Markus WieserRegatta nonstop – bayerischer Segelprofi auf allen Decks gefragt

Tatjana Pokorny

 · 24.05.2025

Markus Wieser noch mit "Galateia"-Cap und Blick auf den Horizont.
Foto: privat
Markus Wieser ist ein gefragter Mann im internationalen Regattasport: Gerade noch hat er zum “Galateia”-Rekord und Klassensieg bei der Maxi-EM in Sorrent beigetragen. Aktuell bestreitet er auf Dieter Schöns Sechser “Momo” die Mallorca-Serie. Anfang Juni übernimmt der bayerische Segelprofi in der 52 Super Series das Steuer auf “Platoon Aviation”. Mitte Juni geht es auf “Hatari” im ClubSwan-Racing weiter.

In der vergangenen Woche hat Markus Wieser mit der Crew auf der Wallycento “Galateia” bei der Maxi-Europameisterschaft in Sorrent einen Rekord bei der Regatta Tre Golfi aufgestellt. Dazu holte das Team um Skipper Kelvin Harrap den Klassensieg in der EM-Division Maxi 1.

“Das war eine super Serie, die mit drei Coastals, zwei Up & Downs und der Langstrecke viel Spaß gemacht hat. Mit fast zehn Hundert-Fuß-Yachten war es auch ziemlich imposant! Unser Boot ist mit neuem Großsegel, Bugspriet und Gennaker noch schneller geworden. Dadurch konnten wir freier segeln”, sagte Markus Wieser nach der Siegerehrung.

Der 61 Jahre alte Dauerbrenner ist bekannt dafür, sich blitzschnell auf neue Boote aller Größen und Herausforderungen einstellen zu können. Jetzt ist er bereits in Palma de Mallorca, nimmt mit Dieter Schöns “Momo” an der “6Meter Mallorca Series” teil. Gesegelt wird um den Arenal Cup. Die Klasse läuft sich im schon sommerlich warmen Balearen-Revier hochkarätig warm für die Weltmeisterschaft im September im amerikanischen Long Island Sound.

“Mr. America’s Cup” startet bei der Sechser-WM

Zum Jahresgipfel der Sechs-Meter-Klasse will sogar “Mr. America’s Cup” Dennis Conner mit seinem neuen Sechser “Ole Miss” aufkreuzen. Das Design von Javi Cela wurde erst Ende 2024 fertig. 31 Sechser sind bislang für den Kampf um die WM-Krone registriert, darunter auch Thomas Kuhmanns Klassiker “Flapper” vom Bayerischen Yacht-Club und die spanische “Bribon” von Juan Carlos I..

Dieter Schöns “Momo”-Crew, Sechser-Weltmeister von 2022, zählt ebenso zum Kreis der WM-Medaillenanwärter wie das Team auf der finnischen “Oiva”, das 2024 den EM-Titel vor der britischen “Battlecry” und Rainer Müllers “Junior” gewonnen hatte. Für die WM baut auch Dieter Schön neu: Sein jüngster Sechser entsteht gerade bei Knierim Yachtbau in Kiel.

Das “Momo”-Team kommt Anfang Juli mit dem “alten” Sechser in die norddeutsche Sailing City. Dort wollen sie von Laboe aus eine Zwei-Boot-Testserie segeln und den Neubau optimieren, bevor die jüngste “Momo” zur WM in die USA geschickt wird. Bis zur WM dort ist die Aufgabenliste von Markus Wieser neben Sechser-Trainings, Tests und Regatten noch lang.

Markus Wieser steuert “Platoon Aviation”

Eine neue Herausforderung wartet auf den Profi vom Bayerischen Yacht-Club schon in der ersten Juni-Woche: Wieser wird den beruflich stark eingespannten Eigner, Steuermann und dreimaligen TP52-Weltmeister Harm Müller-Spreer in der 52 Super Series bei drei aufeinanderfolgenden Regatten vertreten.

Sein Debüt als Steuermann auf “Platoon Aviation” gibt Markus Wieser in der international führenden Einrumpf-Profiliga beim Galicia 52 Super Series Royal Cup vom 2. bis zum 7. Juni in Baiona. Es folgen Einsätze bei der Rolex TP52 Weltmeisterschaft in Cascais vom 1. bis zum 6. Juli sowie bei der Puerto Portals 52 Super Series Sailing Week.

2011 war Markus Wieser mit der Crew auf der “Container” von Udo Schütz zur TP52-Vizeweltmeisterschaft gesegelt. Vor dem Comeback sagt er: “Mein letzter TP-Regattaeinsatz liegt jetzt sieben, acht Jahre zurück. Ich habe in diesem Jahr ein paar Tage im Training vor Valencia mitgesegelt und werde schon ein, zwei Tage brauchen, um wieder richtig reinzukommen.”

Mit der “Hatari”-Crew in einem Boot

Die “Platoon Aviation”-Crew ist Markus Wieser allerdings bestens vertraut: Etwa die Hälfte der Segler, darunter Michael Müller aus Kiel und der Österreicher Gerd Habermüller, gehört auch dem Team an, mit dem er an der Seite von Eigner und Steuermann Marcus Brennecke auf der ClubSwan 50 “Hatari” von Erfolg zu Erfolg eilt. Zum ClubSwan-Racing-Kalender geht es hier. Festzuhalten ist, dass es aktuell keinen so vielseitigen und vielgefragten erfolgreichen deutschen Segelprofi gibt wie Markus Wieser.

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Dass er dabei von seinen verschiedenen Crews, die er oft selbst mit zusammenstellt, gut unterstützt wird, ist Teil seiner Erfolge. Ebenso die Vielfalt der Aufgaben, die für einen entsprechenden Erfahrungshorizont sorgen. “Nie könnte ich nur ein Boot segeln”, sagt Markus Wieser, der an diesem Wochenende in der Bucht von Palma de Mallorca “Momo” schnell macht und sich dann auf die “Platoon Aviation”-Aufgabe vor Baiona einstellen wird.

Rückblick! Die gerade zu Ende gegangenen Tre Golfi Sailing Week mit der Maxi-EM war eine wunderschöne Werbung für den Regattasport in Italien. Die Bilder aus dem Golf von Neapel zeigen auch schon, welchem Revier der 38. America’s entgegensteuert, denn Neapel liegt von Sorrent aus gesehen auf der anderen Golf-Seite:

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