Rolex Sydney Hobart Race250.000-Dollar-Startwette? Nur ein Gerücht…

Tatjana Pokorny

 · 26.12.2025

Zwei Gigantinnen Bug an Bug: "LawConnect" und "Master Lock Comanche".
Foto: Rolex/Kurt Arrigo
Das 80. Rolex Sydney Hobart Race ist gestartet. Bug an Bug sind die Top-Favoritinnen in den 628 Seemeilen langen Weihnachtsklassiker von Sydney nach Hobart auf Tasmanien gestartet. Erst führte die Titelverteidigerin “LawConnect”, dann löste “Master Lock Comanche” sie an der Spitze ab. Entschieden wird der Kampf um die Line Honours voraussichtlich am 28. Dezember.

Vier Hundertfuß-Racer und Bryon Ehrharts 88 Fuß langes Juan K-Design “Lucky” bildeten rund sechs Stunden nach dem Start zum 80. Rolex Sydney Hobart Race die Spitze der Flotte. Bald nach dem Startschuss um 13 Uhr Ortszeit (3 Uhr deutscher Zeit) hatte am zweiten Weihnachtstag zunächst bei den Sydney Heads die Line-Honours-Titelverteidigerin “LawConnect” die Führung übernommen. Nach rund fünfeinhalb Stunden aber lag Matt Allans und James Mayos “Master Lock Comanche” knapp vorne.

Erst “LawConnect”, dann “Master Lock Comanche” vorne

Das Gerücht, es seit vor Rennstart eine 250.000-Dollar-Wette darauf abgeschlossen worden, dass “LawConnect” als erstes Boot die Sydney Heads verlassen würde, wies Eigner Christian Beck in einem Telefonat während des Rennens zurück. „Wir hielten das für verrückt, aber wie sich herausstellte, war es gar nicht so verrückt – auch wenn es nur ein Gerücht war“, sagte Beck, bestätigte aber, dass diese Geschichte vor dem Start an Land die Runde gemacht hatte.

Laut Renntracker hielt “LawConnect” beim Verlassen der Sydney Heads knapp in Führung, während jedoch die favorisierten Schwergewichte hinter ihr aufholten. Beck räumte ein, dass ihn diese Position überrascht hatte, insbesondere angesichts der Bedingungen beim Start. „Ich war sehr überrascht, denn es war ein Start mit Wind von hinten, und ‘Master Lock Comanche’ ist bei Wind von achtern normalerweise schneller“, erklärte Beck.

Wie wichtig auch bei 100-Fuß-Booten kleine Unterschiede sein können, verriet Beck ebenfalls. Seine Beobachtung: Der Spinnaker auf “LawConnect” wurde etwa 20 Sekunden vor dem auf der Hauptrivalin “Master Lock Comanche” gesetzt. Für Spannung in der mit 100-Fuß-Geschossen geladenen Flottenspitze sorgte die kleinere, aber stets schnelle “Lucky”.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

America’s-Cup-Profis auf “Lucky”

Die 27-Meter-Yacht mischte als Vierte zunächst gut mit den “Großen” mit. Ihre Crew ist mit America’s-Cup-Veteran Brad Butterworth, Starboot-Weltmeister Hamish Pepper, der spanische Star-Navigator Juan Vila und vielen weiteren namhaften Profis herausragend besetzt. Ebenfalls vielversprechend ist die Gesamtsiegerin aus dem Vorjahr in die berühmte Langstrecke gestartet: “Celestial V70” hatte sich nach den ersten Stunden Platz sieben erkämpft, was in der IRC-Wertung zu dem Zeitpunkt Platz zwei wert war.

Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?

Ganz vorne lag in der IRC-Wertung in dieser frühen Phase des Rennens die 18,5 Meter lange Frers 61 “MRV. Jost Stollmanns “Alithia” lag rund sechs Stunden nach dem Startschuss im Line-Honours-Ranking auf Platz 26. In der Gruppe der 25 Boote in der PHS-Wertungsgruppe war das vorerst Platz vier wert. Hier geht es zu den Zwischenständen des Rennens im Listenformat. Zum Tracker geht es hier.

Eine frühe Enttäuschung erlebte im Rolex Sydney Hobart Race die Crew auf “Yendys” von Bruce Tardrew. Sie mussten als Erste aufgeben, nachdem ihr Achterstag kurz vor dem 10-Minuten-Warnsignal gebrochen war. Für die Crew war es ein schwerer Schlag, schon vor dem Start auszufallen. „Unfassbar!“, kommentierte ein Crewmitglieder das Aus nach der Rückkehr in den Yachthafen des gastgebenden Cruising Yacht Club of Australia.

Rolex Sydney Hobart Race: Rosenblätter für die Terroropfer

Das Team auf “Sumatra” unterbrach das Rennen vorübergehend, um ein Hydraulikproblem zu beheben. Drei weitere Yachten waren bis 9 Uhr deutscher Zeit ausgeschiedenen. Die verbliebende Flotte von 125 Booten hatte mit starken Südwinden und hohem Wellengang zu kämpfen. Die Bedingungen sorgten für raue Ritte. Die Organisatoren hatten vor Rennbeginn vor Kälte, Nässe und starkem Seegang gewarnt.

Mehrere Crews hatten beim Passieren von Bondi Beach Rosenblätter als Tribut an die Opfer des Terroranschlags in Bondi in die See gestreut. Die Flotte segelte am zweiten Weihnachtstag weiter südlich entlang der Küste von New South Wales und Victoria, dann über die Bass-Straße, in die Storm Bay und den Derwant River hinauf zur Ziellinie vor Hobart. Die insgesamt günstigen Winde ließen eine Renndauer von rund zwei Tagen für die 100-Fuß-Maxis und damit ihre Ankunft in Hobart am 28. Dezember erwarten. Einen neuen Rennrekord werden die Bedingungen aber voraussichtlich nicht zulassen.

REPLAY! Hier geht es zur Wiederholung der Live-Übertragung vom Start:

Meistgelesen in der Rubrik Regatta