PalmaVelaCrash vor Palma – “Magic Carpet e” kollidiert mit “Spirit of Lorina”

Tatjana Pokorny

 · 03.05.2025

Die Maxis bei der PalmaVela. Vorne ist "Magic Carpet e" zu sehen.
Foto: SailingShots by Maria Muiña
Ein Positionskampf kurz vor dem Start, eine Bord-an-Bord-Kollision, eine lange Jury-Verhandlung und ein Strafgewitter: In der Maxi-Klasse der PalmaVela hat ein Crash zwischen der neuen “Magic Carpet e” und “Spirit of Lorina” die Gemüter zum Wochenende mehr in Wallung gebracht als der Wind die Flotte in den vergangenen Tagen.

Diesen Crash hätten alle Beteiligten gerne vermieden: Im dritten Rennen der Maxi-Serie bei der PalmaVela war es bereits am Freitag zur Kollision zwischen der neuen GV 100 “Magic Carpet e” und der Botin 65 “Spirit of Lorina” gekommen. Während die Franzosen kurz vor dem Start auf Anliegelinie segelten, kam “Magic Carpet e” – hier in der ersten Vorstellung bei YACHT online – mit höherer Geschwindigkeit von hinten angerauscht und wollte in die Lücke reinpressen, die es aber nicht mehr gab.

PalmaVela: ein Fall, vier Proteste, zwei Disqualifikationen

Die Folge war eine Bord-an-Bord-Kollision, bei der sich auch die Riggs berührt hatten. So musste die “Magic Carpet e”-Crew später ihren Mast zur Überprüfung ziehen – kein kleiner Job bei einer neuen Hundertfuß-Yacht. Parallel dazu wurden gleich vier Proteste eingereicht: einer der Klassenvereinigung IMA gegen “Magic Carpet e”, zwei von “Spirit of Lorina” gegen “Magic Carpet e” und einer von “Magic Carpet e” gegen “Spirit of Lorina”.

Schließlich wurden beide an der Kollision beteiligten Boote disqualifiziert. Dabei verwies die Jury auf gleich eine ganze Serie von Regeln, die von der einen oder anderen Partei verletzt worden waren: RR 11, 14(a), 36(b), 60.3 (a), 60.4(a), 61.4(a) und 63.2(b). Über den Antrag des “Spirit of Lorina”-Teams auf Wiedereröffnung des Hearings war am Samstagabend noch nicht entschieden.

Die Disqualifikation und das anschließend verpasste Rennen ließen das Team auf dem fast noch werftneuen “Fliegenden Teppich” von Sir Lindsay Owen Jones nach zwei Auftaktsiegen und insgesamt vier Wettfahrten auf Platz drei zurückfallen. An weiteren Rennen wird “Magic Carpet e” nicht mehr teilnehmen. Das Team hat die Serie aufgegeben und konzentriert sich auf die Reparaturarbeiten. Die Führung in der Maxi-Klasse hielt vor dem Finaltag Sven Wackerhagens Wally 80 “Rose” vom Kieler Yacht-Club vor der Wally Cento “Tilakkhana II”.

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Drei deutsche Yachten führen bei der PalmaVela

In ORC 1 hat Christian Plumps Crew auf “Elena Nova” die Führung erobert. Nach bislang nur zwei Rennen in den leichten Winden liegt die Swan 42 CS mit deutscher Segelnummer GER 8042 knapp vor der XP-50 “X-Odessa” und der spanischen DK 46 “HM Hospitales - Hyatt”. Auf Platz vier folgte vor den finalen Sonntagsrennen Johannes Wackerhagens Knierim 49 “Desna”.

Auch in ORC 3 liegt nach dem bisherigen Kurzprogramm von nur zwei Rennen ein deutsches Boot vorne: Otto und Gabriele Pohlmanns Cape 31 “Meerblick” gewann am Samstag das ursprünglich über 17 Seemeilen geplante und dann auf zwölf Seemeilen verkürzte Coastal Race. “Wir haben gute Leute an Bord und ich bin der einzige Eigner, der mit seiner Frau segelt”, berichtete Otto Pohlmann am Abend in bester Stimmung.

Nach dem Sieg in der OneDesign-Wertung der Trofeo Princesa Sofía könnte die “Meerblick”-Mannschaft am Sonntag bereits dem zweiten Regattaerfolg des Jahres entgegensegeln, bevor es für die Cape 31 mit der Segelnummer GER 22 bei der Giraglia weitergeht. Auch nur zwei Rennen schafften bei der PalmaVela bislang die Schönheiten in der Traditionsklasse. Hier lag Christian Oldendorffs Spirit 52 “Happy Forever” am Samstagabend auf Platz zwei.

Zu wenig Wind bei PalmaVela und 52 Super Series

Im kleinen, aber feinen Feld der Sechs-Meter-Klasse war es nach zwei Wettfahrten keine Überraschung, dass Dieter Schöns “Momo” mit Markus Wieser, Eberhard Magg und Frithjof Kleen vorne lang. Dafür reichten zwei zweite Ränge. Die beiden Wettfahrtsiege hatten sich einmal die schwedische “Filippa” und einmal die finnische “Riva” gesichert. Alle PalmaVela-Zwischenstände vor den Entscheidungen am Sonntag finden sich hier.

Wie die PalmaVela-Crews, so hoffen auch die Profi-Teams bei der 52 Super Series in Saint-Tropez für ihr Sonntagsfinale auf bessere Winde. Hier konnten Harm Müller-Spreer, sein Team auf “Platoon Aviation” und die anderen zehn Crews auch erst zwei Rennen absolvieren, haben inzwischen drei komplette Renntage verloren.

Am Sonntag fällt schon die Entscheidung über den Ausgang des Saison-Auftaktgipels bei der 52 Super Series. Für die Gültigkeit der Regatta sind mindestens drei Wettfahrten notwendig. “Platoon Aviation” wird von Platz sieben aus angreifen, wenn die Bedingungen die ersehnte Chance dafür bieten. Hier geht es zu den Zwischenständen in Saint-Tropez, wo die britische “Gladiator” führt.

Aktualisierung, 4. Mai 2025: Einen Protest der IMA gegen “Magic Carpet e” hat es unter den vielen Protesten in Folge der Kollision nicht gegeben. Die Meldung dazu unterlag einer falschen Interpretation der Protestbeschreibung auf dem offiziellen Notice Board der Regatta.

Die Supermaxi-Rakete “Magic Carpet e” in der Nahaufnahme:

Die Höhepunkte von Tag zwei der PalmaVela:

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