Manche der Bilder vom ersten SSL Gold Cup 2023 vor Gran Canaria sind unvergessen geblieben: Die Crews im Fußball-Look mit Stutzen, die goldenen Boote und sehr viel Segelprominenz sorgten für einigen Gesprächsstoff bei der Premiere. Auch eine deutsche Mannschaft war dabei. Team Germany verpasste damals mit Steuermann Paul Kohlhoff unglücklich knapp den Einzug ins Halbfinale. Hier ein Rückblick auf die Top-Ten-Momente der Premiere.
Gewonnen hatten den Nationengipfel vor zwei Jahren die Deutschland-Bzwinger aus Ungarn um Teamkapitän Zsombor Berecz, denen sich auch die mitfaorisierten Intaliener um Starboot-Weltmeister Diego Negri und Harm Müller-Spreers TP52-Taktiker Vasco Vascotto hatten beugen müssen. Bekannte Segelgrößen wie die beiden Doppel-Olympiasieger Robert Scheidt und Martine Grael mit Team Brasilien hatten sogar schon vor dem Finale die Segel streichen müssen.
Zunächst mit einigem Argwohn betrachtet, hatte der neuartige Nationenwettkampf abseits seiner optischen und inhaltlichen Anlehnung an König Fußball auf den baugleichen Yachten vom Typ SSL 47 in goldglänzendem Design spannenden Sport serviert. Der deutsche Teamchef Frithjof Kleen hatte am Ende der Serie mit 56 Nationenteams gesagt: “Diese Regatta war ein internationaler Erfolg. So ein Länderwettbewerb hat unserem Sport gefehlt. Der SSL Gold Cup hat die Segelsportnationen auf sehr schöne und spannende Weise zusammengeführt. Es wäre ein Drama, wenn dieses Event nicht fortgesetzt werden würde.”
Sein Wunsch wurde jetzt erhört. Die Star Sailors League hat jetzt die Ausrichtung einer zweiten Edition angekündigt und dazu das neue Logo präsentiert. Austragungsort für den SSL Gold Cup 2026 soll der brasilianische Olympiahafen von 2016 sein: die Marina da Glória, wo vor neun Jahren Erik Kosegarten-Heil und Thomas Plößel ihre erste Bronzemedaille im 49er gewonnen hatten.
Zur Vorstellung der Neuauflage trafen sich Eduardo Cavaliere als stellvertretender Bürgermeister von Rio, Sportminister Guilherme Schleder, CBVela-CEO Marco Aurélio de Sá Ribeiro und World Sailing-CEO David Graham. „Brasilien ist einzigartig für die Ausrichtung von Großveranstaltungen und Wettbewerben ausgestattet. Und Rio de Janeiro hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Akteur in dieser Hinsicht entwickelt”, hielt Marco Aurélio zu diesem Anlass fest.
Aurélio sagte auch, es gäbe “keinen besseren Ort, um die Ankunft der SSL in unserem Land bekannt zu geben, als die Marina da Glória, umgeben von den Wahrzeichen der Stadt und als symbolträchtiger Ort sowohl für den brasilianischen als auch für den globalen Segelsport”.
Hinter der geplanten Neuauflage der Segelgroßveranstaltung stehen neben der Star Sailors League (SSL) selbst die Tourismuszentrale Visit Rio, öffentliche Einrichtungen und Unterstützer aus dem privaten Sektor. “Eine Veranstaltung dieser Größenordnung stärkt die Position der Stadt als Sportdestination, kurbelt die Wirtschaft an, erhöht die internationale Sichtbarkeit und festigt das Vermächtnis Rios als Olympiastadt“, sagte Visit Rio-CEO Luiz Strauss.
Die Serie mit ihrem goldenen Finale in Rio soll schon im Herbst in Thailand beginnen, wenn in Asien um die ersten Tickets gekämpft wird. Im Frühjahr sollen die Qualifikationsrunden in Europa und Afrika folgen. Die amerkanische Ausscheidung findet nach dem vorgelegten Plan vom 10. bis 16. November schon im Gold-Cup-Revier der Guanabara Bucht statt. Dort kämpfen danach, so kündigten es die Veranstalter an, die Top-40-Nationen aus aller Welt vom 18. November bis zum 13. Dezember um die Krone.
Team Germany hat die Startblöcke noch nicht verlassen, jedoch sind der Premieren-Teamkapitän Frithjof Kleen und Markus Wieser bereits wieder im Gespräch miteinander und mit den Veranstaltern. Kleen sagte: “Wir schauen, wie sich die Planung wann konkretisiert und sprechen sicher mit denen, die beim letzten Mal dabei waren.”
Frithjof Kleen nannte Paul Kohlhoff als potenziellen Steuermann, den Premieren-Coach Tim Kröger in beratender Funktion, Matti Paschen als Trimmer, dazu den Kieler Profi Michael Müller. Weiter sagte Kleen: “Magnus Simon hatte letztes Mal einen sehr guten Job am Großsegel gemacht. In die Richtung fangen wir an. Wir schauen natürlich auch, wie es bei den Olympiaseglern aussieht. Ein Linov Scheel ist zu nennen. Weitere werden dazukommen.”