Zweihand-Mixed-WMFinale! Lina Rixgens und Sverre Reinke souverän dabei

Tatjana Pokorny

 · 24.09.2025

Lina Rixgens und Sverre Reinke beim Start ins Qualifikationsrennen zur Offshore Zweihand-Mixed-WM vor Cowes.
Foto: Paul Wyeth/Royal Ocean Racing Club
Team Germany ist für das Finale der Offshore Zweihand-Mixed-WM in britischen Gewässern qualifiziert. Als Dritte ihres Qualifikationsrennens segelten Lina Rixgens und Sverre Reinke im Über-Nacht-Rennen am frühen Mittwochmorgen in den Endlauf.

Das ging noch besser als erhofft: Lina Rixgens und Sverre Reinke haben das Finale der Offshore Zweihand-Mixed-WM soverän erreicht. In ihrem Qualifikationsrennen der ersten von zwei WM-Gruppen erreichte die einzige deutsche Crew nur fünf Minuten nach den britischen Titelverteidigern und Rennsiegern Calanach Finlayson und Maggie Adamson ins Ziel. Nur 1 Minute und 13 Sekunden Rückstand hatten Rixgens/Reinke auf Dominique Knuppel/Ferderice Waksman aus Uruguay.

Zweihand-Mixed-WM: fünf Teams lösen das Finalticket

Entscheiden waren in diesem Über-Nacht-Rennen aber nicht die Platzierungen auf dem Podest, sondern ein Platz in den Top-Fünf. Nur die besten fünf Teams aus jedem der beiden WM-Qualifikationsläufe und die Sieger des Hoffnungslaufes kämpfen ab dem 29. September im Finale der besten elf Teams um die WM-Medaillen. Die direkte Finalqualifikation gelang neben Finlayson/Adamson, Knuppel/Waksman und Rixgens/Reinke auch den für Schweden startenden Anna Drougge und Martin Angsell sowie Ivar Elstrodt und Christiane Walta unter niederländischer Flagge. Hier geht es zu den Ergebnissen.

“Unser Ziel waren die Top-Fünf, einfach die Quali schaffen. Das ist doch jetzt richtig gut”, sagte Lina Rixgens nach dem Zieldurchgang am Mittwochmorgen. Mehr als 10, 15 Minuten haben weder sie noch Sverre Reinke im Qualifikationsrennen geschlafen, dass am Dienstagnachmittag vor Cowes begonnen hatte und fast genau 19 Stunden andauerte.

Strategisch seien sie nicht stark ins Risiko gegangen, sondern in der Regel bei ihrer Gruppe der Zweihand-Mixed-WM geblieben. Tatsächlich führten Lina Rixgens und Sverre Reinke das Qualifiaktionsrennen zum Finale der Offshore Zweihand-Mixed-WM in der ersten Halbzeit sogar über weite Strecken an. Ein bisschen besser als bei der WM im vergangenen Jahr konnte das deutsche Duo seine Gegner dieses Mal einschätzen. “In Frankreich 2024 war es noch eine echte Blackbox, jetzt kannten wir schon einige”, sagte Lina Rixgens.

Vielseitigkeitsprüfung bei der Zweihand-Mixed-WM

Spaß hatte Team Germany viel bei dieser WM-Auftaktpartie auf den WM-Charterbooten vom Typ Sun Fast 30 OD. Sverre Reinke erzählte zu Verlauf: “Wir hatten so ziemlich alles mit dabei. Angefangen mit leichen und mittleren Winden. Dann ging es raus mit einer kurzen Startkreuz und bei den Needles vorbei. Mit herrlichstem warmen Wetter, Sonnenschein und auf flachem Wasser. Später am Abend und in der Nacht ging der Wind dann aber hoch bis auf 25 Knoten, Kreuzen, Amwindkurse.”

“Es ging quasi einmal um die Isle of Wight herum und dann noch einmal eine Ecke raus bis Brighton. Das hat uns vom Kurs her auch richtig, richtig gut gefallen”, schwärmte Lina Rixgens. “Alle Kursanteile waren dabei. Und durch die Küste hier mit den war es auch supertaktisch. Es war wirklich viel zu machen auf allen Kursen, auch technisch war das mit längeren Speedanteilen nicht zu unterschätzen.”, so Sverre Reinke.

Es musste alles beherrscht werden.” Sverre Reinke

Ein Rennen der Top-Speeds sei es, berichten beide, bei ablandigem Wind und wenig Welle aber nicht gewesen. “Nachts wurde es mit der Nässe irgendwann ein bisschen ungemütlich, aber das gehört dazu. Da waren dann relativ viel Amwind und offener Abwind dabei”, sagte Lina Rixgens lächelnd. Mit einem engen Halbwindkurs – Rixgens nennt es auch “geschrägten Amwindkurs” – ging es zurück in den Solent und morgens um 8 Uhr ins Ziel.

Fischernetz zwingt Rixgens/Reinke zur Rückwärtsfahrt

Ein kleines Ärgernis mussten die Sun-Fast-Könner, die mit ihrer “Gaia” selbst ein Boot vom WM-Typ besitzen, am Abend des Starttags an der Südostecke der Isle of Wight überwinden. “Da haben wir zwischendurch ein Fischernetz eingefangen. Das war ein bisschen schade. Da hatten wir das Feld zwischendurch angeführt, das Netz eingefangen und sechs Plätze verloren.” Lina Rixgens ergänzt: “Weil wir sehr nah unter der Küste waren, sind wir als Erste um die Ecke rumgegangen. Und dann mussten wir halt einmal kurz rückwärts segeln.”

Der Verlauf des Qualifikationsrennen motiviert das deutsche Mixed-Team fürs Finale stark. Lina Rixgens sagte: “Es war echt cool! Wir waren an der Luvtonne schon Erste, haben uns dann die ganze Zeit bis zu den Needles sehr solide vorne platziert. Das war noch einmal ein Reach mit Code Zero.” Von Platz sieben nach der unfreiwilligen Begegnung mit dem Fischernetzt konnten sich Rixgens und Reinke zügig wieder vorarbeiten. “Wir hatten richtig guten Speed auf dem Amwindkurs hoch in Richtung Brighton”, erinnert sich Lina Rixgens gerne.

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Sie fuhren wieder vor auf Platz zwei, ließen dann nur noch ein Federchen, weil sie auf Sicherheit segelten. Im Ziel reichte Platz drei hinter den Briten bei ihrem Heimspiel und dem Team aus Uruguay souverän zum Finaleinzug. Das Qualifikationsrennen für die zweite Gruppe der Zweihand-Mixed-WM beim gastgebenden Royal Ocean Racing Club startet am Donnerstag (25. September). Danach folgt noch ein Hoffnungslauf, dessen Sieger-Crew ebenfalls das Entscheidungslauf erreicht. Elf Teams bestreiten ab 29. September das Finale.

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