RORC Caribbean 600Ein Fest für den Segelsport – ”Tschüss 2” gewinnt

Tatjana Pokorny

 · 03.03.2025

Die IRC-Gesamtsiegerin "Tschüss 2" von Christian Zugel.
Foto: Tim Wright/photoaction.com
Eine Flotte von 66 Booten aus 32 Ländern, 600 Seemeilen, 13 Kursabschnitte und elf karibische Inseln: Das 16. RORC Caribbean 600 hat Teilnahmer wie Zuschauer fasziniert. Dazu gab es spektakulär schöne, aber teilweise auch sehr anspruchsvolle Segelbedingungen.

Die Line Honours hat beim 16. RORC Caribbean 600 die von Bryon Ehrhart gesteuerte Juan K 88 “Lucky” geholt. Nur 1 Tag, 17 Stunden, 14 Minuten und 12 Sekunden nach dem Startschuss vor Fort Charlotte hatte das Team bereits die Ziellinie passiert. Den IRC-Gesamtsieg aber erkämpfte bei den Monohulls Christian Zugels Volvo Open 70 “Tschüss 2” vor Niklas Zennströms Carkeek CF 52 “Rán” und der 54er Carkeek-Schwester “Daguet 5” von Frederik Puzin. Für die drei deutschen Crews ging das Karibik-Rennen mit gemischter Bilanz zu Ende.

RORC Caribbean 600: zwei GER-Yachten kamen durch

Mathias Müller von Blumencrons Crew auf “Red 2” hatte den Langstreckenklassiker nach langsamem Start und auffallend starker Aufholjagd mit Ruderschaden aufgeben müssen. Für Tobias Brinkmanns Quartett auf der JPK 10.30 “Momo” (Norddeutscher Regatta Verein) war Platz sechs in IRC 2 Platz 24 in der IRC-Gesamtwertung wert. Der Skipper hatte die Herausforderung des RORC Caribbean 600 mit einer kleinen Mehrgenerationen-Crew mit seinem Vater Berthold Brinkmann, Martin Buck und Sönke Boy angenommen.

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Erst eine lange Kreuz zwischen St. Martin im Norden der Kleinen Antillen und Guadeloupe hatte die Crew, die bis dahin um einen Podiumsplatz rang und seine Gruppe phasenweise sogar anführte, etwas zurückgeworfen. Tobias Brinkmanns Bilanz fiel im Ziel des RORC Caribbean 600 dennoch begeistert aus. Hier geht es zu den Ergebnissen für das RORC Caribbean 600.

Tobias Brinkmann erzählt: “Wir hatten hier ein ganz tolles Rennen und haben auch die Zeit an Land mit den vielen gleichgesinnten Regattaverrückten sehr genossen! Zwischendurch lagen wir sehr gut im Rennen, aber das lange Bein von St. Martin nach Guadeloupe war diesmal kein Reach, sondern eine Kreuz. Das war für uns als kleinstes Boot der Flotte nicht so gut. Zusätzlich haben wir uns dann bei Guadeloupe ganz unter Land noch einen schönen Parkplatz in der Abendflaute ausgesucht. Dort mussten wir die Hoffnungen auf den Gruppensieg in IRC2 ziehen lassen.”

Ein forderndes Rennen für kleine Crews

Die Freude der “Momo”-Crew trübten die Platzverluste in Halbzeit zwei nicht. Tobias Brinkmann sagte: “Wir sind dennoch mit unserem sechsten Platz in der Gruppe sehr zufrieden, denn es war ein wirklich forderndes Rennen für eine Vierercrew! In jedem Fall war es ein tolles Erlebnis, das uns sicher lange in Erinnerung bleiben wird! Der RORC hat die Regatta hervorragend organisiert.”

Anlässlich des 100. Jubiläums des Vereins in diesem Jahr kann man sich als Segler nur wünschen, dass noch mindestens 100 Jahre hinzukommen!” Tobias Brinkmann

Das junge Team auf der “Haspa Hamburg” (Hamburgischer Verein Seefahrt) um Skipper Fabian Bläsi beendete sein dreieinhalbtägiges Rennen mit Platz fünf in IRC Zero und Platz 34 in der IRC-Gesamtwertung. Nach abwechslungsreichem Rennen, Flautenprüfungen und lokalen Herausforderungen wie etwa einem mit kaum sichtbaren Fischertonnen gespickten nächtlichen Abschnitt südlich von Guadeloupe, erlebte die Crew auch das Finale intensiv.

Fluch der Karibik, Lummerland und Star Wars im Kopf

Im Abschlussbericht der Mannschaft von der “Haspa Hamburg” hieß es: “Die letzte Insel vor Antigua ähnelte einem riesigen Felsen, der aus dem Wasser schaute. Wir hatten alle verschiedenste Assoziationen – von Fluch der Karibik, Lummerland (Jim Knopf) und Star Wars. Hinter der Insel hatten wir kurz Angst, in der nächsten Flaute steckenzubleiben. Aber zum Glück blieben wir mal verschont und es ging hoch an den Wind zur Zielkreuz in Richtung Antigua. Ein letzter schöner Sonnenuntergang.”

Das Finale beschrieb das HVS-Team auf der “Haspa Hamburg” so: “Langsam trudelte die ganze Crew auf der Kante ein und es hieß volle Konzentation für die letzten Meilen. Motiviert hat alle dabei ein intensiver Zweikampf mit der “Celeste of Solent”. Als dann um 23.06 Uhr das finale “Tut” kam und durch Funk den Zieldurchgang bestätigt wurde, waren wir alle mega erleichtert. Wir freuten uns, diese besondere Regatta gemeinsam erfolgreich abgeschlossen zu haben.”

Insgesamt 17 Aufgaben zeugten davon, wie anspruchsvoll dieses Rennen im prachtvollen karibischen Regattarevier ist, das bei den Multuhulls die amerikanische ORC 50 “Malolo” gewann.

Bilder zum Träumen! Impressionen von der RORC Caribbean 600:

Und so wurde das RORC Caribbean 600 in diesem Jahr gewonnen:

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