Lange prägte ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen die Spitze des Imoca-Feldes beim Transat Café L'Or. Nun steht der Sieger fest: Jérémie Beyou und Morgan Lagravière überquerten am Freitagmorgen um 5.15 Uhr Ortszeit mit ihrer „Charal“ als Erste die Ziellinie in Fort-de-France. 11 Tage, 19 Stunden und 45 Minuten benötigten sie für die Strecke von Le Havre in der Normandie bis zur Karibik-Insel Martinique.
Beyou feiert damit seinen ersten großen Hochseesieg seit 2020. Der Bretone gewann das Solitaire du Figaro dreimal und segelte bei den letzten großen Imoca-Regatten stets an der Spitze mit – doch technische Pannen kosteten ihn immer wieder den Sieg. Nun gelang ihm der Triumph auf der 2023 gebauten „Charal", einem Manuard-Design, gemeinsam mit Co-Skipper Lagravière.
Für Lagravière ist es bereits der dritte Erfolg bei dem Rennen in Folge: Die beiden vorherigen Ausgaben gewann er mit Thomas Ruyant (2021, 2023), nun steht er erneut ganz oben. Noch nie zuvor triumphierte ein Segler dreimal hintereinander bei der Transat-Regatta. Lagravière schreibt damit Geschichte.
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Schon kurz nach den Kanarischen Inseln übernahm das „Charal"-Duo die Führung und gab sie bis zum Ziel nicht mehr her. Anders verlief der Kampf um die Plätze zwei und drei: Dort lieferten sich die Teams „11th Hour Racing" mit Francesca Clapcich und Co-Skipper Will Harris und „Macif Santé Prévoyance" mit Sam Goodchild und Loïs Berrehar ein enges Duell.
Lange hielten Goodchild und Berrehar auf Platz zwei die Konkurrenz auf Distanz, doch einen Tag und rund 400 Seemeilen vor dem Ziel gelang Clapcich und Harris der entscheidende Schub. Auf der ehemaligen „Malizia" segelten sie nach vorne und schafften es, fast sechs Stunden nach der “Charal“, als zweiter Imoca durchs Ziel. Für Clapcich ist die 17. Ausgabe des Transat Café L'Or das Debüt, während Co-Skipper Harris bereits zum dritten Mal bei diesem besonderen Transatlantikrennen antritt.
Vielen ist die Regatta noch unter ihrem alten Namen bekannt: Transat Jacques Vabre. Seit diesem Jahr sponsert die französische Kaffeemarke Café L'Or die Veranstaltung und gibt ihr den neuen Namen. Die Regatta gehört zu den renommiertesten transatlantischen Hochseerennen für Zweier-Crews.
Seit 1993 startet sie alle zwei Jahre und führt auf der historischen Kaffeehandelsroute vom französischen Hafen Le Havre über den Atlantik – aktuell nach Fort-de-France auf Martinique. Die Teams segeln in verschiedenen Bootsklassen: Ultims, Imoca 60, Multi50 und Class40.
Sowohl die Ultims als auch einige der etwas kleineren Ocean Fifty-Trimarane sind einige Stunden zuvor in Martinique eingetroffen. Tom Laperche und Franck Cammas haben "SVR Lazartigue" in der Nacht zum Donnerstag nach 10 Tagen, 13 Stunden und drei Minuten ins Ziel vor Martinique gebracht. Seit die Rivalin "Banque Populaire XI" früh im Rennen aufgrund von Reparaturen zurückfiel, konnten die Favoriten ihre Kräfte frei entfalten.
Bei den Ocean Fifty ging es am Ende ebenso knapp zu. Mit einem Vorsprung von gerade mal 20 Minuten setzte sich “Viabilis Océans” (Hulin/Rouxel) gegen “Wewise” (Quiroga/Morvan) durch. “Le Rire Medecin Lamotte” (Quiroga/Morvan) erreicht zehn Minuten später das Ziel. Die ersten vier Boote kamen somit innerhalb einer Stunde ins Ziel. Eine bemerkenswert enges Rennen bei einer Gesamtstrecke von rund 4.700 Seemeilen.