Die Nordseewoche 2025 hat einmal mehr bewiesen, warum sie zu den anspruchsvollsten Segelregatten Deutschlands zählt. Vom 6. bis 9. Juni trotzten rund 100 Yachten den herausfordernden Bedingungen auf der Nordsee.
Den Auftakt der Norseewoche bestimmen traditionell die Zubringerregatten. Eine der größten ist dabei die Anreise der Hamburger zunächst nach Cuxhaven. Die Crew der „Fast Punch“ (Sun Fast 36, Dirk Wulbieter, Altonaer Segel-Club) segelte die schnellste berechnete Zeit die Elbe hinunter beim Garmin-Cup von Wedel nach Cuxhaven. Platz 2 ging an Tom Stryi mit der IMX-40 „Pax“ (Blankeneser Segel-Club), Dritter wurde Christoph Mählmann mit der Nautor Swan 46 „Rarotonga“. Schon beim Start der anspruchsvollen Regatta stürmte und regnete es heftig, die Crews starteten mit kleinen Vorsegeln und gerefftem Großsegel auf die Regattastrecke. Vier Yachten mussten aufgrund der ruppigen Bedingungen das Rennen aufgeben.
Diese Bedingungen bekamen auch die Teilnehmer am Sundowner-Cup zu spüren. Diese Regatta startet auch am Freitag und führt durch die Nacht nach Helgoland, dort schließen sich dann Kurzwettfahrten, die so genannten Hummer-Races, an. Alles zusammen ergibt die Early-Bird Serie, eine Extra-Wertung für besonders regattaambitionierte Crews, die noch vor den offiziellen Zubringern auf Helgoland ankommen und dort schon segeln, während das Gros der Teilnehmer noch unterwegs zur Insel ist.
Den Titel „First Ship Home“ der Sundowner Regatta von Cuxhaven nach Helgoland gewann Daniel Baum mit der „Elida“ (Hamburger Segel-Club). Den prestigeträchtigen Helgoländer Hummer Cup als Sieger der gesamten „Glück-Early Bird Series“ inklusive der Kurzwettfahrten am Samstag vor der Helgoländer Küste sicherte sich Jürgen Klinghardt (SKWB) mit seiner Italia 9.98 „patent 4“.
Der Start zu dieser Sundowner-Regatta vor Cuxhaven musste am Freitag um zwei Stunden verschoben werden. Wettfahrtleiter Albert Schweizer erklärt: "Am Freitag herrschte stürmischer Wind. In der Elbmündung baute sich durch den Effekt Wind gegen Gezeitenströmung eine steile, ungemütliche Welle auf – wie eine Buckelpiste auf See." Die Yachten kämpften mit Windstärken von 6 bis 8 Beaufort. Viele Crews erreichten Helgoland erst am späten Samstagabend.
Am Samstag dann starteten die regulären Zubringer. Beim Noblex Cup von Cuxhaven nach Helgoland lag in der ORC Gesamtwertung die „Rarotonga“ vor der XP-44 „Xenia“ von Ralf Lässig (WSV Wulsdorf) und der Faurby 39 „Susewind“ mit Skipper Hagen Reese (Segelverein Wilster). Außerdem wurden Zubringer von Hallig Hooge, Hooksiel und Bremerhaven gesegelt.
Beim Capitell-Cup Rund Helgoland gingen dann bei idealen Bedingungen mit konstant 18 bis 25 Knoten Wind alle Teilnehmer zusammen auf die Bahnen. Die Flotte verteilte sich auf verschiedene Kurse: Während Family Cruiser und DSV-Geschwaderfahrt in Küstennähe segelten, traten die ORC-Klassen weiter draußen an.
„Wir haben das Wetterbriefing gemeinsam gemacht, danach aber getrennte Steuerleutebesprechungen“, erklärt Schweizer. „So konnten auch weniger erfahrene Crews offen Fragen stellen und gut vorbereitet in die Wettfahrt gehen.“
In der Gruppe der großen Regattayachten ORC und ORC Club auf der großen Bahn siegte Tom Stryi mit der IMX-40 „Pax“ (Blankeneser Segel-Club) vor Daniel Baum mit der One Off „Elida“ (Hamburger Segel-Club), der dritte Platz ging an Ralf Lässig mit seiner XP-44 „Xenia“ (Wassersportverein Wulstorf). Die anfänglich ruppigen Bedingungen forderten aber auch ihren Tribut: Die Yacht „Schlüssel von Bremen“ (SKWB) musste nach einem Schaden am Rigg das Rennen abbrechen.
Der Preis für die schnellste Yacht ging dieses Jahr an die „Elida“ von Daniel Baum, die für die Regattastrecke 5 Stunden 9 Minuten und 53 Sekunden brauchte. Mehr zur Traditionswettfahrt lesen Sie hier.
Den Abschluss der Nordseewoche bildeten am Pfingstmontag der Sebamed Cup – die sogenannte Helgoländer Acht – sowie der Start zum über 250 Seemeilen langen H.O.T. – Helgoland Offshore Triangle, das am Nachmittag gestartet wurde. Diese Hochseeregatta ist neu im Programm. Die sieben teilnehmenden Crews und ihre Yachten werden mehrere Tage nonstop auf See sein. Dabei ist die “Elida”, gesteuert von Pantaenius-Chef Daniel Baum. Sie wird zusammen mit der “Edelweiss” ein Team beim erstmals seit 22 Jahren wieder ausgetragenen Admiral’s Cup bilden und nutzt das Offshore Triangle sowie die Überführung nach England, um den nötigen Meilennachweis für das Fastnet-Race zu erbringen, welches zur Admiral’s-Cup-Wertung gehört.
Das Helgoland Offshore Traingle kann hier per Tracker verfolgt werden.