Es war damit zu rechnen, dass Benoît Marie im 25. Mini-Transat zu Best- und Erstleistungen ausholt. Nun hat der Franzose einen 24-Stunden-Rekord auf den Atlantik gezaubert, der mit 6,50 Meter langen Minis bis vor Kurzem noch unerreichbar schien: 346,44 Seemeilen in 24 Stunden bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,43 Knoten markieren den Auftakt in eine neue Ära im großen Transat-Sport mit den kleinen Booten.
Benoît Maries Manuard-Proto “Nicomatic – Petit Bateau” von 2022 hat mit der Leistung seine eigene ehemalige Bestmarke geschlagen. Aufgestellt hatte sie Caroline Boule im Juli 2024 mit 322,7 Seemeilen. Da hieß der modernste und innovativste Mini-Foiler auch schon “Nicomatic”. Benoît Marie hat nun eine ordentliche Schippe draufgepackt. Nicht auszuschließen ist, dass er den Rekord auf dem Kurs von Les Sables-d’Olonne nach Saint-François auf Guadeloupe noch weiter in die Höhe treiben kann.
Der neue Rekordhalter hatte vor Beginn des 25. Mini-Transat mit seiner Rakete alle sieben Mini-Rennen gewonnen, die er bestritten hatte. Der 38-Jährige, der das Mini-Transat 2013 als Amateur erstmals und damals überraschend gewonnen hatte, trat dieses Mal mit strahlend weißer Weste zum Sprung über den Atlantik an. Als studierter Ingenieur hatte Marie selbst an der Seite von Sam Manuard an dem Design mitgewirkt, das in Idealbedingungen sogar an die magische Grenze von 400 Seemeilen in 24 Stunden herankommen könnte.
Eine erste Kostprobe von diesem Potenzial hat Benoît Marie nun vom 28. auf den 29. Oktober zwischen 8 und 8 Uhr gegeben, nachdem sich die Flotte am Vortag endlich aus der äußerst hartnäckigen Anfangsflaute der Etappe hatte verabschieden können. Fortsetzungen könnten folgen.
Benoît Marie führte am Mittwoch das Feld der 32 Prototypen-Boote im Mini-Transat vor dem aktuell auch schnellen Schweizer Mathis Bourgnon auf “Assomast” und Podiums-Co-Favorit Alexandre Demange auf “DMG Mori Sailing Academy 2” an. Auf Bourgnon hielt Marie einen Vorsprung von knapp 50 Seemeilen. Hier geht es zum Tracking.
Etwas zurückgefallen auf Platz elf ist zuletzt der Schweizer Felix Oberle auf “Big Bounce - Beltrona”, den vier Tage nach dem Start in die zweite Etappe des Mini-Transat knapp 150 Seemeilen von Benoît Marie trennten. Die erste Etappe war für Protos wie Serienboote aufgrund von stürmischen Bedingungen ohne Wertung abgebrochen worden. So entscheidet über die Siege und Platzierungen in beiden Divisionen “nur” der Satz über den Atlantik.
Bei den 57 aktiven Serienbooten mischt im Kampf ums Podium auch der Düsseldorfer Hendrik Lenz weiter erfolgreich mit. Während vorne Raison-Maxis wie die von Paul Cousin (”AFP Biocombustibles”) und Quentin Mocudet (”Saveurs et delices”) – beide von 2019 – das Tempo machen, ist auch der deutsche Vector-Solist Hendrik Lenz weiter Teil der ersten Verfolgergruppe, lag am Mittwochmittag auf Platz sechs und hatte nur zehn Seemeilen Rückstand zu Platz drei. Bei noch fast 2200 Seemeilen bis in den Mini-Transat-Zielhafen blieb viel Luft für weitere Verbesserungen.