Die Ocean Fifties waren auf eigenen Wunsch und in Abstimmung mit der Wettfahrtleitung einen Tag vor dem ursprünglich geplanten Start ins Transat Café L’Or gegangen. Sie hatten das Rennen bereits am Samstag eröffnet. Doch schon am Abend sorgte die erste Kenterung eines der 15-Meter-Mehrrümpfer für Alarmstimmung. Über Nacht dann jagte bis zum frühen Sonntagmorgen eine Hiobsbotschaft die nächste. Inzwischen sind drei der Mehrrümpfer gekentert! Alle sechs Segler konnten abgeborgen werden und sind wohlauf.
Bereits am Samstagabend war die Rennleitung um 22.27 Uhr Ortszeit vom Rettungsdienst CROSS darüber informiert, dass der EPIRB (Emergency Position Indicating Radio Beacon) vom Ocean Fifty “Lazare X Helio” aktiviert worden war. Da waren die Co-Skipper Erwan Le Draoulec und Tanguy Le Turquais nach dem Start um 16:30 Uhr Ortszeit erst wenige Stunden im Rennen. Der französische Trimaran war etwa drei Seemeilen vor der Küste bei La Hague im Département Manche gekentert.
Die beiden französischen Skipper haben die Kenterung in rauer See, etwa drei Meter hohen Wellen und Winden von 22 bis 25 Knoten bei Böen bis 30 Knoten gut überstanden, wurden aus der Luft abgebogen. Die Seenotrettung SNSM (Société Nationale de Sauvetage en Mer) fuhr zum Unglücksort, um die Position des Bootes zu markieren. Die Segler hatten in Zusammenarbeit mit der Rennleitung und ihrem Technik-Team umgehend begonnen, einen Plan zur Bergung der “Lazare X Helio” zu schmieden.
Nur wenige Stunden später kam die zweite Schocknachricht: Die Rennleitung wurde um 2.25 Uhr Ortszeit über das Kentern des Ocean Fifty “Koesio” informiert. Das Boot hatte zu diesem Zeitpunkt auf Platz acht gelegen, seglte in 25 Knoten Wind und Wellen von bis zu etwa zweieinhalb Metern. Auch Erwan Leroux und Audrey Ogereau haben ihre Kenterung gut überstanden, wurden ebenfalls mit dem Helikopter abgeborgen, zur CROSS-Station in Joburg (Standort Cotentin) gebracht und dort von Familienangehörigen empfangen.
Die nächste Kenterung ereignete sich um 5.05 Uhr Ortszeit. Mit “Inter Invest” war der dritte Trimaran binnen sieben Stunden gekentert. Die beiden Skipper Matthieu Perraut und Jean-Baptiste Gellé wurden gegen 6 Uhr morgens auch aus der Luft abgeborgen und sind ebenso bei guter Gesundheit wie ihre Leidensgenossen. Das Boot konnte gesichert werden und befand sich am Sonntagmorgen bereits im Schlepp.
Die verbliebenen sieben Ocean Fifties setzten das Rennen am Sonntagmorgen fort. Hier geht es zum Tracking für das Transat Café L’Or, das ab den Starts der drei weiteren Klassen am Sonntagnachmittag für alle Boote aktiv sein wird. Bei den Ocean Fifties hielten Pierre Quiroga und Gaston Morvan auf “Wewise” am Vormittag des 26. Oktober eine knappe Führung vor “Edenred 5” mit Emmanuel Le Roch und Basile Bourgnon. Es folgten Thibuat Vauchel-Camus und Vendée-Globe-Segler und Paralympics-Sieger Damien Seguin auf “Solidaires en Peloton”.
Am Sonntagachmittag starten die Ultims um 14 Uhr Ortzeit. Es folgen mit jeweils eigenen und unterschiedlichen langen Kursen in den Zielhafen Fort-de-France auf Martinique die Imocas und die Class40-Flotte. Die Live-Übertragungen beginnen schon ab 9.45 Uhr hier mit dem Ablegen der Boote im Bassin Paul Vatine. Die Starts selbst sind ab 13.30 Uhr hier zu verfolgen.
Rauer Auftakt – der Rückblick auf den Start der Ocean Fifties am Samstag, bevor die schwarze Kenterserie ihren Lauf nahm: