Tatjana Pokorny
· 05.10.2023
Vor einem Monat war die Formel 1 des Segelsports in Saint-Tropez zu Gast. In dieser ersten Oktober-Woche ist die Société Nautique de Saint-Tropez Gastgeberin der Les Voiles de Saint-Tropez. Der Club gilt längst als Dreh- und Angelpunkt französischer Segelkunst. Die Société Nautique de Saint-Tropez ist mit dem Orient Express Racing Team und dessen Gründer und Manager Stephan Kandler und Bruno Dubois auch offizieller Herausforderer im 37. America’s Cup.
Mit der Les Voiles de Saint-Tropez ist das legendäre Fest für alle Segelsinne in vollem Gange. Profis und Amateure, Maxis, moderne Racer und Klassiker-Schönheiten prägen bis zum kommenden Wochenende das Bild der populären Hafenstadt an der französischen Riviera. Rund 250 Yachten sorgen bis zum 8. Oktober für ein prächtiges Schauspiel, dessen schönste Momente der renommierte französische Fotograf Gilles Martin-Raget für die Gastgeber einfängt.
Vor allem die Klassiker sorgen für traumhaft schöne Bilder in der Bucht von Saint-Tropez und den umliegenden Revieren. Unter ihnen sind so legendäre Boote wie “Manitou”, die einst John F. Kennedy gehörte und heute gut gepflegt ihre Runden im Feld der Bermuda- oder Gaffelriggs zieht. Einen starken Kontrast dazu bilden die Maxi-Yachten, wo Boote wie Peter Harrisons “Cannonball” oder Peter Dubens “North Star” den Ton in Klasse A angeben und sich die Crew auf Claus-Peter Offens 30-Meter-Wally “Y3K” als Elfte nach drei Rennen strecken muss.
In Maxi-Klasse B lag Sven Wackerhagens “Rose” nach drei Rennen auf Platz drei, Thomas Bschers “Open Season” auf Platz vier. In Maxi-Klasse C greift Alois Neukirchens “Schorch” in der zweiten Wochenhälfte der Les Voiles de Saint-Tropez von Platz sieben aus an.
Zu den Stars der Regatta zählen unzweifelhaft jene Yachten, die an frühere America’s-Cup-Zeiten erinnern: In der Klassik-Division 12B führt Christophe Babules “French Kiss” die Serie vor “South Australia”, “Kiwi Magic” und “France” an. In Gruppe 12D hatte “Nyala” mit Italiens passioniertestem America’s-Cup-Jäger Patrizio Bertelli die Bugspitze vorn. Im bildschön anzusehenden Feld seiner Klassiker-Gruppe “Yawl” gab das Team auf der 60-Fuß-Yacht “Varuna of 1939” den Ton nach zwei Auftaktsiegen an. Sie gehört Jens Kellinghusen vom Norddeutschen Regatta Verein.
Auch in den modernen IRC-Gruppen mischen deutsche Crews in einigen Wertungsgruppen erfolgreich mit. Im knapp 40 Boote starken Feld der Division E lag Rainer Badents “Einstein” nach drei Rennen auf Platz sieben. Bei der Les Voiles de Saint-Tropez sind nach stufenweisem Einstieg nun alle Jahrzehnte beeindruckender Bootsbaukunst zu sehen. Dafür sorgen 40 schnelle Maxis, 86 Klassiker und 123 Yachten in den “Modern”-Divisionen. Die Regatta endet für die Maxis mit den letzten Rennen und der Siegerehrung am 6. Oktober, für alle anderen mit den letzten Rennen am 7. Oktober und der Siegerehrung am 8. Oktober.