Tatjana Pokorny
· 23.02.2024
Lennart Burke, Melwin Fink, Simon “Simi” Koster und Nicolò Gamenara haben bei ihrer gemeinsamen Premiere im RORC Caribbean 600 nur knapp den Sieg in der Class 40 verpasst. Das deutsche Duo und seine beiden Mitstreiter wurden auf Anhieb Zweite hinter “Sogestran Seafrigo”. Dabei hatten die Top-Drei in der Class 40 das Ziel binnen 15 Minuten erreicht.
Zunächst war in den Ergebnislisten “Nestenn – Entrepreneurs pour la Planète” als Class-40-Siegerin geführt worden, doch die Crew hatte ein Sperrgebiet durchfahren und dafür am grünen Tisch eine empfindliche Zeitstrafe kassiert. Das berichteten Lennart Burke und Melwin Fink am Abend aus Antigua. Dadurch rückte die ohnehin stark gesegelte deutsche “Sign for Com” von Lennart Burke und Melwin Fink noch auf den Silberrang vor. Die entsprechende offizielle Ergebnisbereinigung ließ zunächst noch auf sich warten.
“Das RORC Caribbean 600 war ein mega Rennen, echt anspruchsvoll und für unser Boot auch nicht ganz optimal, weil es extrem viel Abwind- und Leichtwindsegeln gab. Aber dann gab es auch Downwinds, wo wir echt schnell wurden. Unser Team hat super funktioniert”, freute sich Melwin Fink.
Wir hatten einen großen Tiefschlag wegzustecken. Kurz hinter St. Barth ist uns der Knoten vom Großfall aufgeplatzt” (Melwin Fink)
Die mit Lennart Burke, Melwin Fink, Simon “Simi” Koster und Nicolò Gamenara erstmals als Quartett agierende Crew lobte Fink sehr: “Wir waren ein Wahnsinnsteam. Simi hat die Navigation gemacht. Lennart und ich haben alles an Deck geleitet, und Nicolò war als Springer für alles und jeden Job im Einsatz.”
“Wir haben mehr und mehr und immer besser zusammengearbeitet. Wir waren ein sehr ruhiges Team. Das finden wir gut, weil Melwin und ich auch gern ruhig und gelassen segeln”, erklärte Lennart Burke. Die im Ziel so glückliche Crew musste im 600-Seemeilen-Rennen durch die bildschöne karibische Inselwelt aber auch Rückschläge hinnehmen. “Wir hatten einen großen Tiefschlag wegzustecken. Kurz hinter St. Barth ist uns der Knoten vom Großfall aufgeplatzt”, berichtete Melwin Fink.
Das Malheur blieb nicht ohne Folgen. Melwin Fink erzählt: “Ich musste in den Mast klettern und ein bisschen reparieren. Das hat uns extrem viel Zeit gekostet. Ungefähr eine halbe Stunde mussten wir vom Kurs runter und das Spifall zum Großfall umbauen. Das hat dann schlussendlich funktioniert. Und die Flaute von Guadeloupe hat uns dann wieder ins Feld zurückgebracht.”
‘Simi’ ist eine Waffe als Navigator” (Lennart Burke)
Das Fazit von Lennart Burke klang bei der glücklichen Ankunft der “Sign for Com”-Crew im Start- und Zielhafen auf Antigua entsprechend fröhlich: “Alles in allem war es eigentlich nicht so das Rennen für unsere Pogo, aber wir haben uns richtig gut durchgebissen. Simi hat eine richtig schöne Navigation gemacht. Ein bisschen reingehauen haben wir bei Guadeloupe. Da hätten wir noch was besser machen können. Aber insgesamt war die Navigation so sauber! Simi ist eine Waffe als Navigator.”
Am Abend des 22. Februar hat der veranstaltende Royal Ocean Racing Club auch die von Joost Schuijff gesteuerte Farr 100 “Leopard 3” zur Gesamtsiegerin des 15. RORC Caribbean 600 gekürt. Unter den zu dem Zeitpunkt 24 noch in IRC segelnden Boote hätte keines der Teams ”Leopard 3” noch nach berechneter Zeit schlagen können.
Hanno Ziehms modifizierte Marten 49 “Moana” hatte sich nach gesegelten 3 Tagen, 6 Stunden, 15 Minuten und 20 Sekunden zunächst auf Platz 13 der IRC-Gesamtwertung und auf Platz acht in IRC Zero eingereiht. Hier geht es zum Live-Tracking für das RORC Caribbean 600 und den Ergebnissen.