Tatjana Pokorny
· 26.12.2024
Ein strahlender und belebter Hafen von Sydney, Sonnenschein, blauer Himmel und aufkommende Nordostwinde von 18-24 Knoten haben für einen sehenswerten Start zum 79. Rolex Sydney Hobart Yacht Race gesorgt. 104 Crews lieferten sich zu zum Auftakt des Weihnachtsklassikers von Sydney über die Tasmanische See nach Hobart spannende Kämpfe, bevor sich die Flottenach und nach auseinanderzog.
Das farbenfrohes Spektakel, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1945 zurückreichen, begann um 13 Uhr Ortszeit am zweiten Weihnachtstag in Sydney. Es war zunächst der 100-Fuß-Maxi “LawConnect”, der die Flotte des Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2024 durch die Sydney Heads anführte. Die Freude darüber aber währte aber nicht lange, weil eine Furlerleine falsch aufgelegt war.
Die Konkurrenz auf “Master Lock Comanche” nutzte das Missgeschick und überholte die Rivalin im Kampf um die Line Honours zunächst. Einen halben Tag nach dem Start führte aber Christian Becks Team auf “LawConnect” das Feld wieder an. Der Spitzenreiterin folgten die V70 “Celestial”, Grant Wharingtons “Wild Thing” und Michael Firmins i52 “Zeus”.
Bei einer hochgerechneten Zielzeit von 1 Tag und knapp 9 Stunden lag der Rennrekord aus dem Jahr 2017 für die schnellsten Boote bei der aktuellen Auflage des Rolex Sydney Hobart Race im Bereich des Möglichen. Vor sieben Jahren hatte “LDV Comanche” den Kurs in 1 Tag, 9 Stunden, 15 Minuten und 24 Sekunden gemeistert und die noch stehende Bestmarke gesetzt.
Der schnelle Start war vorhergesagt. Die frischen Winde befeuerten danach vor allem die großen Boote auf ihrem Kurs entlang der Küste von New South Wales. Das erste Aus traf an Tag eins gleich eine namhafte Crew. Die Gesamtsieger von 2018 und 2023 mussten mit Generatorproblemen aufgeben. Die tasmanische “Alive” von Phillip Turner kann in diesem Jahr nicht mehr um den begehrten Tattersall Cup kämpfen.
Der gilt als wichtigster Preis gilt beim Rolex Sydney Hobart Race, geht an den Gesamtsieger nach korrigierter IRC-Zeit. Immerhin sechs frühere Tattersall-Cup-Sieger waren an der Startlinie aufgekreuzt. Dazu 23 Zweihand-Crews und sechs Yachten aus Übersee, die den weiten Weg nach Down Under auf sich genommen hatten, um an einer der berühmtesten Langstrecken der Segelwelt teilzunehmen.
Die neuseeländische “Giacomo” war 2016 der letzte nicht-australische Yacht, die das Rolex Sydney Hobart Race gewinnen konnte. Teil der überwiegend aus Amateur- und Familiencrews bestehenden Flotte ist auch die mit einer Länge von 9,30 Metern kleinste Teilnehmerin “Kismet”.
Für das Team auf der Jeanneau Sun Fast 3300 “Transcendence Rudy Project” kam es beim aktuellen Rennen nach der Aufgabe von “Alive” noch schlimmer. Als Vater-und-Sohn-Duo hatten Martin und John Cross gerade 50 Seemeilen geschafft als ihr Mast vor Küste von New South Wales brach.
Der nächste Schock kam am nachmittags am 26. Dezember deutscher Zeit: Mit “Master Lock Comanche” schied eine der Top-Favoritinnen bei ihrer achten Teilnahme aus. Die Crew berichtete von einem Großsegel-Schaden. Damit waren bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt sechs Yachten aus dem Rennen.
Kurze Zeit danach musste auch das “Wild Oats”-Team mit einem Riggschaden aufgeben. Bei insgesamt acht Ausfällen bis zum frühen Abend am 26. Dezember deutscher Zeit verblieben 96 Boote und ihre Mannschaften im fordernden Rennen über 628 Seemeilen.
Wow! Die imposanten Startszenen vom 79. Rolex Sydney Hobart Race: