Rolex Sydney Hobart Race“Genießt das Rennen – aber seid bereit”

Tatjana Pokorny

 · 25.12.2025

Die Gesamtsiegerin im Rolex Sydney Hobart Race 2024: "Celestial".
Foto: Salty Dingo/CYCA
Am zweiten Weihnachtstag startet die 80. Edition des Rolex Sydney Hobart Race. Inzwischen sind die Wind- und Wetterprognosen verlässlicher. Die Experten erwarten eine fordernde erste Nacht für die Crews auf den gemeldeten 129 Yachten. Der Startschuss fällt am “Boxing Day” um 13 Uhr Ortszeit.

Fans in Deutschland müssen früh aufstehen, wenn sie den Start zum 80. Rolex Sydney Hobart Race live sehen wollen. Die 129 gemeldeten Yachten, darunter inklusive Jost Stollmanns “Alithia” 16 internationale Starter und 113 australische Herausforderer, werden um 13 Uhr Ortszeit in den Christmas-Klassiker von Sydney über 628 Seemeilen nach Hobart auf Tasmanien geschickt.

Rolex Sydney Hobart Race: knackiger Auftakt zum Klassiker

Was die Segler und Seglerinnen bei der 80. Edition des Christmas-Klassikers erwartet, haben inzwischen die Experten vom australischen Bureau of Meteorology (BOM) präzisiert: Starke Südwinde und hoher Seegang werden voraussichtlich die Anfangsphase des Rolex Sydney Hobart Yacht Race prägen und für eine anspruchsvolle erste Nacht auf See sorgen. Damit sind die Crews gewarnt, sich auf einen recht abrupten Übergang vom Segeln im Sydney Harbour zu vollen Offshorebedingungen unmittelbar danach vorzubereiten.

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BOM-Meteorologe Edward Townsend-Medlock skizzierte eine Vorhersage, die von einem langsam ziehenden Hochdruckgebiet über Tasmanien dominiert wird. Während das System insgesamt für stabiles Wetter sorgt, könnte seine Position der Flotte in der Anfangsphase des Rennens ein Szenario bescheren, das starke Südwinde und einen langen Seegang mit sich bringt, der direkt an der Küste von New South Wales entlangrollt.

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Beim Startschuss werden die Bedingungen im Hafen von Sydney voraussichtlich noch relativ geordnet, aber schon lebhaft sein. Die Meteorologen erwarteten zuletzt, dass Südwinde mit einer Stärke von 15 bis 20 Knoten durch den 2000er Olympia-Hafen wehen könnten – genügend, um die Mannschaften beim lebendigen Spinnaker-Start wachsam zu halten. Edward Townsend-Medlock warnte jedoch, dass die eigentliche Herausforderung des Weihnachtsrennens über 628 Seemeilen in dem Moment beginne, in dem die Yachten Sydney Heads passieren.

Meteorologen-Warnung: “signifikante Wellenhöhe”

Sobald sie offene Gewässer erreichen, könnte sich der Südwind auf voraussichtlich 20 bis 25 Knoten verstärken, wobei noch stärkere Böen möglich sind. Dabei werde der Wind voraussichtlich mit einem erheblichen Süd- bis Südost-Seegang von etwa zwei bis drei Metern einhergehen. Während sich die offizielle Vorhersage auf die „signifikante Wellenhöhe” bezieht, wurden die Segler beim Briefing auch daran erinnert, dass einzelne Wellen innerhalb von 24 Stunden fast die doppelte Höhe erreichen könnten.

„Die Kombination aus stärkenden Winden und einem ausgereiften Wellengang aus dem Süden bedeutet, dass es ziemlich schnell ziemlich brenzlig werden könnte, wenn die Boote die Heads verlassen”, mahnte Townsend-Medlock. Er wies auch darauf hin, dass am Renntag wahrscheinlich gefährliche Brandungswarnungen für die Küste von New South Wales ausgegeben werden.

Die Flotte wird außerdem bei Flut auslaufen, deren Höhepunkt kurz nach dem Start erreicht wird. Dies verringere laut Experten zwar die mit ablaufendem Wasser verbundenen Turbulenzen an den Heads, mindere jedoch kaum die Auswirkungen der von See hereinrollenden Wellen.

Rolex Sydney Hobart Race: erst Druck, dann Entlastung

Die gute Nachricht für Aktive und Fans: Bei einigen Wolken und einer nur geringen Wahrscheinlichkeit für Schauer am späten Nachmittag wird insgesamt gutes Wetter erwartet. Für den ersten Nachmittag und Abend sind entlang der Küste von New South Wales gleichbleibende Bedingungen vorhergesagt. Es wird erwartet, dass starke Süd- bis Südwestwinde mit 20 bis 25 Knoten weit über Sydney hinausreichen und den Crews einen auch physisch anstrengenden Auftakt bescheren.

Es gibt nichts Extremes in Bezug auf Sturmsysteme. Aber es wird zu Beginn in sehr frischen bis starken Bedingungen gesegelt. Darauf sollten sich die Crews einstellen.” Edward Townsend-Medlock

Entlastung wird erwartet, wenn die Flotte am Samstagmorgen weiter nach Süden fährt. Da ein Hochdruckgebiet nach Osten driftet, wird eine Abschwächung der Windstärke auf etwa 10 bis 20 Knoten prognostiziert, immer noch aus Süd bis Südwest, aber deutlich schwächer als zu Beginn. Die voraussichtlich Windabnahme dürfte die Gesamtwellenhöhe auf etwa ein bis zwei Meter senken.

Die Titelverteidiger sind am Start

Für Navigatoren und Skipper unterstreicht die Vorhersage die Bedeutung einer frühzeitigen Entscheidungsfindung. Ein schneller, sauberer Start aus Sydney Heads wird wichtig sein. Ebenso ein umsichtiges Vorgehen, um frühe Schäden oder Ermüdungserscheinungen zu vermeiden. Klar ist, dass die Crews bei dieser 80. Auflage direkt mit wichtigen Entscheidungen konfrontiert sind. Weshalb Edward Townsend-Medlock sagte: “Genießt das Rennen – aber seid bereit.”

Beide Titelverteidiger sind erneut im Rennen: Das 100-Fuß-Geschoss “LawConnect” verteidigt die Line Honours und den im Vorjahr gewonnenen J. H. Illingworth Cup, die V70 “Celestial” ihren Gesamtsieg von 2024 und den Tattersall Cup. Den Rennrekord hält sein 2017 die damals von Jim Cooney und Samantha Grant ins Rennen geschickte “LDV Comanche” mit 1 Tag, 9 Stunden, 15 Minuten und 24 Sekunden.

Ein Rennen wie kein anderes – das Rolex Sydney Hobart Race:

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