Tatjana Pokorny
· 12.07.2021
Souverän haben Markus Wieser und Thomas Auracher zum zweiten Mal nach 2019 eine Tempest-Weltmeisterschaft gewonnen und dürfen sich wieder auf der historischen Champions-Tafel der Klassenvereinigung eintragen. Nach neun Wettfahrten reichten vier Tagessiege und nur zwölf Punkte auf dem WM-Konto zum erneuten Triumph. WM-Silber sicherten sich Christian Spranger und Christopher Kopp vor Kicker Schäfer und Gusti Trimpl. Das WM-Feld war Corona-bedingt mit 27 Booten klein, aber fein. Die Starter genossen ihr Regatta-Comeback auf dem italienischen Bilderbuchrevier in vollen Zügen, denn noch immer ist die Austragung von größeren sportlichen Events keine Selbstverständlichkeit.
"Noch mehr als die Freude über den zweiten WM-Titel liegt mir die Werbung für den Tempest am Herzen", sagte Segel-Profi Markus Wieser nach der Siegerehrung in Italien. "Ich segle liebend gerne Tempest, weil es einfach ein so tolles Boot ist. Da musst du auch als Steuermann alles selber machen. Es ist wie beim Jollensegeln, etwa wie im 505er, wirklich anspruchsvoll. Und das macht so viel Spaß! Das muss man einfach mal gesegelt haben, um zu erleben, wie dieses Boot fordert. Ich würde sehr gerne mehr junge Leute für diese Klasse begeistern!"
Mit Thomas Auracher sitzt Markus Wieser seit rund zwei Jahrzehnten regelmäßig in einem Boot. Der Grund für die Erfolgspartnerschaft: "Thomas ist ein sehr guter Vorschoter, und ich kann mich immer hundertprozentig auf ihn verlassen. Dazu hat er den Sport von der Pieke auf gelernt und einfach ein gutes Auge für das Boot." Zusammen sind Markus Wieser und Thomas Auracher (Verein Seglerhaus am Wannsee/Bayerischer Yacht-Club) eines der erfolgreichsten Power-Duos im deutschen Segelsport. Auracher hatte vor 21 Jahren mit Steuermann Marc Pickel an den Olympischen Spielen in Sydney teilgenommen; mit Platz zwölf war die Crew damals unter ihren Möglichkeiten geblieben. Beide sind bis heute Motoren ihres Sports. Der technisch versierte Hightech-Bootsbauer Marc Pickel ist als Trainer der deutschen 49er-Hoffnungsträger und Rio-Bronzemedaillen-Gewinner Erik Heil und Thomas Plößel bereits in Japan. Dort wollen Deutschlands beste Skiff-Segler erneut eine olympische Medaille gewinnen.