Warnemünder WocheDominanz-Sieg im 505er

Lars Bolle

 · 08.07.2025

Jan-Philipp Hofmann und Felix Brockerhoff segelten zum souveränen Sieg im 505er.
Foto: Pepe Hartmann
Die Warnemünder Woche 2025 erlebte am dritten Tag eine Fortsetzung der idealen Segelbedingungen. In verschiedenen Bootsklassen wurden intensive Rennen ausgetragen, wobei sich erste Favoriten herauskristallisierten. Die 505er-Klasse konnte ihre Sieger bereits küren.

Die Serie der perfekten Segeltage zur Warnemünder Woche findet auch am dritten Tag ihre Fortsetzung – zumindest fast. Mit einem strammen Programm auf den vier Bahnen wurden die drei Ilca-Klassen, die OK-Jollen und die 505er über die Kurse geschickt. Nur die Silberflotte der Ilca 6 schwächelte etwas. Sie schaffte im einbrechenden Wind lediglich ein Rennen. Die 505er absolvierten dagegen sogar drei Wettfahrten und kürten im Anschluss ihre Warnemünder-Woche-Sieger 2025. Die Düsseldorfer Jan-Philipp Hofmann und Felix Brockerhoff feierten ihren dritten Jahreserfolg im Europa-Cup in Folge.

Dominanz in der 505er-Klasse

Mit einem Sieg, einem zweiten und einem vierten Platz zu ihrem Regatta-Abschluss kassierten die 505er-Dominatoren Hofmann/Brockerhoff zwar noch leichte Flecken auf ihrer bis dahin weißen Weste. An dem überlegenen Gesamtsieg änderte das aber nichts mehr. "Heute haben wir nicht ganz den Speed gefunden", berichtete Steuermann Jan-Philipp Brockerhoff. Doch der Freude tat das keinen Abbruch: "War 'ne tolle Regatta. Wir haben eine Top-Performance hingelegt. Aber auch von der Wettfahrtleitung und dem Drumherum war alles perfekt hier", so der Steuermann, der den Warnemünder-Woche-Erfolg sehr zufrieden einreihte in die Europa-Cup-Siegesserie nach den Top-Platzierungen in Frankreich und Italien.

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Das Erfolgsrezept des Duos beschrieb Vorschoter Felix Brockerhoff so: "Die Kommunikation ist ganz wichtig. Wir sprechen relativ viel in dem Rennen, darüber, wie er steuert, und was ich denke, wo wir hinfahren müssen. Technik, Taktik ist bei uns beständiges Thema." Mit dieser Einstellung und den Erfolgen im Rücken steuern sie selbstbewusst auf die Europameisterschaft im Oktober in Spanien zu.

Spannende Entwicklungen in anderen Klassen

In der OK-Jollen-Europameisterschaft nimmt das Bild an der Spitze langsam Konturen an – mit dem Briten Charlie Cumbley in der Führungsposition. Der Schweriner André Budzien verbuchte am zweiten EM-Tag einen Tagessieg und einen vierten Platz. "Anschlusstreffer nennt man das wohl", kommentierte Budzien den Sieg in der ersten Tageswettfahrt. Im Gesamt-Klassement rangiert Budzien nun auf Platz fünf, hat im Feld der 109 Starter nur einstellige Ergebnisse in der Liste und liegt damit in Schlagdistanz zur absoluten Spitze.

Ilca-Klassen im Fokus

Standhaft ignoriert Ole Schweckendiek in der olympischen Ilca7-Klasse eine hartnäckige Erkältung. Die körperliche Schwächung war dem Kieler zumindest auf dem Wasser nicht anzumerken. Mit einem zweiten Platz und einem Rennsieg schob er sich insgesamt auf Platz eins und löste damit seinen Teamkollegen Julian Hoffmann an der Spitze ab. Der Allgäuer musste einen 14. und einen 17. Rang verkraften, ist nun Dritter. Zwischen den beiden Deutschen platziert sich der Franzose Alexandre Kowalski, der im Finale am Dienstag wohl der einzig verbliebene Konkurrent von Ole Schweckendiek ist.

Auf der Bahn der Ilca6 wurden die Ergebnisse an Tag drei kräftig durchgeschüttelt. Von den Patzern der bisherigen Top-Akteure Levian Büscher (Düsseldorf) und Anna Munch (Dänemark) profitierte der Däne Mads Wegener Larsen. Nach seinem Sieg in der ersten Wettfahrt konnte er sich sogar einen 20. Platz leisten, rückte trotzdem auf die Top-Position. Die ärgsten Verfolger sind Josip Tafra und Petra Marendic aus Kroatien. Levian Büscher ist als bester Deutscher Fünfter, die WM-Vierte Anna Munch rangiert auf Platz neun.

Nachwuchstalente in der Ilca4-Klasse

Eine neue Führung gibt es auch bei den Ilca4. In der Nachwuchsklasse kommt niemand ohne ein Streichresultat aus. Daher zahlt sich die größte Beständigkeit in der Serie aus. Und die hat aktuell die Hamburgerin Cassandra Jansch. Ein zweiter und ein 13. Platz führten sie nach vorn. "Vor allem im zweiten Rennen passten Wind und Welle nicht zusammen. Der Wind war schon sehr schwach, aber die Welle stand noch. Das hat es nicht einfach gemacht", berichtete die 14-jährige Schülerin.

Mit der aktuellen Platzierung wachsen allerdings die Ansprüche: "Eine Medaille hier wäre schon schön – auf jeden Fall in der Altersklasse U16. Große Ziele gibt es sonst in diesem Jahr nicht. Aber im nächsten Jahr würde ich gern zur WM fahren, und danach sehen wir, wie es im Ilca6 weitergeht." Am finalen Tag ist im Ilca4 noch vieles möglich, denn Kaya Üner (Türkei) und Wesse Brink (Niederlande) folgen der führenden Deutschen im knappen Punktabstand.


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