Die Entscheidung fiel am Montagabend um kurz vor 21 Uhr: Mit weniger als einer halben Stunden vor den Langzeit-Rivalen aus dem Norden passierten Guillaume Pirouelle und Cédric Chateau auf “Seafrigo – Sogestran” die Ziellinie ihrer zweiten Etappe im Transat Café L’Or als Erste.
16 Tage, 7 Stunden, 57 Minuten und 43 Sekunden haben die beiden Franzosen für den Kurs von La Coruña nach Fort-de-France gebraucht. Die knapp geschlagenen Nord-Segler Corentin Douguet und Axel Tréhin (”SNSM – Faites un don”) kamen nur 28 Minuten und 59 Sekunden nach den Siegern ins Ziel.
Zuzüglich der 2 Tage, 18 Stunden, 37 Minuten und 3 Sekunden für den Abschnitt bis zum Sicherheitsstopp in La Coruña, den die Wettfahrtleitung für die Class40 aufgrund stürmischer Bedingungen eingerichtet hatte, haben Pirouelle und Chateau das 17. Transat Café L’Or mit 19 Tagen, 2 Stunden, 34 Minuten und 46 Sekunden gewonnen. Weil Douguet und Tréhin mit ihrer neuen Lombard Lift 3 den ersten Abschnitt gewonnen hatten, lag die Differenz nach Addierung der Zeiten über den gesamten Transat-Kurs bei nur 7 Minuten und 21 Sekunden.
Kurz nach dem Neustart in La Coruña hatten Pirouelle und Chateau die Flotte am 2. und 3. November schon einmal angeführt. Dann begannen sie ihren “Tauchgang” nach Süden – und fielen zunächst im Klassement der 40 Boote immer weiter zurück. Bis zum 5. November sackte das Duo mit 233,6 Seemeilen Rückstand auf die fast 450 Seemeilen nördlich von ihnen führenden Corentin Douguet und Axel Tréhin auf Platz 15 ab.
377 Seemeilen Rückstand im Fernduell hatten Pirouelle/Chateau noch am 9. November, auch wenn sie inzwischen wieder in die Top Ten vorgedrungen waren. Danach begann der Meilenberg der späteren Sieger auf ihrer von Sam Manuard entworfenen und 2023 zu Wasser gelassenen Mach 40.5 im Süden konstant zu schmelzen. Die Führung holte sich die “Seafrigo – Sogestran”-Crew am 13. November drei Tage vor dem Zieldurchgang zurück – und gaben sie bis zur Linie nicht mehr ab.
La Coruña hatten Pirouelle und Chateau noch 21 Minuten hinter den jetzt bezwungenen Top-Gegnern erreicht. Dann erwies sich die von den Seglern aus Le Havre gewählte Süd-Route als die etwas bessere Wahl auf dem langen zweiten Abschnitt über den Atlantik. Getragen wurde der Erfolgslauf von den Passatwinden im Süden. Beide Crews – Pirouelle/Chateau und Douguet/Tréhin haben dieses Transat mit ihrem Zweikampf zu einem hochspannenden Segelsportwettbewerb in der Class40 gemacht.
Guillaume Pirouelle und Cédric Chateau bestätigten mit ihrem Sieg ihren Co-Favoritenstatus. Darüber hinaus aber haben sie auch eindrucksvoll ihren Kampfgeist bewiesen. Zwei Jahre zuvor hatten sie nach der Kollision mit einer Marke beim Start der letzten Edition des Transat Café L’Or ihr Boot aufwendig reparieren müssen, bevor sie noch Platz 14 erkämpften. Dieses Mal passte alles.
Nach insgesamt sieben Aufgaben waren am späten Montagabend noch 33 Class40-Duos im Transat Café L’Or aktiv. Darunter waren auch Sasha Lanièce und Sanni Beucke, die als Achtzehnte noch rund 400 Seemeilen bis ins Ziel vor sich hatten. Hier geht es zum Tracker für das Transat Café L’Or.