Lars Bolle
· 05.12.2019
wegen eines Schadens am Steuerungssystem muss die Crew des Maxi-Trimarans "Spindrift 2" den Versuch, die Jules Verne Trophy zu ersegeln, abbrechen
Um 20 Uhr UTC gestern traf Yann Guichard, der Skipper von "Spindrift 2", die Entscheidung, den aktuellen Rekordversuch der Jules Verne Trophy zu beenden.
Eine plötzlicher Kontrollverlust am Ruder erforderte, dass zwei Segeler das Steuer bedienen mussten. Die Fehlfunktion hat das Lenksystem beschädigt, wodurch das Boot bei schlechten Wetterbedingungen nicht mehr sicher ist. Alle Besatzungsmitglieder sind sicher und gesund. Der Zustand des Mehrrumpfers erlaubt es der Crew jedoch nicht, ihren Rekordversuch fortzusetzen. Der Trimaran kehrt derzeit nach La Trinité-sur-Mer in der Bretagne, Frankreich, zurück.
Die Crew des Maxi-Trimarans "Spindrift 2" bereitet sich auf einen neuen Versuch für die Jules Verne Trophy vor, den Weltrekord, der nonstop um die Welt führt. Start und Ziel ist auf einer imaginären Linie zwischen dem Leuchtturm auf Ushant vor Brest und Lizard Point (England), die drei Kaps (Good Hope, Leeuwin, Hoorn) müssen an Backbord gelassen werden. Die Referenzzeit ist der Rekord des Franzosen Francis Joyon und seiner Crew aus dem Jahr 2017 mit 40 Tagen, 23 Stunden, 30 Minuten und 30 Sekunden. Mit seinem optimierten Maxi-Trimaran und seiner elf Mann starken französischen Besatzung will Skipper Yann Guichard den Rekordversuch in der Nacht vom Dienstag (3. Dezember) auf Mittwoch starten. Vor der Crew liegen etwa 21.600 Seemeilen, gemessen am Großkreis.
Yann Guichard und seine Crew haben bereits zweimal versucht, den Rekord zu schlagen: 2015 (47:10:59 Tage) und 2018, als das Team gezwungen war, seinen Versuch wegen eines Ruderschadens in der Nähe der Kerguelen abzubrechen. Jetzt besteht auf dem Nordatlantik jedoch wieder ein günstiges Wetterfenster, das in etwa fünf Tagen eine Passage zum Äquator ermöglichen könnte.
"Wir starten am Dienstagmorgen in La Trinité und überqueren die Startlinie der Jules Verne Trophy in Ushant zwischen Dienstag 18:00 und Mittwoch 6:00 Uhr", sagt Yann Guichard. "Wir sollten in der Lage sein, den Ostsektor in der Biskaya mit einer mäßigen Brise zu verlassen. Und dann werden wir von Passatwinden profitieren, die allerdings im Norden Portugals schlecht werden. Wir werden ein paar Halsen machen müssen, um nach Madeira zu gelangen, bevor wir uns in die Flaute stürzen."
"Die Flaute scheint im Osten günstiger zu sein, um gut in die südliche Hemisphäre zu gelangen", so Guichard weiter, "wie wir bei den jüngsten Rennen wie Transat Jacques Vabre und Brest Atlantiques gesehen haben. Wir hoffen, dass wir das Kap der Guten Hoffnung in weniger als 13 Tagen passieren können, um Francis Joyons Zeit voraus zu sein."