Jules Verne TrophyRuderbruch – auch Team Sodebo bricht Rekordjagd ab

Tatjana Pokorny

 · 04.12.2024

Hier rast "Sodebo Ultim 3" los.
Foto: Skipper Thomas Coville/Team Sodebo
Erst “SVR Lazartigue”, jetzt “Sodebo Ultim 3”: Nach François Gabart und seiner Ultim-Crew musste nun auch Thomas Covilles Team den Jules-Verne-Rekordversuch mit Ruderbruch aufgeben und Kurs auf den Heimathafen Lorient nehmen. Francis Joyons Fabelrekord von 2017 steht vorerst weiter, auch wenn die Jäger nach Reparaturen neue Anläufe nehmen wollen.

Zwei Segelgigantinnen, ein Ziel: Die Ultim-Trimarane “Sodebo Ultim 3” und “SVR Lazartigue” waren erst am 29. und am 30. November gestartet, wollten um die Jules Verne Trophy für die schnellste Nonstop-Mannschaftsweltumseglung kämpfen. Doch dem Doppel-Anlauf folgte der Doppelabbruch der jüngsten beiden Rekordversuche.

Kollision und Bruch stoppen Jules-Verne-Rekordversuche

Zuerst hatte François Gabarts “SVR Lazartigue” nach einer Kollision mit einem “OANI” (Unidentified Object or Animal) aufgeben, umkehren und Kurs auf den Heimathafen Concarneau nehmen müssen. Bei der Kollision war das Steuerbordfoils des blauen Trimarans stark beschädigt worden. Skipper Gabart, Vendée-Globe-Sieger 2012/2013, hatte angekündigt: “Der Plan ist nun, das beschädigte Foil daheim gegen einen Ersatz zu tauschen und dann in einem günstigen Wetterfenster wieder in die Jules Verne Trophy zu starten.”

Jetzt musste auch Thomas Covilles Trimaran “Sodebo Ultim 3” den vorläufigen Heimweg nach Lorient antreten. Die Crew war im Passatwind Richtung Äquator unterwegs, als der aktuelle Rekordversuch vorerst abgebrochen werden musste. Ein Schaden am mittleren Ruderblatt stoppte nach der “SVR Larzartigue” nun auch die zweite Gigantin auf der Jagd nach der Jules Verne Trophäe. Und das bereits vier Tage nach ihrem Start am 29. November.

Die Jules Verne Trophy muss warten

Das Technik-Team der “Sodebo Ultim hatte zunächst die Umstände und Folgen des Schaden in einer Fernanalyse untersucht. Nach einer ersten Inspektion hatte die Crew festgestellt, dass das zentrale Ruderblatt am Boden des Rumpfes abgeschoren ist. Auch wurde untersucht, ob der Bruch der Welle des zentralen Ruderblatts auf ein mechanisches Problem oder auf einen Schlag zurückzuführen ist.

Thomas Coville, Frédéric Denis, Pierre Leboucher, Léonard Legrand, Guillaume Pirouelle, Benjamin Schwartz und Nicolas Troussel blieb keine Wahl als sich zur Reparatur zurück in die Basis des Sodebo-Teams in Lorient zu begeben. Wassereinbruch oder weitere Schäden konnten nicht festgestellt werden. Die Segler konnten die Rückfahrt aus eigener Kraft angehen. Sobald die Crew Lorients La Base erreicht hat, wird das Technik-Team das Boot übernehmen, um den Schaden zu bewerten und Lösungen zu erwägen.

Der acht Jahre alte Rekord steht weiter

Anschließend wird das Team seine Optionen für einen neuen Rekordversuch mit dem 32 Meter langen Ultim-Trimaran ebenso prüfen, wie es das “SVR Lazartigue”-Team um François Gabart angekündigt hat. Damit bleibt der Rekord für die schnellste Nonstop-Mannschaftsweltumseglung von Francis Joyon und seiner Crew weiter stehen. “Idec” hatte die Jules Verne Trophy Anfang Januar 2017 in nur 40 Tagen, 23 Stunden, 30 Minuten und 30 Sekunden gewonnen.

Die erste Referenzzeit für die Jules Verne Trophy war 1993 von Bruno Peyron mit 79 Tagen aufgestellt worden. Seitdem wurde die Bestmarke mehrfach gebrochen. Francis Joyons “Idec Sport”-Rekord steht nun aber schon acht Jahre in den Rekordbüchern – der Franzose und seine Crew hatten bei ihrem Fabellauf um die Welt sehr vorteilhafte Windverhältnisse genossen.


Zuerst hatte die “SVR Lazartigue”-Crew aufgeben müssen – ”Sodebo Ultim 3” segelte da noch weiter:

Mit so vielen Hoffnungen und ehrgeizigen Zielen waren beide Crews in die Herausforderung gestartet:

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