TransquadraAuftaktetappe nach Madeira gestartet – Baltic-500-Väter im Rennen

Tatjana Pokorny

 · 07.07.2024

Die beiden Kurse für Solisten und Zweihand-Crews: Es geht entweder von Marseille (4. Juli) oder La Turballe (7. Juli) via Madeira nach Martinique
Foto: Transquadra
Im französischen La Turballe hat für 40 Boote am Sonntag die erste Etappe der Transquadra begonnen. Der Zweiteiler führt Solisten und Duos in diesem Jahr zum Auftakt aus zwei alternativen französischen Starthäfen – nach Wahl entweder aus Marseille oder aus La Turballe – nach Madeira. Von dort geht es Anfang kommenden Jahres über den Atlantik nach Martinique. Unter deutscher Flagge sind mit Rasmus Töpsch und Cord Hall aus Strande bei Kiel die Väter der deutschen Doublehand-Regatta Baltic 500 am Start

Während ein Teil des Transquadra-Feldes bereits am Mittwoch aus der Olympia-Hafenstadt Marseille in die Transquadra 2024/2025 gestartet ist, folgt nun das Gros des Feldes am 7. Juli aus La Turballe. Beim gastgebenden Club Nautique Hoedicais hatten sich die angehenden Transquadra-Atlantikstürmer in den vergangenen Tagen versammelt und letzte Vorbereitungen für die erste, kürzere der beiden Etappen nach Madeira getroffen.

Unter den 59 Teilnehmern (21 Solisten, 38 Doublehand-Segler auf 19 Booten), die diese Herausforderung von La Turballe aus annehmen, sind mit Rasmus Töpsch und Cord Hall vom Yacht Club Strande auch zwei deutsche Starter. Die Väter und Macher des Zweihand-Klassikers Baltic 500 sind auf ihrer JPK 10.10 “Sharifa” mit der Startnummer 204 im Rennen.

Transquadra: von Turballe oder Marseille via Madeira nach Martinique

Im Norden der Halbinsel Guérande gelegen, hatte der Fischereihafen und Badeort La Turballe die Transquadra-Flotte im neuen Hafenbecken herzlich empfangen. Das Rennen für Abenteurer, angehende Atlantik-Bezwinger und erfahrene Seesegelkräfte begann hier zünftig, bevor am Sonntag der Startschuss fiel. Mit dem Haupstart in La Turballe kehrt die Transquadra zu ihren Wurzeln zurück, denn der Transat-Zweiteiler via Madeira war 1993 in der Region Atlantique entstanden. Der alternativ wählbare Start am 3. Juli aus Marseille kam den am Mittelmeer beheimateten Crews entgegen.

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Ich glaube, wir waren noch nie fertiger als jetzt” (Rasmus Töpsch)

Vier Jahre Vorbereitung haben Rasmus Töpsch und Cord Hall in ihre gemeinsame Transat-Mission gesteckt. “Ich glaube, wir waren noch nie fertiger als jetzt”, hielt Rasmus Töpsch kurz vor dem Auslaufen am Startsonntag fest. “Schnell starten, schnell segeln, als Erster ankommen und ein Bier trinken”, gab Co-Skipper Cord Hall lächelnd das Motto für die norddeutsche Zweihand-Crew vor, während die 58 Segler und eine Solistin von anfeuernden Fans, Dudelsackklängen und guter Stimmung im Hafen aus La Turballe verabschiedet wurden.

Viele Starter sind auf JPKs, Sun-Fast-Yachten, Pogos oder First 31.7 unterwegs. Vereinzelt setzen die Herausforderer auch auf Boote vom Typ Dehler 30 OD, J99, Ofcet 32 Course, Ace 30, C&C 115, RM 10.70, Figaro 2 oder Gibsea 414. Auf ihrem Kurs von La Turballe nach Funchal ging es für die Flotte am Sonntagnachmittag mit einem eher sanften Start ins Rennen. Auf dem Regatta-Menüplan steht ein Sommerrennen mit weitgehend angenehmen Bedingungen, aber auch einer möglicherweise ausgedehnten Flautenfalle.

Wettfahrtleiter Mico Bolo hatte vor dem Amwind-Start zu den Erwartungen dies gesagt: “Ein nicht sehr schnelles Sommertief erreicht den Golf von Biskaya und wird zum Start südwestliche Winde mit zehn bis zwölf Knoten erzeugen. Erste Begleiter sind einige Wolken und Niederschläge. Die Flotte wird am Sonntag und Montag unter dem Einfluss dieses kleinen Tiefdrucksystems stehen.”

Transquadra, Teil 1: in einer Woche nach Madeira?

Ab Montag wird der Wind voraussichtlich nach Süden drehen, so dass die Segler die Segel aufmachen und bei zehn bis 15 Knoten Wind in Richtung Kap Finisterre segeln können. Am Dienstag sollten sie sich bereits Kap Finisterre nähern, wo der Wind aber nachlassen wird. Hier wird das Feld es mit einer windarmen bis windstillen Wetterübergangszone zu tun bekommen. Mico Bolo sagte: “Alle Router empfehlen, die Strecke so kurz wie möglich zu halten und das DST (Navigationszone vor La Coruña, die dem kommerziellen Seeverkehr vorbehalten ist) innen zu passieren. Die ersten Teilnehmer sollten die spanische Spitze am Dienstagabend oder Mittwochmorgen passieren.”

Statt des befürchteten Regens scheint uns die Sonne auf den Pelz” (Cord Hall)

Erlösung sollte spätestens auf der Höhe von Porto folgen. Hier dürfte sich das Förderband des portugiesischen Passats für alle Teilnehmer ausrollen und den Kurs bis nach Madeira ebnen. Die Ouvertüre zum eigentlichen Transat-Sprung zu Beginn des kommenden Jahres verspricht viel Spannung. Entsprechend groß war die Vorfreude unter den Seglern im Hafen. Die Solisten wurden am Nachmittag um 15.08 Uhr auf den Kurs geschickt, der sie nach aktuellen Prognosen in sechs bis sieben Tagen nach Funchal bringen dürfte. Unter grau verhangenem Himmel ging es 20 Minuten später auch für die Transquadra-Doppel los.

Gut eineinhalb Stunden nach dem Transquadra-Start meldete sich die “Sharifa”-Crew bei YACHT online. Cord Hall berichtete vom Start und den ersten Seemeilen, sagte: “Statt des befürchteten Regens scheint uns die Sonne auf den Pelz. Uns geht es hervorragend.” Der Start sei mäßig gelungen. “Da haben ein paar andere bessere Positionen gefunden”, räumte Hall ein, während die Crew aber schon wieder das Gaspedal durchdrückte. Eine konfuse Welle machte allen Transquadra-Seglern das Leben zum Auftakt schwer.

Da fällt was von einem ab” (Rasmus Töpsch)

Drei bis vier Tage “relativ viel Amwind-Segeln” stehe wohl bevor, so Cord Hall. Lagen die ursprünglichen Routings noch bei gut siebeneinhalb Tagen für den Kurs, so gingen die jüngsten Prognosen eher vom mehr als acht Tagen Renndauer aus. Sowohl Cord Hall als auch Rasmus Töpsch empfanden es als beglückend und befreiend, endlich unterwegs zu sein. “Da fällt nach vier Jahren Vorbereitung was von einem ab”, sagte Rasmus Töpsch.


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