Bei der 43. Copa del Rey Mapfre ist die ORC-EM an diesem Wochenende in schönsten Segelbedingungen zu Ende gegangen. Für GER-Boote gab es unter 117 Booten in vier Divisionen zweimal Silber. Beste Segelbedingungen sorgten für ein schönes Finale in der Bucht von Palma. Über drei Titel entschied erst das letzte Rennen.
Schon zum zweiten Mal in Folge hat eine nicht-europäische Yacht bei einer ORC-EM in der größten Klasse 0 gewonnen: David Teams Botin-TP52 “Vesper” – einst als “Quantum Racing” TP52-Weltmeisterin – räumte das Gold mit nur 16,50 Punkten unter US-Flagge souverän ab. Als Taktiker zeichnete der erfahrene Morgan Larson für diesen Erfolg mitverantwortlich. Nach Rang fünf zum Auftakt holte das Boot mit der Segelnummer USA 52007 in insgesamt neun Rennen nur noch erste, zweite oder dritte Ränge.
Entsprechend begeistert war Sieger David Team, der nach dem Finale schwärmte: “Ich bin zum ersten Mal hier. Es ist mein erstes Rennen in dieser Saison im Mittelmeer nach La Giraglia. Das ist großartig! Wir sind seit fünf oder sechs Jahren in den USA unterwegs, in Newport, Rhode Island, an der Westküste und in Florida. Wir haben beschlossen, etwas Neues auszuprobieren und in Europa ein paar schöne Erfahrungen zu sammeln.”
Das aktuelle Siegerglückbei der ORC-EM im Rahmen der 43. Copa del Rey Mapfre zählt sicher dazu. David Team erklärte “Wir sind heute rausgefahren und haben einfach so gesegelt, als wären alle punktgleich – und haben uns den Sieg gesichert. Wir haben überlegt, das zweite Rennen nicht zu fahren, um niemanden zu beeinträchtigen, aber ich habe gesagt: ‚Wir sind zum Segeln hier.‘ Es ist fantastisch, hier zu gewinnen.”
Auch der Regatta selbst widmete David Team warme Worte: “Es ist eine so prestigeträchtige Regatta, und das Teilnehmerfeld ist mit der Anzahl der Boote fantastisch, viel besser als in den USA. Das Rennmanagement und die Atmosphäre waren wirklich erstklassig. Und ich glaube, wir werden heute Abend den König treffen, das wird cool. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, vielleicht nicht nächstes Jahr, vielleicht nicht mit diesem Boot, aber wir werden wiederkommen.“
Insgesamt konnten sich neun TP52-Raketen in den Top Ten platzieren. Sie ließen den anderen Designs bei diesen europäischen Titelkämpfen kaum Luft. Auf EM-Platz zwei segelte mit viel Abstand zur Siegerin die italienische TP52 “Blue” (30,50 Punkte) von Fabrizio Boromel und die französische TP52 “Paprec” (32 Punkte) von Stephane Neve. Die 2005 entworfene spanische TP52 “Aifos” segelte mit dem spanischen König Felipe VI. auf Platz fünf.
Einzige Nicht-TP52 unter den ersten zehn ORC-0-Booten war Tomas Gassets Soto 52 “Urbania”. Die beiden deutschen ClubSwan-50-Schwäne – Sönke Meier-Swatzkis “Niramo” und Mark Bezners “Olymp” – konnten den TPs in Klasse 0 in den gegebenen Bedingungen nicht wirklich Paroli bieten, beendeten die ORC-EM auf den Plätzen 11 und 14. Dazwischen platzierte sich Michael Berghorns Mills 45 “Halbtrocken 4.5”.
Zwei deutschen Booten aber gelang bei der ORC-EM in der Bucht von Palma der Sprung aufs Podium. Christian Plumps ClubSwan 42 “Elena Nova” katapultierte sich nach starkem Auftakt und schwachem Vorschlusstag im Finale der ORC-Klasse A mit Rang drei und einem Tagessieg noch auf EM-Platz zwei hinter der spanischen DK 46 “Estrella Damm Sailing Team” mit Skipper und Olympiasieger Luis Martinez Doreste. Mit einem Punkt Vorsprung konnte das “Elena Nova”-Team die andere DK 46 “Hydra-HM Hospitales” uf den Bronzerang verweisen.
Die weiteren sieben Plätze in den Top Ten der ORC-A-Flotte belegten fünf ClubSwan 42er und zwei Swan 45er. Jan Opländers Swan 45 “Katima” segelte als zweitbestes deutsches Boot auf Platz 18. Johannes Wackerhagens Knierim 49 “Desna” folgte auf Platz 23, die zweite Knierim 49 “Caro” von Tim Ross auf Platz 27.
In ORC B war als einzige deutsche Yacht Pit Finis’ First 44 “Alegria” im ORC-EM-Einsatz, segelte auf Platz 27. Den EM-Titel sicherte sich die Crew um Mati Sepp auf der estnischen X-41 “Technonicol” vor der italienischen Klassenschwester “Sideracordis” und deren Landsleuten auf der Italia 11.98 “”Guardamago”. Ott Kikkas so oft erfolgreiche Italia 11.98 “Sugar 3” verpasste dieses Mal das Podium der ORC-EM in Division B um einen Punkt.
Mit der zweiten deutschen Silbermedaille zeigten Hendrik Brandis und seine Crew, wie erfolgreiches Downsizing geht. Gerade erst haben sie die ClubSwan-50-Weltmeisterschaft gewonnen. Nun gab es bei der ORC-EM Silber mit der Cape 31 dazu. Besser waren unter 32 ORC-C-Booten nur Antonio Porres’ Vrolijk 37 mit dem Nunoto Cafiver Sailing Team aus Spanien. EM-Bronze gewann in der kleinsten Division Piero Biasis Italia 9.98 “Sarchiapone Fuoriserie”.
Zu den Ergebnissen für alle vier Klassen der ORC-EM geht es hier. Die 44. Copa del Rey Mapfre findet vom 1. bis 8. August 2026 statt.