Transat Jacques Vabre“Ultim-König” Le Cléac’h im siebten Anlauf zum Sieg

Tatjana Pokorny

 · 13.11.2023

Mit rotem Leuchtfeuer feiern Armel Le Cléac'h und Sébastien Josse ihren Triumph im Transat Jacques Vabre
Foto: Jean-Marie Liot/Alea
Gemeinsam mit Co-Skipper Sébastien Josse hat Armel Le Cléac’h im siebten Anlauf erstmals das Transat Jacques Vabre gewonnen. Der Triumph gelang in der Ultim-Königsklasse mit “Maxi Banque Populaire XI”

In 14 Tagen, 10 Stunden, 14 Minuten und 50 Sekunden haben Armel Le Cléac’h und Sébastien Josse das 16. Transat Jacques Vabre Normandie Le Havre als schnellste Crew beendet. Die französischen Sieger der Ultim-Klasse wurden im karibischen Zielhafen von Fort-de-France auf Martinique mit einem Feuerwerk stürmisch gefeiert. Die Ziellinie hatte das französische Duo auf dem VPLP-Design “Maxi Banque Populaire XI” am späten Sonntagabend um 23.19 Uhr deutscher Zeit überquert.

Im Schnitt mit 26,75 Knoten über 9.263 Seemeilen geflogen!

Den theoretisch 7.500 Seemeilen langen Kurs von Le Havre nach Fort-de-France absolvierten die Ultim-Könige im Verhältnis zur Ideallinie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,66 Knoten. Tatsächlich meisterten sie mit ihrer 2021 zu Wasser gebrachten “Maxi Banque Populaire XI” 9.263 Seemeilen bei einem Durchschnitsspeed von 26,75 Knoten.

Für den 46-jährigen Skipper Armel Le Cléac’h, der seit zwölf Jahren für den Rennstall Banque Populaire viele Höhenflüge erlebt und auch einige Tiefschläge wegzustecken hatte, ist es der erste Sieg auf der Kaffeeroute. Sébastien Josse hat das Transat Jacques Vabre bereite 2013 einmal in der Mehrrumpf-Kategorie gewonnen. Damals segelte er noch mit dem jetzt geschlagenen Titelverteidiger Charles Caudrelier auf der MOD 70 “Edmond de Rothschild”. Jetzt jubelte Seb Josse mit Caudreliers Rivalen Armel Le Cléac’h.

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Es ist eine große Genugtuung, mit diesem Boot zu gewinnen” (Armel Le Cléac’h)

Der 32 Meter lange blaue Riesenfoiler hatte das Rennen ab der Insel Ascension im Südatlantik angeführt. Bei Dunkelheit waren die Transat-Sieger Martinique mit über 30 Knoten entgegengerauscht. Ihre Segellust hatte man ihnen in diesem Rennen von Beginn an angemerkt. Im Ziel sagte Armel Le Cléac’h: “Es ist eine große Genugtuung, mit diesem Boot zu gewinnen. Es ist lange her, dass wir mit Banque Populaire einen großen Sieg angesteuert haben. Vor zwei Jahren waren wir beim ersten Rennen dabei. Letztes Jahr gab es diese schwierige Route du Rhum, bei der wir umdrehen und reparieren mussten …”

Die Mühen und die Rückschläge sind nun vergessen. Armel Le Cléac’h sagt: “Dieses Jahr ernten wir die Früchte unserer Arbeit: Alle diese Details, an denen wir mit dem Team gearbeitet haben, um zu optimieren, zuverlässiger zu werden und endlich zu zeigen, dass wir gute oder sogar sehr gute Geschwindigkeiten haben. Mit Sébastien vergingen diese 14 Tage wie im Flug.”

Dieses Transat war nicht einfach. Man musste es sich holen” (Sébastien Josse)

Der Gelobte freute sich mit. Sébastien Josse sagte im Siegerinterview mit den Veranstaltern: “Da ist viel Zufriedenheit mit der geleisteten Arbeit. Ich segle seit zwei Jahren mit Armel. Dieses Rennen war nicht einfach. Man musste es sich holen. Die kraftraubende Ausfahrt aus dem Ärmelkanal, die Biskaya. Wir sind zufrieden und glücklich mit dieser Leistung. Das ist ein gutes Omen für die Zukunft.”

Armel Le Cléac’h, Sieger der Vendée Globe 2016/2017, unterstrich vor allem den ernsthaften Angang seiner Crew: “Wir haben von Beginn an gesagt, dass das Transat Jacques Vabre kein Vorbereitungsrennen ist. Wir sind nicht gekommen, um das Boot zu testen. Wir sind gekommen, um zu gewinnen. Es war ein Kästchen, das man im Kalender abhaken musste. Es war nicht einfach zu gewinnen, es war ein Kampf. Wir waren bis zum Schluss voll dabei, haben uns mit dem Boot nicht zurückgehalten und hatten bis zum Ende gute Durchschnittswerte. Um jetzt mit diesen Booten zu siegen, muss man sie an ihre Grenzen bringen. Wir sind zweifellos die Mannschaft, die in diesem Jahr am meisten gesegelt ist. Wir hatten einen recht guten Lauf.”

Dieses Mal im Transat geschlagen: “SVR Lazartigue” und “Maxi Edmond de Rothschild”

Am sehr frühen Montagmorgen wurde die Ultim-Verfolgerin “SVR Lazartigue” mit François Gabart und Tom Laperche im Ziel erwartet. Mehr als 1.000 Seemeilen Rückstand dagegen hatten Charles Caudrelier und Erwan Israël auf der Vorstartfavoritin “Maxi Edmond de Rothschild” bis dahin schon angesammelt. Technische Probleme nach der Kollison mit einem unbekannten Objekt hatten dazu beigetragen.

Die Ankunft der Sieger in Fort-de-France – hier werden die “Ultim-Giganten” Armel Le Cléac’h und Sébastien Josse gefeiert:

Gruß von Boris Herrmann und Will Harris von Bord der “Malizia – Seaexlorer”. Das deutsch-britische Duo schickte den Clip am Sonntag aus kanarischen Gewässern. Sie kämpfen nach dem Split der Imoca-Flotte in der Südgruppe um den Wiederanschluss an die enteilten Top-Boote im Westen und lagen in der Nacht zum Montag auf Platz elf:

Hier geht es zum Live-Tracker und den Zwischenständen:

Empfohlener redaktioneller Inhalttransat-jacques-vabre.geovoile.com

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