Sjælland RundtDie Rückkehr einer Legende

Bendix Hügelmann

 · 21.01.2013

Sjælland Rundt: Die Rückkehr einer LegendeFoto: H.G.-Kiesel / YACHT
Zurück zu den Wurzeln – die Regatta Sjælland Rundt will an verloren gegangene Faszination anknüpfen. Gelingt der Neustart?
Einst die größte Regatta der Welt, stand Sjælland Rundt zuletzt am Rande der Bedeutungslosigkeit. Damit soll jetzt Schluss sein: Relaunch!

"Sjælland Rundt" zählte einst zu den Regatta-Klassikern an der Ostsee. Zu Hochzeiten gingen knapp 2.000 Yachten an den Start. Die Rundregatta galt sowohl bei Fahrten- als auch bei Regattaseglern als beliebte Herausforderung. Von IOR über Danks Handicap bis hin zu großen Einheitsfelder in allen erdenklichen Klassen – 30 Ballads waren keine Seltenheit – zog die Regatta alles an, was Spaß und Freude am Segeln hat.

Mythos Seeland

Die Insel Seeland, traditionell auf der Backbord-Seite gelassen, bot eine Vielzahl von Kursvariationen, die den unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Teilnehmer entsprechend angepasst werden konnten. Der Kurs hielt dabei stets die Waage zwischen ambitionierter Herausforderung für die Einen und geschütztem Ausprobieren für die anderen. Doch als im Abgesang der IOR-Formel die große Ungewissheit um sich griff und immer weniger Yachten die Regatta besuchten, gingen die Teilnehmerzahlen Jahr um Jahr zurück. Die ehemals größte Yachtregatta der Welt versank in der Versenkung und fristete in den letzten Jahren ein kümmerliches, ja unwürdiges Dasein.

Neues Leben für eine alte Sehnsucht

Doch damit soll nun Schluss sein, dem fast vergessenen Massenevent soll neues Leben eingehaucht werden: Mit einer rigorosen Besinnung auf vergangene Werte will die Langstreckenregatta neu erblühen und an ihre einstige Popularität anknüpfen. Hierzu soll das Programm zunächst gründlich umgekrempelt werden. "Der Kurs um die Insel Seeland herum hat über die Jahr nichts an seiner Faszination verloren", heißt es seitens des ausrichtenden Helsingør Amatør Sejlklub. Ziel sei es demnach, den Seglern die Route und das Abenteuer "Langstrecke" wieder schmackhaft zu machen.

Zurück zur Volksregatta?

Die Teilnahme soll in diesem Jahr sprichwörtlich jedem offenstehen: Yachten mit oder ohne Messbrief sollen genauso teilnehmen wie ambitionierte Regattacrews aus der sehr aktiven Øresund-Szene. Um die Veranstaltung zusätzlich attraktiver zu machen, wurde der Termin um 14 Tage vorverlegt. Das Ziel ist es, bei einer angestrebten Segelzeit von 60 bis 72 Stunden die Regatta an einem langen Wochenende als rundes Event durchführen zu können. Will heißen: Startschuss am Donnerstagabend, Zieleinlauf und Abschlussparty am Samstag, Auskatern und Rückreise der Teilnehmer am Sonntag.

Volles Haus! Von Jahr zu Jahr wuchs das Interesse an der seit 1947 ausgetragenen Rund-Regatta
Foto: H.G.-Kiesel / YACHT

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