Zwei Jahre und 200.000 Arbeitsstunden sind in den Bau der “Gitana 18” geflossen, 50.000 Stunden ins Design. An diesem 3. Dezember wird die Nachfolgerin der Ultim-Gigantin “Gitana 17” in Lorients La Base enthüllt. Die Nummer 18 ist bereit für ihr erstes Publikum. Auf 32 Metern Länge und 23 Metern Breite soll die neue Rekordjägerin mit vielen technischen Überraschungen aufwarten. Sie wird das 28. Boot des Gitana-Rennstalls in dessen reicher maritimer Geschichte sein, deren Wurzeln in der Passion der Rothschild-Familie liegen und vor 150 Jahren mit Edmond de Rothschild am Genfer See entstanden.
Bevor es am Mittwochnachmittag soweit war, zeigte ein Erkundungsgang, dass La Base auch im Winter nie schläft. Überall in den Teamcamps und auch an den Docks wurde gearbeitet. Ob auf der Ultim “Sodebo”, auf der Imoca “Initiatives Cœur” oder auch an Bord von “Fortinet – Best Western”, die ihr Skipper Romain Attanasio mit einem Teammieglied auf Hochglanz brachte. Das Boot ist Boris Herrmanns ehemalige Imoca, mit der Deutschlands bekanntester Seesegler bei seiner erste Vendée Globe 2020/2021 auf Platz fünf gesegelt war.
Jetzt steht das VPLP/Verdier-Design von 2015 für 2,5 Millionen Euro zum Verkauf, denn Romain Attanasios aktuelles Projekt ist beendet. Auch im Hangar von Boris Herrmanns Team Malizia wurde an diesem 3. Dezember intensiv gearbeitet. Hier ist nach dem formidablen dritten Platz von Francesca Clapcich und Will Harris im Transat Café L’Or bereits “11th Hour Racing” (Es-”Malizia – Seaexplorer” zurück im Stall. Abgehängt steht die Imoca, mit der Boris Herrmann seine zweite Vendée Globe bestritten hatte, im Hangar von Team Malizia. Hier erhält sie ihr neues Design und weitere Updates.
Boris Herrmanns eigenes neues Boot befindet sich bereits im Bau. Es soll im Sommer 2026 fertig werden und den Hamburger auf seinem Kurs zur dritten Vendée-Globe-Teilnahme beflügeln. Sein Team betreut auch die Vorgängerin mit, die jetzt von 11th Hour Racings Skipperin Francesca Clapcich für ihre Vendée-Globe-Premiere 2028/2029 betrieben wird.
Egal, wo man in diesen kalten Wintertagen im sonnigen Hafen La Base hinschaut: überall bekannte Gesichter, überall emsige Arbeit. Das galt auch an Bord eines schneeweißen 50-Fuß-Katamarans mit klarer Performance-Ausrichtung. Einer der drei Männer, die dort das Boot vorbereiteten, um den Mast zu ziehen, ist kein Geringerer als Top-Designer Martin Fischer. Er ist Co-Eigner der von ihm 2017/2018 designten “Espadon nomad”, die 2019 zu Wasser gegangen war.
Martin Fischer ist noch bis zum Wochenende in der Bretagne. Am Samstag findet im Herzen von La Base eine weitere spannende Eröffnungsfeier statt: Das “Maison des Skippers” wird gleich gegenüber von Team Malizias Hangar eingeweiht. Der moderne helle Bau setzt einen weiteren interessanten Kontrapunkt zu den alten U-Boot-Bunkeranlagen, die La Base ihren sehr eigenen Charakter verleihen. Das neue Gebäude ist den Protagonisten des Offshore-Segelsports, den Seglern und Seglerinnen und ihren Teams gewidmet. Es soll Rennställen Räumlichkeiten und Services bieten und die internationale Bedeutung des Standorts stärken.
Finanziert ist der imposante Neubau im Zentrum von La Base huntertprozentig vom Gemeindverband Lorient Agglomération. Die gerade fertiggestellte Anlage soll mit Büros, Sport- und Veranstaltungsräumen den Rennställen dienen. Darüber hinaus bietet sie gemeinschaftlich nutzbare, modulare Hangars für Boote unterschiedlicher Größen. Außerdem wird hier künftig das Hafenbüro, die Capitainerie von La Base zu finden sein.
Zunächst aber waren an diesem Mittwoch alle Augen in La Base auf den Gitana-Rennstall gerichtet. Dort wird ab späten Nachmittag die neue “Maxi Edmond de Rothschild” vorgestellt. Hier ein Blick auf die Entstehung, bevor wir die neue Königin der Meere nach der Enthüllung näher vorstellen: