Travemünder WocheSeebahn und Hobie 16 küren Sieger

Lars Bolle

 · 21.07.2025

Die Crew der „patent 4“ freute sich über die perfekten Segelbedingungen an Tag zwei der Travemünder Woche.
Foto: Christian Beeck/TW
Die 136. Travemünder Woche bot am zweiten Regattatag ideale Segelbedingungen mit 15 bis 20 Knoten Wind. Auf der Seebahn und bei den Hobie 16 wurden die ersten Sieger gekürt. Anspruchsvolle Bedingungen führten zu einigen Aufgaben.

Die Lübecker Bucht zeigte sich am zweiten Regattatag der 136. Travemünder Woche von ihrer besten Seite. Bei Windstärken von 15 bis 20 Knoten und hoher Welle herrschten perfekte, aber auch fordernde Bedingungen für die Segler in sieben Klassen. Auf der Seebahn kam es zu leichtem Materialbruch, Seekrankheit und einigen Aufgaben. Auch in anderen Bootsklassen konnten nicht alle Crews den anspruchsvollen Tag durchstehen.

Dominanz auf der Seebahn

Auf der Seebahn setzte sich die Crew der "patent 4" um Steuermann Henning Tebbe bei den Up-and-Down-Wettfahrten durch. Das Team nutzte die Bedingungen, um sich auf das neue Setup ihrer Yacht einzustellen. Zu dieser Saison wurde die "patent 4" vom Spinnaker auf Gennaker umgerüstet und wird nur noch mit sieben statt acht Personen gesegelt. "Es war eine gute Gelegenheit, um das Handling zu verfeinern. Die Yacht ist jetzt wesentlich agiler", erklärte Tebbe. Den zweiten Platz belegte wie schon bei der Langstrecke Hinrich Klatt mit der "Bona Tempora" vor Frank Michel auf der "Fiefdeeler" aus Travemünde.

Seebahn-Wettfahrtleiter Jens Hahlbrock sah sich mit einem schrumpfenden Teilnehmerfeld konfrontiert. Von den ursprünglich acht gemeldeten Crews für die Up-and-Down-Kurse erreichten nur fünf das Ziel der ersten Wettfahrt. Im zweiten Rennen waren es sogar nur noch drei Mannschaften. Dies veranlasste Hahlbrock, den Regattatag vorzeitig zu beenden, zumal auch Helfer auf den Begleitbooten über Unwohlsein klagten. Zu den Teams, die frühzeitig aufgaben, gehörten auch die Sieger der Langstrecke. Die schwedische Crew Lena Having und Eivind Böymo-Malm segelte die "Mrs Freckles" nur zu zweit und konnte bei den zunehmenden Windstärken in den engen Tonnenmanövern nicht mehr mit den voll besetzten Konkurrenten mithalten. Auch Frank Haßler aus Heiligenhafen musste nach einem Bruch am Oberwant der "Fru Hansen" aufgeben.

Die "patent 4"-Crew blickt nun optimistisch auf die Mittelstrecken-Rennen am kommenden Wochenende. Mit dem klaren Sieg bei den Up-and-Down-Wettfahrten haben sie eine starke Empfehlung abgegeben.

Hobie 16: Klarer Sieg des Favoriten-Duos

Bei den Hobie 16 dominierten Ulf Hahn und Katrin Wiese-Dohse aus Kellenhusen das Feld. Mit sieben Siegen in acht Wettfahrten setzten sie sich klar gegen die Konkurrenz durch. Nur in der ersten Wettfahrt mussten sie sich hinter den Rekord-Europameistern Detlef Mohr und Karen Wichardt einreihen. "Es waren super Bedingungen an den beiden Tagen. Und für uns passte es perfekt", freute sich Hahn. Besonders lobte er die Entscheidung der Wettfahrtleitung, den Hobies am zweiten Tag eine eigene Bahn zuzuweisen.

Bei den Hobie 16 richtet sich der Fokus von Hahn und Wiese-Dohse nun auf die Europameisterschaft in Polen. "Das wird das Highlight der Saison. Dafür war Travemünde eine gute Vorbereitung", so Hahn, der sich eine Top-Five-Platzierung zum Ziel gesetzt hat.

Weitere Klassen im Wettbewerb

Neben den Seebahn-Yachten und Hobie 16 kämpften auch andere Bootsklassen um Siege und gute Platzierungen. Bei den H-Booten führt die Berliner Crew von Holger Köhne nach sechs Wettfahrten klar die Gesamtwertung an. In der J/22-Klasse steuern die Abonnement-Meister um Reiner Brockerhoff aus Duisburg auf den German-Open-Titel zu. Die Dyas-Klasse nutzt die Travemünder Woche als Warm-Up für ihre anstehende Deutsche Meisterschaft.


Meistgelesen in der Rubrik Regatta