Morten Strauch
· 18.05.2023
Nach anderthalb Jahren Bauzeit kann der Hafen Dageløkke auf der Westseite von Langeland ab heute wieder von Seglern angelaufen werden. Neben neuen Stegen, einer Tapas- sowie einer Weinbar glänzt die Marina auch mit einer ausgebaggerten Hafeneinfahrt, die nun zwei Meter tief ist
Am 27. Juli wird der neue Hafen Dageløkke standesgemäß mit einem großen Sommerfest und Livemusik eingeweiht. Die Gastronomie wird bereits ab dem 26. Mai ihre Tore öffnen. Freuen können sich die Gäste auch auf eine schöne Aussicht über das Fahrwasser zwischen Langeland und Fünen inklusive eines prächtigen Sonnenuntergangs – vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
Mit dem neuen Hafen, der in einladender Holzoptik konzipiert wurde, wollen die neuen Eigner Langeland auf ein touristisches Niveau heben, das sich mit den populärsten Feriendestinationen des dänischen Königreichs messen kann.
Man sagt, Ærøskøbing sei heute die am besten erhaltene dänische Stadt aus der Zeit des Mittelalters. Dank des großen, aus allen Windrichtungen geschützten Naturhafens kann Ærøskøbing auf eine bewegte Vergangenheit als Kaufmannsmetropole und Heimathafen einer großen Handelsflotte zurückblicken.
Die Marina nebenan ist modern ausgestattet, aber in der Hauptsaison kann es am frühen Nachmittag voll werden. Zu den größten Sehenswürdigkeiten zählen die Museen, die aus der Handelszeit berichten, das Flaschenschiffmuseum und natürlich die pittoreske Kulisse der Badehäuser rund um den westlich der Stadt gelegenen Revkrog, in dem auf vier Meter Wassertiefe geankert werden kann.
Wohl keine andere Ostsee-Metropole steht bei Seglern so hoch im Kurs wie Kopenhagen. Skipper müssen sich allerdings entscheiden: Die eine, zentrale Marina, die reichlich Platz bietet, gibt es nicht. Sehr zentral liegt die Wilders Plads Marina, doch sie hat nur wenig Gastboxen. Die Ofelia-Pier neben dem Theater bietet nur Längsseitsplätze, es ist dort auch laut und ein öffentlich zugänglicher Bereich.
Die meisten Crews gehen daher in den Hafen Langeline nahe der kleinen Meerjungfrau oder gleich nördlich dahinter in den Frihavn. Die etwas weiter außerhalb gelegenen, dafür aber mit reichlich Platz gesegneten Häfen von Margretenholm/Lynetten oder Svanemøllehavnen sind immer eine sichere Alternative. Wer dort liegt, muss mit dem Bord- oder Leihrad in die Stadt radeln. Das ist im Fahrrad-Paradies Kopenhagen aber kein Problem und sehr zu empfehlen.
Die Dyvig ist die wohl am besten geschützte Ankerbucht Süddänemarks. Egal aus welcher Richtung es bläst, hier liegt man immer ruhig. Das tiefe Wasser reicht bis dicht ans Ufer – perfekt zum Ankern, wenn nur der weiche Grund nicht wäre. Er riecht streng, und man sollte gut prüfen, ob das Eisen auch wirklich hält. Wer nicht am eigenen Anker übernachten will, kann auf die im Innenteil der Bucht gelegenen Steganlagen des Segelklubs und des Hotels ausweichen. Beide sind empfehlenswert, wobei die Atmosphäre beim Segelklub etwas familiärer ist. Im Sommer sind Steganlagen und Ankerbucht sehr gut besucht.
Deutlich verschlafener geht es in der unmittelbar benachbarten Mjelsvig zu. Die idyllische Nebenbucht ist von der Dyvig aus über ein schilfgesäumtes privates Fahrwasser mit 2,5 Meter Tiefe erreichbar. Die Vig selbst ist relativ flach und eignet sich daher weniger gut zum Ankern. Stattdessen bietet aber die kleine, sehr familiäre Steganlage am Ende der Bucht mehrere schöne Liegemöglichkeiten, auch für Yachten mit etwas mehr Tiefgang. Ein Platz zum Ausspannen.
Die zweitgrößte Stadt der nordischen Nachbarn lassen viele Crews liegen, denn die weitläufige Aarhus-Bucht ist ein Umweg – zumindest wenn man weiter nach Anholt, Schweden oder Kopenhagen segeln möchte. Ein Riesenfehler, denn die 340.000-Einwohner-Stadt ist enorm vielseitig und hat den Vorteil, dass sie bei Weitem nicht so von Touristen überlaufen ist wie etwa die Hauptstadt.
Wer die City ansteuert, ist zunächst vielleicht von den Hochhäusern auf der alten Halbinsel mit den Werften irritiert. Doch dahinter liegt ein perfekt geschützter Yachthafen mit allem, was man braucht. Einen freien Platz gibt es hier zudem eigentlich auch immer.
Die etwa eine Seemeile tiefe Bucht ist in die Landschaft eingebettet, am Südufer steht dichter Laubwald, im Norden liegen alte Gehöfte und Häuser auf leicht gewelltem Grünland. Die meisten Crews gehen hier vor Anker, der Blick auf Wald und Häuser sowie einige Steganlagen am Ufer ist einfach zu schön. Beim Ankermanöver muss man manchmal etwas Geduld haben, stellenweise ist der schlammige Grund mit Seegras sehr weich, der Anker greift dann nicht immer sofort.
Man kann natürlich auch irgendwo anders festmachen. Es gibt die sehr schöne Anlage des Thurø-Segelclubs, der sensationelle Grillplätze auf trassierten Plätzen unter den riesigen Eichen am Hang hat. Der Blick über den Svendborgsund ist von dort mit einem Sundowner in der Hand einfach toll. Sind die Stege dort voll, ist die Anlage der Werft nebenan eine Alternative. Zu guter Letzt gelangt man aber auch relativ einfach von Troense nach Svendborg. Das ist eine gute Alternative, wenn etwa in der Hochsaison der Stadthafen von Svendborg überfüllt ist und die Yachten dort in dichten Päckchenreihen liegen.Thurø wird von den meisten Fahrtenseglern wegen seiner Ruhe und Natur angelaufen.