass der Sitz des Ankers überprüft werden sollte.
Bereits die segelnden Nordmänner hatten die Bucht als Hafen und Handelsplatz gewählt. Sie wird geschützt von den Halbinseln Helnæs und Agernæs sowie von der Insel Illumø. Hinter ihnen finden sich zahlreiche gute Ankermöglichkeiten.
Landgang: Beim Hafen von Faldsled beginnt der Øhavsstien, ein Wanderweg mit langen Strecken durch das südfünische Inselmeer. Zudem gibt es Strände zum Baden und stilles Flachwasser, um mit dem SUP zu paddeln. Wer an der Ostseite der Buch ankert und über eine gut gefüllte Bordkasse verfügt, kann sich ins Gourmetrestaurant „Falsled Kro“ verholen und dort fürstlich speisen und trinken. Für eine Handvoll Kronen bekommt man im Dorfimbiss „Vandkanten“ Burger, Eis und mehr.
Navigation: Beim Einlaufen in die Bucht gilt es, die betonnte Durchfahrt zu erwischen. Die geringste Tiefe beträgt etwa 2,3 Meter. Dahinter öffnet sich eine weite Bucht mit Leeküsten für alle Windrichtungen und Wassertiefen zwischen zwei und fünf Meter. Überwiegend sandiger Grund. Schutz vor südlichen Winden bieten auch die Eilande Illumø, Horsehoved und Vigø.
Südlich von Assens liegt die Torø Vig. Nach Süd-Südwest ist die Bucht geschützt von der ehemaligen Insel, die infolge von Verlandung zur Halbinsel wurde, sowie von einer weit in den Belt reichenden Sandbank. Wälder, Wiesen und Strände laden zum Verweilen ein. Torø ist nur im Sommer bewohnt und dient dann als Ferienlager für Kinder.
Landgang: Wenn etwas hygge, gemütlich, ist, dann das hier: Das malerische Fischerdorf Torø Huse ist unbedingt einen Besuch wert. Quirliger geht es im drei Kilometer entfernten Assens zu, zu erreichen mit dem Bordfahrrad oder mit dem Linienbus. In der Kleinstadt gibt es zahlreiche Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Torø hat viele Spazierwege und in der Bucht Strände mit flachem Wasser – ideal für Familiencrews.
Navigation: Vom Nordwesten läuft man in den Naturhafen ein und hält sich von dem weit in den Belt ragenden Torø Rev frei. Ankern auf sandigem Grund in drei bis fünf Meter Tiefe. Die Zweimeterlinie verläuft nah am Ufer. Mit wenig Tiefgang ist das Einlaufen bis vor Torø Huse möglich, dabei dicht an der Sandbank halten. Dort liegen Fischerboote (Foto rechts) und einige Yachten der Einheimischen. Auf krautigem Grund ankern oder an den dort vorhandenen Dalben festmachen. Aber Achtung, die mit vier Meter in den Seekarten eingetragenen Wassertiefen sind mit Vorsicht zu genießen, die Bucht neigt zur Versandung!
Wer am nördlichen Ende des Kleinen Belts in den Fænøsund schippert, legt am besten gleich hinter der langen Sandbank Fønsskov Odde hart Ruder nach Südost. Dann gelangt man auf einen durch und durch geschützten Gewässerabschnitt, der beinahe schon an einen Binnensee erinnert.
Landgang: Keine spektakuläre, aber eine schöne, von der Eiszeit geformte Moränenlandschaft mit Wald und Wiesen. Die Fønsskov Odde ist begehbar – und ein beliebter Standort zum Angeln. Mit dem SUP kann die Insel Fænø oder der Yachthafen von Middelfart besucht werden. Oder man macht einen Abstecher zu dem kleinen Steg der Svinø Bådelaug. Von Gamborg mit dem Bus nach Middelfart zum Shopping oder Restaurantbesuch.
Navigation: Der Fænøsund ist nachts nicht befeuert, tagsüber ist er indes einfach zu befahren. Gute Ankerplätze bei Süd- bis Westwind entlang der Küste der bewaldeten Halbinsel Føns. Bei Ostwind in Lee von Svinø verholen und in der Ellebæk Vig bei Tiefen bis vier Meter ankern. Der Boden kann verkrautet sein, meist ist es aber schlickig, weiter westlich auch sandig. Bis zu zwölf Meter Wassertiefe in der Mitte des Fjords; die Zweimeterlinie verläuft teilweise nah am westlichen Ufer. Ein paar Steine garnieren das Revier, die aber alle in der Seekarte verzeichnet sind.
Die äußere Spitze der Halbinsel Hindsholm nennt sich Fynshoved. Auch hier hat die Eiszeit in Form einer Moränenlandschaft Spuren hinterlassen. Vor Ort finden Segler zwei flache, sehr gut geschützte Lagunen. Die nördlichere ist Korshavn mit einer engen Einfahrt zwischen Kliff und Kiesstrand. Der Odense Sejlklub betreibt hier eine kleine Steganlage mit sanitären Einrichtungen, die nach dem Oktobersturm 2023 neu aufgebaut wird.
Landgang: Mit dem Dingi zum Steg oder an den Strand. Traumhafte Spaziergänge, am besten bei Sonnenuntergang, in der hügeligen Landschaft mit Blick auf die Inseln Endelave und Samsø. Lebensmittel gibt es auf dem nahen Campingplatz, oder man fährt mit der Buslinie 481 nach Kerteminde, einer kleinen Stadt mit vielen Läden und Restaurants.
Navigation: Die Ansteuerung sieht schwieriger aus, als sie tatsächlich ist. Untiefen vor allem nördlich der Einfahrt beachten, nicht abkürzen, langsam fahren. Seegras am Grund kann dem Echolot fehlerhaftes Feedback geben. Aus allen Windrichtungen geschützt, bei starkem Westwind steht etwas Schwell in der Bucht. Der Grund besteht aus Lehm, Sand und Seegras. Die Zahl der Ankerplätze mit mehr als zwei Meter Tiefe ist begrenzt, die Bucht ist nicht besonders groß. Boote mit weniger Tiefgang können im vorderen Teil der südlichen Lagune ankern. Vorsicht, viele Steine, und es wird schnell flach.
An der Nordseite Fünens liegt diese ehemalige Herrensitzinsel, die als Jagdrevier genutzt wurde. Noch heute gibt es einen schönen Waldbestand mit uralten Eichen, die unter Schutz stehen. Einen Hafen oder einen Steg sucht man vergeblich, denn Menschen wohnen hier nicht mehr. Dafür sind Hirsche, Mufflons, beeindruckende Seeadler und viele andere Vogelarten auf der Insel heimisch. Auf den Sänden ringsum tummeln sich gern Robben. Der Leuchtturm aus schwedischem Granit von 1883 weist den Weg in den Kleinen Belt.
Landgang: Mit dem Dingi kann man gut anlanden. Achtung, Steine! Schöne Spaziergänge und Rundwege im Wald und am Strand. Bei Ebbe wandert man auf einem markierten Wattweg, der in der Seekarte verzeichnet ist, binnen zirka 45 Minuten zum Festland.
Navigation: Ankern unter Land. Die Ost- und Westflanke ist von Wald und teils von einem Kliff geschützt. Umsicht erfordert die Ansteuerung der nördlichen Küste, dort liegen einige große Felsen und Riffe unter der Wasseroberfläche. Sandgrund, teils Krautfelder, vereinzelt Steine. Die Bojen der Dansk Sejlunion sind deren Mitgliedern vorbehalten.