Route du RhumWir nehmen Sie mit ins coolste Race Village der Segelwelt!

Andreas Fritsch

 · 06.11.2022

Route du Rhum: Wir nehmen Sie mit ins coolste Race Village der Segelwelt!Foto: A. Lindlahr
Drei der acht Ultims, die am Start sind

Nirgendwo in der Welt kommen Segel-Fans so dicht an die Top-Boote und ihre Skipper heran wie dieser Tage in St.-Malo. Die YACHT hatte die Gelegenheit, einige Ultims und Open 60 zu besichtigen, konnte mit den Skippern sprechen. Kommen Sie mit an Bord!

Wenn das Race Village morgens öffnet, stehen die Zuschauer schon in langen Schlangen und warten ungeduldig, dass sich die Tore öffnen. Trotzdem ist die Stimmung entspannt, die Ordner sind freundlich, man hat das Gefühl, hier feiern Segel-Fans und Einheimische einfach den coolsten Segel-Event, den der europäische Regatta-Zirkus für nicht aktive Segler zu bieten hat. Wer noch keinen Ultim-Tri live gesehen hat, und welcher deutsche Segelfan, der nicht ständig Ferien in der Bretagne macht, hat das schon, ist nach den ersten Metern an der Pier schon dort komplett geflasht. Diese. Boote. Sind. Einfach. MONSTRÖS! Die Dimensionen der Tris sprengen einfach die Vorstellungskraft. Diese gigantischen Brocken fliegen teils bis zu vier Meter über der Wasseroberfläche mit fast 50 Knoten dahin? Während EIN Mann das Teil allein steuert? Nachts? Im Kuhsturm, wie der Start derzeit erwarten lässt? Man mag es nicht glauben.

Da kommt einem sofort die Frage in den Kopf: Wie das wohl von innen aussieht? Wie wird so ein Monster tatsächlich im Alltag gesegelt? Wie die Foils eingestellt? Muss man die permanent justieren?

Kein Problem, wir nehmen Sie einfach mit. Die YACHT durfte sich Francois Gabarts neuen Tri “SVR Lazartigue” und Thomas Covilles “Sodebo Ultim” anschauen, bei Letzterem kam der Skipper sogar spontan dazu und erzählte, wie es ist, so ein Boot zu segeln.

Und damit nicht genug, später durften wir noch eine Runde mit Benjamin Dutreux über seinen Open 60 “Guyot” machen, mit dem das Offshore Team Germany in drei Monaten zum Global Ocean Race startet. Genauso spannend war ein Besuch an Bord einer der Damen im Feld: Die Deutsch-Französin Isabell Joschke zeigte uns ihre “MASCF” und erklärte, wie sich ihr Segelstil von denen der Männer unterscheidet. Denn wer sie zum ersten Mal trifft, ist von der zierlichen, fast ätherisch wirkenden Skipperin tief beeindruckt, fragt sich aber unwillkürlich: Wie schafft sie das, so ein Monsterboot zu beherrschen? Sie sagt auch, was von den anderen Damen im Starterfeld zu erwarten ist, denn erstmals nach langer Zeit haben die wirklich scharfe Schwerter in der Hand: Nach Jahren auf älteren, so gut es geht gepimpten Booten, hat die Britin Sam Davies erstmals ein brandneues Boot, das Manuard-Design “Initatives Cœr” . Und die Schweizerin Justine Mettraux hat mit ihrer “Teamwork” gerade die Ex-“Charal” von Jérémie Beyou übernommen, zurzeit wohl der zweitschnellste Open 60. Dieses Jahr könnte die Route du Rhum also den Stempel der Skipperinen aufgedrückt bekommen!

Im YACHT-tv-Beitrag sehen Sie unsere Impressionen aus dem Race Village in der wunderschönen bretonischen Altstadt von St.-Malo.