Mit der Viking Challenge startet ab 2026 eine neue, internationale ORC-Regattaserie in Nordeuropa. Drei führende Veranstalter aus Schweden, Dänemark und Deutschland bündeln ihre Kräfte, um den professionellen Offshore-Regattasport zu stärken und in seiner reinsten und anspruchsvollsten Form zu fördern. Die Viking Challenge soll für Up-and-Down-Kurse, intensive Boot-gegen-Boot-Duelle und das direkte Aufeinandertreffen der besten Teams Nordeuropas stehen.
Im Auftaktjahr der “Winkinger-Herausforderung” bilden zunächst drei Regatten die neue Serie: Das Marstrand Big Boat Race vom 22. bis 24. Mai in Schweden, die Kieler Woche vom 20. bis 23. Juni und die dänische Blue Week in Middelfahrt am 29. und 30. August. Weitere Events und Gastgeberländer sollen hinzukommen. Bei der Kieler Woche wird die Viking Challenge voraussichtlich die Aaregatta und knackiges Stollergrund-Segeln beinhalten.
„Als Profisegler sehe ich in der Serie vor allem eine Möglichkeit, regelmäßig gegen Teams aus anderen Ländern zu segeln und unterschiedliche Bedingungen kennenzulernen“, sagt Bertil Balser (Regatta Vereinigung Seesegeln, RVS). „Die Kurse sind herausfordernd, und es erfordert Teamarbeit und Strategie, um gute Ergebnisse zu erzielen.“
Vorgesehen sind ein einheitliches Punktesystem und ein Gesamtsiegerpokal für die konstant beste Leistung. Angesprochen sind Crews aus Norwegen, den Niederlanden, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Finnland und weiteren Ländern sowie Teams aus den an der Gründung der Viking Challenge beteiligten Ländern Schweden, Dänemark und Deutschland erwartet. Die Initiatoren werben mit “professioneller Organisation, klaren Regeln und strukturierten Abläufen” für ihre Serienidee. Das Format soll sich nahtlos zwischen Europa- und Weltmeisterschaften einfügen.
Die Idee zur Wikinger-Challenge ist dem Wunsch nach mehr Kontinuität und einer erkennbaren Wettbewerbsstruktur für ORC-Teams der Spitzenklasse in Nordeuropa entsprungen. Die Idee kommt von Seglern und ist für Segler gemacht. „Es gibt viele starke Einzelregatten in der Region, aber die ambitioniertesten Big-Boat-Kampagnen brauchen eine Serie, die Beständigkeit und hohe sportliche Standards bietet“, sagt Lars Wilhelmsen, Mitinitiator der Viking Challenge und Manager des Marstrand Big Boat Race.
Die Viking Challenge läutet eine neue Ära im nordeuropäischen Offshore-Segeln ein.” Lars Wilhelmsen
Wilhelmsen ist überzeugt vom Potenzial der neuen Serie und sagt: „Durch die Verbindung von drei führenden Regatta-Austragungsorten und Organisationsteams schaffen wir ein Wettbewerbsniveau, das den Ambitionen der besten Teams entspricht und internationale Teilnehmer anzieht. Die deutsche Big-Boat-Community, darunter der Kieler Yacht Club und Point of Sailing, waren eine wichtige Triebkraft hinter dieser Initiative.”
Die Viking Challenge konzentriert sich laut ORC darauf, sowohl starke Regatta- als auch Zuschauererlebnisse zu bieten. Alle Veranstaltungen werden nach ORCi mit denselben Klassenunterteilungen wie bei den Europa- und Weltmeisterschaften durchgeführt. Im ORC-Statement heißt es: “Die Kurse sind technisch anspruchsvoll und werden professionell gemanagt.”
Was die Initiatoren mit “Zuschauererlebnis” meinen, beschreiben sie auch näher: “Das Zuschauererlebnis steht im Mittelpunkt und umfasst Tracking, Bordkameras, kommentierte Live-Übertragungen, Interviews, Berichterstattung in den sozialen medien und öffentlichte Aussichtspunkte in den Event-Häfen.”
Wir möchten, dass die Teams das Gefühl haben, Teil von etwas Bedeutendem zu sein. Dies ist ein Big-Boat-Wettbewerb auf höchstem Niveau in Nordeuropa, vergleichbar mit einer Europa- oder Weltmeisterschaft.” Lars Wilhelmsen
Marstrand hat eine lange Geschichte und einen guten Ruf als erstklassiges Segelziel, war immer auch eine traumhaft schöne Bühne für internationale Top-Matchracing-Events. Als zentraler Austragungsort der Viking Challenge soll die Veranstaltung zur regionalen Entwicklung und zum Wachstum des Sports beitragen. Lars Wilhelmsen ist überzeugt: „Diese Initiative stärkt das lokale Segelumfeld und hat positive Auswirkungen auf die Gemeinde. Marstrands Segelselskap investiert in die Kompetenz im Rennmanagement, in die Sicherheit und in die Entwicklung der Athleten. Das Ziel ist nicht nur, einen schönen Austragungsort zu bieten, sondern auch das langfristige Wachstum des Sports zu unterstützen.”
In Marstrand wird – wie in Kiel – gerade nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die schwedischen Antreiber haben bereits ihre Ambitionen deutlich gemacht, ab 2028 große ORC-Meisterschaften ausrichten zu wollen. Ziel der Schweden ist es – je nach der internationalen Event-Planung und den jeweiligen Vergabeverfahren – Gastgeber einer ORC-Europameisterschaft oder einer ORC-Weltmeisterschaft zu werden, wie es die Kieler 2023 in furioser Weise waren.
Dazu sind Jahr für Jahr entsprechende Schritte geplant: Bereits 2026 soll die Umstellung des des Marstrand Big Boat Race auf ORCi erfolgen. Für 2027 ist die Ausrichtung einer offenen schwedischen ORC-Meisterschaft ins Visier genommen. Ab 2028 können EM oder WM kommen, der das Marstrand Bog Boat Race dann als natürliche Vorbereitungsregatta dienen kann.
Unser Ziel ist es, unsere Kapazitäten stetig auszubauen, damit wir – wenn wir eine Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft ausrichten – eine Veranstaltung bieten können, über die die Segler noch jahrelang sprechen werden.” Lars Wilhelmsen
Ihre Planung tragen die Schweden ganz bewusst jetzt schon in die Öffentlichkeit. „Eine langfristige Planung ermöglicht es Teams, Sponsoren, Freiwilligen und Partnern, sich vorzubereiten und dazu beizutragen, den höchstmöglichen Standard zu erreichen”, erklärt Lars Wilhelmsen. Die Viking Challenge ziele darauf ab, das Big-Boat-Segeln in Skandinavien, Deutschland und im Baltikum zu stärken. Ein erhoffter Zusatzeffekt der Initiatoren die zunehmende Verbreitung von ORC in Ländern, in denen bisher andere Vergütungsregeln vorherrschten.
„Wir glauben, dass diese Serie Investitionen in Boote, Teams und Kompetenzen anregen wird. Sie gibt den Top-Seglern ein natürliches Ziel in der Region und schafft Stolz und Dynamik in diesem Sport“, sagt Wilhelmsen. „Dies ist der Beginn von etwas, das zusammen mit der gesamten nordeuropäischen Segelgemeinschaft wachsen wird. Wir erwarten, dass nach der ersten Saison weitere Veranstaltungen und Austragungsorte hinzukommen werden.“