In zwei Qualifikationsrennen werden die Teilnehmer an der Offshore Zweihand-Mixed-WM ihre Finalisten ermitteln. Die jeweiligen Top-Fünf erreichen das Finale. Das erste Über-Nacht-Rennen startet schon am 23. September. Und da ist auch gleich die einzige deutsche Crew gefordert: Lina Rixgens und Sverre Reinke greifen zum zweiten Mal nach 2024 an.
Vor einem Jahr wurde die Offshore Zweihand-Mixed-WM in in Frankreichs Seesegelwiege Lorient Lorient mit 22 Teams ausgetragen. Die Bedingungen reichten von 30 Knoten und zwei Meter hohen Wellen bis hin zu leichten Winden oder gar Windstille. Daraus hatte sich im Finale eine dramatische Schlussetappe ergeben, auf der die Führung mehrfach wechselte. Den Briten Maggie Adamson und Cal Finlayson war es dann im Schlussspurt gelungen, ihren knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Sie gewannen den Titel mit nur 65 Sekunden Vorsprung.
Ob ihnen in diesem Jahr im Heimatrevier ein zweiter Coup gelingt? Die Titelverteidiger sind mit von der WM-Partie, zu der am Dienstag um 14 Uhr der Startschuss für das erste der beiden Qualifikationsrennen fällt. Hier geht es nach dem Start zum Tracker der Offshore Zweihand-Mixed-WM. Die deutschen Herausforderer Lina Rixgens und Sverre Reinke sind gleich zum Auftakt gefordert. “Seit heute repräsentieren wir Deutschland bei der World Sailing Offshore Zweihand-Mixed WM in Cowes”, vermeldete Co-Skipperin Lina Rixgens am offiziellen Eröffnungstag der Titelkämpfe von der Isle of Wight.
Bis zum 1. Oktober segeln in diesem Jahr 21 Teams aus 14 Nationen von sechs Kontinenten um den Offshore Zweihand-Mixed-WM-Titel. “Nach unserem 7. Platz bei der WM 2024 in Lorient hat uns der DSV dieses Jahr erneut nominiert”, sagte Lina Rixgens. Gesegelt wird auf gecharterten Booten vom Typ Sun Fast 30 OD, die vom Weltseglerverband World Sailing laut Rixgens “bis ins letzte Detail kontrolliert wurden, um für alle Teams identische technische Grundlagen zu stellen”.
Lina Rixgens und Sverre Reinke haben selbst eine Sun Fast 30 OD und damit inzwischen mehr als 7000 Seemeilen geloggt. “Wir kennen das Boot also sehr gut”, so Rixgens. Auch das Revier, das in diesem Sommer die so legendäre wie faszinierende Bühne der gelungenen Admiral’s-Cup-Wiederauferstehung war, kennt das bestens eingespielte deutsche Duo gut.
Lina Rixgens sagt: “Wir konnten das anspruchsvolle Revier rund um die Isle of Wight im Sommer rund um unsere Teilnahme am Fastnet Race bereits ein bisschen kennenlernen. Wir sind nun sehr gespannt auf die Rennen gegen die besten Zweihand-Mixed-Teams der Welt und werden alles gegeben!” Die Boote der Weltmeisterschaft wurden den Teams zugelost.
Einen halben Trainingstag hatten die Crews auf den Charterbooten, bevor am frühen Dienstagnachmittag das Qualifikationsrennen für Gruppe 1 mit Team Germany und zehn weiteren Zweihandteams beginnt. Geplant ist, dass das Qualifikationsrennen rund 20 Stunden dauert und die Boote am Morgen des 24. September wieder in Cowes einlaufen.
Einen Blick aufs mögliche Wetterszenario für dieses erste Qualifikationsrennen warf Weltumseglerin Dee Caffari, die den Veranstaltern mit ihrer Erfahrung zur Seite steht. Ihre Prognose, die auch Lina Rixgens und Sverre Reinke betrifft: „Für die erste Qualifikationsrunde kann die Flotte mit einer leichten nordöstlichen Brise im Solent rechnen. Jeder Wind mit einer nördlichen Komponente ist hier bekanntermaßen unbeständig.”
Die Crews müssen wirklich die Augen offen halten und auf Böen und Winddreher achten.” Dee Caffari
Weiter sagte Dee Caffari kurz vor Beginn der Zweihand-Mixed-WM: “Ich gehe davon aus, dass das Rennteam eine Luvmarke setzen wird, um die Flotte auseinanderzuziehen, bevor sie den Solent verlässt. Sobald sie draußen sind, werden die Bedingungen rauer – über Nacht wird der Wind im Ärmelkanal auf 15 bis 20 Knoten zunehmen. Das ist nichts Extremes, aber der Nordwind wird sich kalt anfühlen, besonders auf der Rückfahrt gegen den Wind. In den frühen Morgenstunden werden sie dann wieder in leichteren Wind in den Solent zurückkehren, um das Ziel zu erreichen.”
Das Qualifikationsrennen der Gruppe 2 startet am am 25. September. Das weitere Procedere erklärt Lina Rixgens: “Die ersten fünf Teams beider Qualifikationsrennen dürfen beim großen Finalrennen in der kommenden Woche ab 29. September bis 1. Oktober teilnehmen. Einen elften Slot für das Finale kann der Gewinner des Repechage-Rennens für die Boote auf den Plätzen sechs bis elf in den beiden Quali-Rennen ergattern. Die Repechage der Zweihand-Mixed-WM wird am kommenden Samstag ausgetragen. Unser Ziel ist also klar: die Quali für das Finale!”