Kult-RegattaErstmals Inklusion bei der Meisterschaft der Meister

Lars Bolle

 · 22.10.2024

Christoph Trömer (r.), Vizeweltmeister der inklusiven Bootsklasse 2.4mR, mit seinem Sohn Tim Leonard
Foto: Sven Jürgensen
Die Meisterschaft der Meister, über Jahrzehnte eine Veranstaltung der YACHT, entwickelt sich weiter. Neue Boote ermöglichen mehr Fairness.

Das Meldeportal für die „Meisterschaft der Meister“ ist seit Anfang Oktober geöffnet, und die Liste hat sich schnell gefüllt. Startberechtigt sind amtierende Deutsche oder internationale Meister, Jugendmeister sowie deutsche Segler, die andere hochkarätige Regatten gewonnen haben. Gesegelt wird bei der diesjährigen 43. Auflage am 26. Und 27. Oktober in Zweierteams auf gestellten Booten des Typs RS Venture Connect, der auch für Menschen mit Behinderung geeignet ist.

Mehr Fairness mit dem RS Venture Connect

Für die meisten Teilnehmenden wird der Bootstyp eher ungewohnt sein, weil die wenigsten von ihnen zuvor damit gesegelt sind. Auch dürfte es manchem komisch vorkommen, die Position im Boot nicht wechseln und das Körpergewicht nicht zum Trimmen einsetzen zu können. Denn im RS Venture Connect sitzen die beiden Segler in Schalensitzen nebeneinander, das Boot wird per Hebelmechanik gesteuert, die Schoten und Strecker werden auf einem zentralen Podest bedient.

Da Körpereinsatz so gut wie unmöglich ist, haben Menschen mit körperlichen Einschränkungen annähernd dieselben Möglichkeiten wie Nichtbehinderte, das Boot schnell zu segeln. So sind gleiche Voraussetzungen für alle Aktiven garantiert. Die Segler mit Beeinträchtigung könnten sogar einen leichten Vorteil haben, wenn sie das Boot bereits kennen.

Teams mit Behinderten gleichberechtigt

So haben auch einige inklusive Teams gemeldet. Dazu zählen Nadine Löschke und Silke Basedow, die zweimal in Folge in Rostock die Weltmeisterschaft im inklusiven Segeln gewonnen haben. An den Start geht auch der Vizeweltmeister der inklusiven Bootsklasse 2.4mR, Christoph Trömer, gemeinsam mit seinem Sohn Tim Leonard. Weitere inklusive Crews werden erwartet.

Das Regattaformat ist Umpired Fleetrace mit sechs bis neun Booten. An beiden Wettfahrttagen segeln alle Teams Fleetraces als Vorrunde. Im Anschluss treten die besten sechs bis neun Crews Sonntag in Finalrennen an. Der Startschuss zum ersten Tagesrennen ist jeweils für 10.00 Uhr geplant. Die Siegerehrung findet Sonntag spätestens um 15.30 Uhr statt.

Erstmals wurde die „Meisterschaft der Meister“ auf der Außenalster 1980 ausgetragen, mit dem Ziel, den besten Seglerinnen und Seglern Deutschlands eine angemessene Bühne zu bieten. Seit über 40 Jahren steht das Segel-Event für Tradition und großes seglerischen Können. Jahr um Jahr folgen die Meister und Meisterinnen dem Ruf, zum Saisonabschluss in Hamburg die Besten der Besten unter ihnen zu ermitteln. Das Regattaformat und die eingesetzten Bootsklassen wurden im Laufe der Jahre immer wieder angepasst. Boote vom Typ RS Venture Connect kommen zum ersten Mal bei der Meisterschaft zum Einsatz und erleichtern inklusiven Teams die Teilnahme.


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