Tatjana Pokorny
· 03.01.2022
Der Trend zu neuen Ein- und Zweihand-Regatten hält an: Am langen Himmelfahrtswochenende steigt die erste Brassfahrt – Travemünde in der Mecklenburger Bucht
Ursprünglich hatten Matthias Renner, Olav Arne Nehls und Timo Manske – selbst begeisterte Einhandsegler aus Lübeck und Travemünde – "eine Mini-Regatta ohne großen Orga-Aufwand" im Sinn. Nach weiteren Brainstormings wurde daraus im vergangenen Jahr in Gedanken schnell ein offenes Einhandrennen. Und nun ist sogar eine Ein- und Zweihandregatta daraus erwachsen: die Brassfahrt – Travemünde soll in diesem Jahr am Himmelfahrtswochenende Premiere feiern. Der Kurs wird die Teilnehmer von Travemünde über 100 Seemeilen durch die Mecklenburger Bucht und zurück führen. Bei Westwindlage geht es von Travemünde aus über Heiligendamm in Richtung Rødnyhavn und anschließend östlich vorbei an Fehmarn zurück in den Start- und Zielhafen. Bei Winden aus östlicher Richtung wird anders herum gesegelt. Hier geht es zu den Regatta-Informationen und der Ausschreibung (bitte anklicken!).
Eingeteilt haben die Organisatoren das potenzielle Teilnehmerfeld in sechs Wertungsgruppen: unter 25 Fuß, 25 bis unter 30 Fuß, 30 Fuß bis unter 35 Fuß, 35 Fuß bis unter 40 Fuß, ab 40 Fuß aufwärts und Multihull. Im Stile des legendären Silverrudders, nur eben beim Durchstart noch etwas kleinformatiger, geht es innerhalb der Divisionen vergütungslos miteinander und gegeneinander zur Sache. Unterstützt wird die neue Regatta-Initiative vom Lübecker Yacht-Club und weiteren freiwilligen Helfern. "Die ursprüngliche Idee ist jetzt einfach etwas größer geworden, aber die Vorbereitungen laufen gut", sagt Co-Organisator Olav Arne Nehls. "Wir sind sehr gespannt auf die Premiere. 30 teilnehmende Boote wären zum Auftakt sicher schon ein sehr starkes Feld."
Dass die Segelrallye mit Check-in und Steuermannsbesprechung am 26. Mai, dem Rennen selbst am 27. und 28. Mai sowie der Siegerehrung am 29. Mai direkt mit dem Austragungstermin der bereits bekannten und beliebten Zweihandregatta Baltic 500 kollidiert, sehen die Macher nicht als Problem. "Wir haben darüber nachgedacht, aber so richtig viele Alternativtermine gibt es bei unserem Bedarf an einem langen Wochenende und bei Berücksichtigung von Ferienterminen sowie Travemünder Woche und Kieler Woche ja nicht", erklärt Nehls. "Wir sehen uns mit einem Rennen über 100 Seemeilen auch nicht wirklich als Konkurrenz zur Baltic 500 über 500 Seemeilen, sondern eher als regionale Veranstaltung mit vielen Teilnehmern aus unserem und anliegenden Revieren."
Das erste Dutzend Meldungen konnten die Neu-Veranstalter im Meldeportal manage2sail bereits zu Jahresbeginn registrieren. Das dynamische Organisationstrio rechnet vor allem mit Startern aus den Einzugsbereichen von Lübeck, Travemünde, Heiligenhafen, Wismar und Kühlungsborn. Meldeschluss ist der 1. Mai.