ORC-EMEuropäischer ORC-Gipfel in Mariehamn – 57 Mannschaften vor der EM-Eröffnung

Tatjana Pokorny

 · 11.08.2024

Meisterfotografie von EM-Fotograf Pepe Korteniemi
Foto: ORC European Championship Mariehamn Åland 2024/Pepe Korteniemi
Am Montag startet die ORC-EM im finnischen Mariehamn. Unter den 57 Mannschaften aus zehn Ländern sind auch sieben ehrgeizige deutsche Crews. EM-Heimathafen ist in diesem Jahr mit Mariehamn die einzige Stadt der finnischen Åland-Inseln. Ausrichtender Verein ist der Åländska Segelsällkapet.

Ruppiger Auftakt zur ORC-EM 2024: Das Trainingsrennen am Tag vor der eröffnenden Langstrecke am Montag geriet am Wochenende zur Starkwind-Prüfung. Die Flotten brachten ihr letztes Testrennen entsprechend nicht zu Ende, sondern lieber die Boote wieder zurück in den Hafen. “Das Testrennen begann in 17 Knoten, die dann in der Spitze bis auf 25 Knoten zunahmen. Da hat das Feld eigenständig beschlossen, nacheinander abzubrechen. Man will ja am Tag vor dem EM-Start nichts mehr kaputtmachen”, berichtete “Intermezzo”-Skipper Jens Kuphal aus Mariehamn.

Neue ORC-Klasseneinteilung, neues Glück?

Jens Kuphals elfköpfiges Team mit den Ocean-Race-Seglern Robert Stanjek, Annie Lush und Phillip Kasüske wird bei der ORC-EM ganz neue Erfahrungen sammeln. Die Europameister von 2022 waren bislang der mittleren ORC-Gruppe B zugeordnet, zählten dort mit ihrer modifizierten Landmark 43 stets zu den schnellsten Booten. Nun wurden sie über die neue Einteilung der aus nur acht Boote umfassenden Gruppe A der großen Boote zugeordnet. Robert Stanjek sagt: “Das ist neu für uns: Vorher waren wir immer das schnellste Boot in Gruppe B, jetzt müssen wir in A hinten schlau segeln.”

Wie sich die neue Klasseneinteilung, die Gruppe A nicht hat wachsen lassen, dafür aber die Hackordnung der Gruppen B und C durcheinandergewirbelt hat, bei der EM auswirken wird, das bleibt abzuwarten. Es treffen krass unterschiedlichste Boote aufeinander: In A sind es beispielsweise die Weltmeister von Kiel auf Karl Kwoks TP52 “Beau Geste” aus Hongkong, die voranpreschen werden. Dazu kommt mit “Madame Gray” eine zweite Landmark 43 aus Finnland, aber mit der “Mercedes-Benz” auch eine finnische GP 42. Ebenfalls in A aktiv: Johannes Wackerhagens Knierim 49 “Desna”, Jan Opländers Swan 45 “Katima”, die polnische HH 42 “Scamp Three” und die schwedische M.A.T. 1220 “Karukera”.

In Klasse B gehören die Boote von 15 der 23 Starter nur drei Typen an: Am Start sind acht X-41er, vier Italia 11.98er und drei J112er. Bereit für die Offshore-Prüfung sind in Gruppe B auch die Crews auf Dirk Clasens H 39 “Ginkgo”, Felix Streckenbachs X-41 “Imagine” und Als Henryk Wulfs X-41 “Stardust”. Wie bei ORC-EMs üblich, kreuzt in Klasse C mit 26 Booten die numerisch größte Flotte auf. Die Yachten sind mehrheitlich ältere oder neue Cruiser/Racer-Serienboote. Hier zählen Aivar Tuulbergs Arcona 340 “Katariina II” und auch Ott Kikkas Italia 9.98 “Sugar” zu den Favoriten, deren Namen man noch von der Weltmeisterschaft 2023 in Kiel erinnert. Eike Claas Carminckes M.A.T. 1010 “Matchbox” vom Akademischen Segelverein Wismar startet als einziges deutsches Boot in Gruppe C.

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Das 24-Stunden-Rennen von Mariehamn

Am Sonntagabend wird beim Skipper’s Briefing der Offshore-Kurs für die eröffnende Langstrecke der ORC-EM detailliert vorgestellt. Etwa 24 Stunden soll sie dauern, als Zeitlimit sind 36 Stunden vorgesehen. Die EM-Crews erwarten am Montag zunächst noch druckvolle Winde, die aber bis zum Abend abnehmen sollen. Zum Auftakt gab es für die Gastgeber einiges Lob. “Es ist eine schöne Location, die Organisation ist gut. Die geben sich sehr viel Mühe hier”, sagte Jens Kuphal.

Bevor es die ersten bewegten Bilder von der ORC-EM in Mariehamn gibt – hier zur Erinnerung die Bilder vom Finale der ORC-WM in Kiel 2023:

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