ORCi-EMDoppelsieg für „Halbtrocken 4.5“ und „Intermezzo“

Tatjana Pokorny

 · 15.08.2022

ORCi-EM: Doppelsieg für „Halbtrocken 4.5“ und „Intermezzo“Foto: Trond Teigen/KNS
ORCi-Europameister 2022: Michael Berghorns Crew auf der Mills 45 „Halbtrocken 4.5“

Doppelschlag der deutschen Crews bei der ORCi-EM im norwegischen Revier von Hankø: In zwei von drei Klassen siegten GER-Boote! Die Crew um Michael Berghorn auf der Mills 45 „Halbtrocken 4.5“ gewann in der großen Klasse A. Als Dritte hinter der norwegischen TP52 „Jokerman“ erkämpfte sich auch Holger Streckenbachs Mannschaft auf der TP52 „Imagine“ einen Podiumsplatz in Division A. Den zweiten Titel bei der ORCi-EM holte das Team um Jens Kuphal auf der modifizierten Landmark 43 „Intermezzo“ in Klasse B

Die Sieger in der mittleren Klasse B: die „Intermezzo“-Crew mit Eigner Jens Kuphal (6. v. r.)Foto: Trond Teigen/KNS
Die Sieger in der mittleren Klasse B: die „Intermezzo“-Crew mit Eigner Jens Kuphal (6. v. r.)

Segelte in der großen EM-Klasse A auf Platz drei: Holger Streckenbachs TP52 „Imagine“Foto: Trond Teigen/KNS
Segelte in der großen EM-Klasse A auf Platz drei: Holger Streckenbachs TP52 „Imagine“

Von den insgesamt sechs deutschen Booten in der EM-Flotte der 55 Starter aus sieben Nationen konnten sich drei auf dem Podium platzieren. Die 50-prozentige Erfolgsquote wirkt mit Blick auf die ORC-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Kiel wie ein Versprechen. Jan Opländers 15 Jahre alte Swan 45 „Katima“ verpasste das A-Podium der ORCi-EM als Vierte nach dem Auftaktsieg im längeren Offshore-Rennen und Platz drei im kürzeren Offshore-Rennen knapp. Die GP 42 „X-Day“ mit Skipper Lars Hückstädt segelte in Klasse A auf Platz 5.

Michael Berghorn: Wir haben uns riesig über sechs Bullets in den Up & Downs gefreut
Die Klassensieger der ORCi-EM in Division A: Michael Berghorns Crew auf „Halbtrocken 4.5“
Die Klassensieger der ORCi-EM in Division A: Michael Berghorns Crew auf „Halbtrocken 4.5“

Die Freude im deutschen Lager war am Samstag im Königlichen Norwegischen Yacht-Club (KNS) entsprechend groß. „Halbtrocken 4.5“-Eigner und Michael Berghorn sagte: „Wir haben dieses Jahr hart trainiert, viele Wochenenden investiert. Wenn man dann alle Manöver so gut hinbekommt, eine sehr geringe Fehlerquote hat, dann hat man auch taktisch alle Optionen. Und mit jedem Sieg steigt das Selbstbewusstsein natürlich auch ein bisschen weiter an. Wenn es dann mal läuft, läuft es auch. Das war hier in Norwegen der Fall. Wir freuen uns riesig über den Titel und sind eine glückliche Crew!“ Berghorn schwärmte auch vom Oslofjord: „Revier und Landschaft hier sind ein Traum.“ Wie viele deutsche Seesegler hat auch Berghorns Mannschaft schon jetzt die ORC-Weltmeisterschaft in Kiel vom 4. bis zum 12. August im kommenden Jahr vor Augen: „Natürlich haben wir die WM im Kopf. Das ist das nächste große Top-Event. Und Schilksee ist unser Heimathafen, der Kieler Yacht-Club unser Heimatverein. Das ist noch einmal besonders. Mit Erfolgen wie diesem hier bei der ORCi-EM jetzt steigt aber auch die Erwartungshaltung, und es schauen schon einige in unsere Richtung …“

Klein, aber fein und skandinavisch pittoresk: der gastgebende Königliche Norwegische Yacht-Club am OslofjordFoto: Trond Teigen/KNS
Klein, aber fein und skandinavisch pittoresk: der gastgebende Königliche Norwegische Yacht-Club am Oslofjord
Jens Kuphal: Das ist der Wahnsinn!

„Intermezzo“-Eigner Jens Kuphal, dessen Crew die norwegische Landmark-Klassenrivalin „White Shadow“ im Kampf um den Titel mit nur einem Punkt Vorsprung auf Platz zwei verweisen konnte, sagte: „Es ist der Wahnsinn. 2013 sind wir mit unserer ersten Dehler bei der Deutschen Meisterschaft noch so hinterhergefahren, dass sie auf uns warten mussten. Nun sind wir zehn Jahre später Europameister. Das zeigt: Man muss dranbleiben. Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft, auf jeden Einzelnen. Robert Stanjek hat uns als Mannschaft hierhergeführt.“ Das goldene Ergebnis bei der ORCi-EM führt Kuphal auf das eingespielte Team zurück: „Wir hatten über eine Woche gerade mal zwei Eieruhren. Das war alles.“ Besondere Freude hatte die „Intermezzo“-Crew bei dieser ORCi-EM daran, bei diesen europäischen Titelkämpfen die Landmark-Klasse so erfolgreich vertreten zu haben. „Wir hatten hier sogar einen Abend mit Claus Landmark und sind sehr stolz, nun Teil der Landmark-Gemeinschaft und der Geschichte der Landmark-Klasse zu sein“, erzählt Kuphal.

„Intermezzo“-Eigner Jens Kuphal (Mitte) mit Skipper Robert Stanjek (r.) und Max GurgelFoto: Team Intermezzo
„Intermezzo“-Eigner Jens Kuphal (Mitte) mit Skipper Robert Stanjek (r.) und Max Gurgel
Das „Intermezzo“-Team im Einsatz bei der ORCi-EMFoto: Team Intermezzo
Das „Intermezzo“-Team im Einsatz bei der ORCi-EM

Die norwegischen Gastgeber der ORCi-EM haben täglich Clips von den Titelkämpfen bei Youtube gezeigt. Das Abschluss-Video war bei dieser Veröffentlichung noch nicht fertig.

Alle weiteren Videos finden sich bei Youtube unter Eingabe des Suchbegriffs „ORCi European Championship 2022“. In Klasse C siegte ohne deutsche Beteiligung die estnische Ancona 340 „Katariina II“ vor den Landsleuten auf der J 112 E „Matilda 4“ und der modifizierten First 36.7 „Team Pro4U“ aus Schweden.