SegelwochenSpannende Programme in Warnemünde und Travemünde

YACHT-Redaktion

 · 24.01.2025

Am letzten Tag des Euro-Cups gab es für die Ilca-Klassen 2024 vor Warnemünde sonnige Bedingungen.
Foto: Pepe Hartmann
Nach der Kieler Woche haben auch die beiden anderen großen Traditions-Segelwochen an der Küste ihre Programme für 2025 veröffentlicht. Darin findet sich einiges Spannendes.

Die Kieler Woche bildet traditionell den Auftakt der drei großen Segelwochen an der Ostseeküste. Während Kiel erstmals Teil einer neuen internationalen Segelserie, dem Sailing Grand Slam ist, und auch die Deutsche Meisterschaft der Seesegler austragen wird, haben auch Warnemünde und Travemünde einige Highlights zu bieten.

Das ist neu zur Kieler Woche…

87. Warnemünder Woche

Im Kalender folgt auf die Kieler Woche (21. bis 29. Juni) die Warnemünder Woche (5. bis 13. Juli 2025). Eine Welt- und eine Europameisterschaft, dazu fünf Europa-Cups sowie vier Ranglisten-Regatten in nationalen und internationalen Klassen und die drei Angebote auf der Seebahn sorgen für ein volles Programm mit 14 Entscheidungen.

Den segelsportlichen Höhepunkt in der ersten Hälfte der Warnemünder Woche liefern die OK-Jollen ab. Sie reisen bereits am 4. Juli an, um nach zwei Tagen Vermessung vom 6. bis zum 9. Juli ihren Europameister zu ermitteln. Die OK-Jollen kommen immer gern und in großer Zahl zur Warnemünder Woche. So kamen zur Weltmeisterschaft 2018 120 Seglerinnen und Segler nach Warnemünde. Die Europameisterschaft in diesem Jahr verspricht ähnliche Spannung, und der Berliner Wettfahrtleiter Jan Prockat (YCBG), der die OK-Jollen schon 2018 durch die WM führte, wird mit seinem Team wieder die Fäden für die geplanten acht Rennen in der Hand haben.

Parallel dazu wird der Europa-Cup der 505er vom 5. bis 7. Juli ausgetragen, wie auch der Europa-Cup in drei Ilca-Klassen (5. bis 8. Juli). Im Anschluss steht die Weltmeisterschaft der Zoom 8 auf dem Plan. Die Nachwuchsklasse hatte schon im vergangenen Jahr ihre Titelträgerinnen und Titelträger zur Warnemünder Woche ermittelt. Mit 16 Wettfahrten haben sich die Musto-Skiffs einen sehr ambitionierten Regattaplan gesetzt (10. bis 13. Juli). Zeitgleich segeln die RS Aero 7 und Open Skiffs an drei Tagen sowie die Finn-Dinghys (11. bis 13. Juli).

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Für die Regatten auf der Seebahn ist das traditionelle Programm geplant. Das Coastal Race am 5. Juli macht den Auftakt, bevor am 7. Juli die seegehenden Yachten auf die Langstrecke Rund Bornholm geschickt werden. Die Mittelstrecke nach Gedser bildet am 12. Juli wieder den Abschluss der See-Regatten.

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Warnemünder Segel-Club wird 100 Jahre alt

Am 25. Januar 2025 wird der Warnemünder Segel-Club (WSC), in dessen Händen hauptverantwortlich die Organisation der Warnemünder Woche liegt, 100 Jahre alt. In diesem Jahr nimmt der Bau eines neuen Clubhauses Gestalt an. Und wenn die frischen Räumlichkeiten bezogen sind, dann soll der runde Geburtstag auch entsprechend begangen werden.

Als der WSC am 25. Januar 1925 gegründet wird, steht der Segelsport vor der Warnemünder Küste noch in den Anfängen. Entsprechend gehört der Warnemünder Segel-Club zu den ältesten Segelvereinen in Rostock. Doch die Regatta-Tätigkeit nimmt in dieser Phase schnell Schwung auf. Ab Juli 1926 werden vor Warnemünde die ersten Verbandswettfahrten ausgerichtet – unter Mitwirkung des noch jungen WSC. Auch die kaiserliche Segelyacht „Meteor“ nimmt an den Regatten teil. Und so gelten diese Verbandswettfahrten als der Grundstein für die Warnemünder Woche, die im kommenden Jahr ihren 100. Geburtstag feiert.

Erster Opti Deutschlands in Warnemünde

Neben der Regatta-Organisation war die Jugendausbildung ein besonderes Anliegen des Vereins. Schon in den Clubanfängen ist der Nachwuchs mit der Kinder- und Jugendabteilung (KJA) aktiv vertreten. Die KJA sollte dafür sorgen, dass jeder Jugendliche in Warnemünde die Möglichkeit hatte, das Segeln zu erlernen. In den 50er Jahren kam dann auch der erste Optimist aus Dänemark über den WSC nach Deutschland und löste in beiden Teilen Deutschlands eine neue Welle der Segelbegeisterung unter Kindern aus.

Doch über Jahrzehnte war es schwer für den WSC, seinen Club wirklich zu leben. In der Gründerzeit gab es ein Seglerheim, das der Verein mitnutzen konnte. Doch später war der Club gezwungen, für seine räumlichen Erfordernisse Nischen und Provisorien zu nutzen. Ein richtig eigenes Seglerheim hat der WSC nie sein Eigen nennen können.

Aber vielleicht entwickelte sich genau daraus auf der Mittelmole ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl einer kleinen, verschworenen Gemeinschaft. Aus dieser Basis heraus rekrutierte sich dann auch im März 1990 die notwendige Mitgliederzahl, um den WSC von 1925 wieder zu reaktivieren.

Heute präsentiert sich der WSC mit über 200 Mitgliedern – davon knapp 50 Kinder und Jugendliche – zwar noch als ein kleiner, aber durch die Organisation der Warnemünder Woche und weiterer großer Regatten doch als sehr aktiver Club.

Neues Clubheim in Warnemünde

Die räumliche Situation soll sich im Jahr des 100. Geburtstags ändern. Es ist alles vorbereitet, dass noch in diesem Jahr ein neues und eigenes Clubheim gebaut werden kann, das die Erfordernisse des WSC erfüllt. Dazu gehören Büroräume für die Verwaltung von Verein und Warnemünder Woche, ein etwas größerer Clubraum als das bisherige „Uns Logis“ sowie Sanitärräume, die auch von den Gastliegern genutzt werden können. Natürlich sollen auch für die Kinder- und Jugendabteilung feste Räumlichkeiten geschaffen werden, um für die bisherige Containersituation eine Lösung zu finden.

Vor dem Hintergrund, dass der Bau erst über das Jahr Gestalt annimmt, wird es am eigentlichen Geburtstag keine Feier geben. Zu einer angemessenen Feierlichkeit soll dann mit dem Entstehen des Baus im Laufe des Jahres eingeladen werden. Bis dahin gibt es wohl noch einiges zu tun für den kleinen, aber sehr aktiven Warnemünder Segel-Club.


136. Travemünder Woche

Den Abschluss der drei Wochen Segelsport bildet die Travemünder (18. bis 27. Juli). Für Jens Kath, den Sportdirektor der Travemünder Woche, sind die Topcats mit ihren drei internationalen Meisterschaften (Topcat K1, K2/K2X, K3/K3X) ein Höhepunkt der 136. Travemünder Woche. „Dazu haben wir auch noch die Premiere der Shorttrack-EM der 49er und 49erFX. Ein spannendes neues Format, bei dem immer acht Boote in Ausscheidungsrennen gegeneinander segeln – ähnlich zu unseren Trave-Races. Wir sind gespannt, ob sich dieses Format international durchsetzt.“ Daneben gibt es fünf deutsche Titelkämpfe (Dyas, Varianta, Open Skiff, J22, Seascape 18), Ranglisten-Regatten und die Rennen auf der Seebahn. „Gerade der Start für die Langstrecke wird spannend. Den planen wir in der Trave, direkt im Anschluss an unsere feierliche Eröffnung am 18. Juli“, so Kath.

Wassersport auch in Lübeck

Der Wassersport soll von Travemünde auch nach Lübeck kommen. Dafür hat Ralf Schulte, Geschäftsführer der Newport Marina in Lübeck, eine neue Sportherausforderung initiiert, die er zusammen mit der Travemünder Woche Organisation umsetzt. „Wir werden am 19. Juli das Sieben-Türme-SUP veranstalten, ein SUP-Rennen rund um die Altstadt“, berichtete Ralf Schulte. Das Rennen soll mit einem Kurs über zehn Kilometer sowohl ambitionierte Athleten als auch auf einem Jedermann-Kurs Breitensportler anziehen. „Wir wollen ein kompaktes Wassersport-Programm direkt in unsere Marina an der Altstadt bieten und sind froh, dass wir das mit der Travemünder Woche in Partnerschaft organisieren.“


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