Nach einer im letzten Jahr wird beim Maxi Yacht Rolex Cup vor Porto Cervo derzeit um zwei Weltmeisterschaften gesegelt. Die prestigeträchtige Regatta wird vom Yacht Club Costa Smeralda (YCCS) zusammen mit der International Maxi Association (IMA) organisiert und ist die vorletzte Veranstaltung der IMA Mediterranean Maxi Inshore Challenge 2025. Wie im letzten Jahr ging es bei den sportlichen 80- bis 100-Fuß-Formaten um WM-Ehren, neu dazu kam die Klasse Maxi Grand Prix, die sich größtenteils aus alten Maxi 72 (Mini Maxi) und einigen Neukonstruktionen nach IRC zusammensetzt.
In den WM-Gruppen mischten keine deutschsprachigen Teams mit. Mit „Ganesha“ und „Open Season“ nehmen zwei Baltic 68 Café Racer von GER-Eignern teil, die sich bereits vor Mallorca matchten. In den Norden Sardiens kam die Schweizer 33-Meter-Baltic „Inoui“ als eine von vier Supermaxis, die Swan 651 „Lunz am Meer“ aus Österreich startet in der neun Yachten starken Klasse Maxi 4. Beim Maxi Yacht Rolex Cup gingen nach zwei Ausgaben mit kleinen Feldern gar keine Multihulls an den Start.
Zum Auftakt am Montag servierte die Costa Smeralda flaue Winde, die die 44 Yachten zum Auslaufen anregten, kurz nach dem ersten Start aber zum Abbruch führten. Tag zwei brachte zunächst Drücker von bis zu 18 Knoten, ehe sich der Wind zwischen 10 und 12 Knoten einpendelte – Bedingungen wie zugeschnitten auf „Magic Carpet e“.
In ihrem favorisierten Windbereich zeigte die gewagte Konstruktion von Guillaume Verdier, was sie kann: schnell ins Gleiten kommen. Während der Maxi-1-Runde von etwa 30 Seemeilen durch und um den La-Maddalena-Archipel loggte „Magic Carpet e“ im Schnitt 18 und in der Spitze fast 30 Knoten.
Die acht Yachten der zweiten WM-Klasse Maxi Grand Prix absolvierten zwei Kursrennen, die zwei Admiral’s-Cup-Teams. Allen voran Peter Harrisons IRC 72 „Jolt“ gelang eine 1-2-Serie. Der Brite stellte das monegassischen Siegerteam beim diesjährigen Cup aus der Botin 52 „Jolt 3“ und „Jolt 6“ mit Pierre Casiraghi.
Auch Italiens „Django“-Team zeigte sich vor Porto Cervo mit einem größeren Format, der im Sommer erstgewasserten WallyRocket 71. Die „Django 7X“-Crew stieg mit zwei Dritten in die Regattawoche ein und bewies tags darauf mit einem Ersten, dass ihr Starkwind liegt. „Jolt“ rutschte durch einen fünften Platz auf Rang zwei, gefolgt von der erfolgsverwöhnten US-Kampagne „Bella Mente“.
Tag drei bezeichnete die Pressestelle der International Maxi Association (IMA) als „Four Seasons Day“. Nichts mit dem Luxushotel zu tun, sondern beschreibt die Launenhaftigkeit des Wetter. Binnen vier Stunden von Flaute und Sonne bis Mistral, Regen mit bis zu 30 Knoten starken Schauerböen. Dabei ist die Costa Smeralda im Spätsommer für Champagne Sailing bei Sonnenschein und konstanten Winden bekannt.
In den ruppigen Bedingungen musste „Magic Carpet e“ Federn und der Wally 100 „V“ den Vortritt lassen. Alte gegen neue Generation, runder Bug und Canting Keel gegen Speerspitzen-Vorschiff und Liftkiel. Der „Magic Carpet e“-Eigner Lindsay Owen-Jones hatte zuvor auch eine Wally 100, die als „Tilakkhana II“ teilnahm – das fortgeführte Regatta-Engagement seines alten Fliegenden Teppichs war ein Herzenswunsch von Owen-Jones beim Verkauf.
Auf Wiedergutmachung war „Open Season“ aus, die auf Platz 13 einen Neunten folgen ließ. „Ganesha“ lag nach zwei gesegelten Tagen mit 6 und 5 auf Platz 7 von 13 Startern. Zur Halbzeit, beim Maxi Yacht Rolex Cup wird noch bis Samstag gesegelt, führte „Moat“ bei den Supermaxis, „H2O“ dominierte die Gruppe Maxi 4 und „Oscar 3“ führte Maxi 3 an.