Tatjana Pokorny
· 10.07.2024
Dem verhaltenen Auftakt folgte ein starker Zwischenspurt: Rasmus Töpsch und Cord Hall haben sich bei ihrer Transquadra-Premiere am dritten Tag auf See auf Platz zwei in der Zweihand-Performance-Wertung vorgearbeitet. Zwar zeigt das Tracking nur gesegelte und nicht nach IRC-Handicap berechnete Platzierungen, doch dürften die rund acht Seemeilen Rückstand auf die Spitzenreiter Eric Guignet und Tangi Caron berechnet eher schrumpfen. Die Franzosen sind mit ihrer JPK 10.30 “Ose” (IRC-Faktor: 1.012) unterwegs, die Deutschen mit der JPK 10.10 “Sharifa” (IRC-Faktor: 1.003).
Am Mittwochmorgen noch in der südwestlichen Biskaya mit Kurs auf Spaniens Nordwestzipfel unterwegs, kamen Rasmus Töpsch und Cord Hall zuletzt mit gut fünf Knoten Speed voran. Im Atlantik hat die Flotte am Vorabend die Front verlassen, die sie seit dem Start geplagt hatte. “Sechs Teilnehmer mussten aufgrund von Schäden oder Verletzungen bereits umkehren, einige werden weiterfahren, andere leider nicht”, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Veranstalter am Morgen des 10. Juli.
In fordernder Bedingungen, die bislang in der Biskaya eher herbstlich als sommerlich waren, haben die Solisten und Zweihand-Crews auf dieser ersten Etappe des Zweiteilers Transquadra bislang vor allem viele Wenden hinter sich gebracht. Und Seekrankheit! Cord Hall berichtet von den ersten Tagen seit dem Start am Sonntag: “Unser Start war bei wenig Wind mäßig, doch bis zum Windpark waren wir wieder gut dabei. Dann haben wir in der Nacht auf Montag ganz gut aufgeholt. Am Montag war ich von 9 bis 22 Uhr seekrank, habe alle halbe Stunde gekotzt. Sogar Rasmus hat es kurz erwischt. Seitdem ist alles chico. Maschin’ läuft gut. Wir haben sogar wieder Wetterdaten, an Bord ist alles heil, die Stimmung gut.”
Um Finisterre herum wird es jetzt spannend. Dann sollten wir doch irgendwann noch einmal den Spi ziehen können” (Cord Hall)
Bei fünf bis sieben Knoten Wind bot sich den Crews am Mittwochmorgen eine gute Gelegenheit zum Durchatmen. Da war Kap Finisterre keine 100 Seemeilen mehr entfernt. Die führenden Boote der Transquadra-Atlantik-Flotte könnten es auf ihrer ersten Etappe von La Turballe nach Madeira bereits in der kommenden Nacht passieren. Bei 19 Grad Lufttemperatur war das das Szenario zum Frühstück auf “Sharifa”. Die Crew vom Yacht Club Strande rechnet mit verbleibenden gut sechs Tagen bis nach Madeira.
“Um Finisterre herum wird es jetzt spannend. Dann sollten wir doch irgendwann noch einmal den Spi ziehen können. Mal sehen, was da noch geht”, verkündete Cord Hall. Gemeinsam mit “Sharifa”-Eigner Rasmus Töpsch hat Hall den deutschen Zweihand-Klassiker Baltic 500 ersonnen. Jetzt setzt das Duo seinen Traum von der Transquadra-Teilnahme um und bestreitet selbst einen Klassiker. Der Zweiteiler für Solisten und Zweihand-Crews, ambitionierte Regattasegler und Atlantikstürmer führt wahlweise von La Turballe oder Marseille zunächst in diesem Jahr mit der ersten Etappe nach Madeira. Anfang kommenden Jahres geht es von dort weiter über den Großen Teich nach Martinique.
Die Idee hinter der Aufteilung des transatlantischen Amateurrennens: Viele der Teilnehmer können die zwei zeitlich stark auseinandergezogene Etappen besser in ihren Job und die zur Verfügung stehenden Urlaubstage integrieren. In der laufenden ersten Etappe hatten die führenden Boote in der Atlantik-Flotte am Mittwochmorgen noch rund 800 Seemeilen bis ins Ziel vor Madeira zu meistern.
Hier geht es zum Live-Tracker für Etappe 1 der Transquadra 2024/2025. Die “Sharifa”-Crew ist in der Wertungsgruppe “Double Turballe Performance” zu finden.