Sie lagen so gut im Rennen, können aber diesen erarbeiteten Vorteil nicht mehr nutzen: Thomas Coville und seine Crew haben auch ihren jüngsten Jules-Verne-Rekordversuch nach etwas mehr als 16 Tagen auf See abbrechen müssen. Noch vor der Passage von Kap Leeuwin hatte das Team sein Malheur entdeckt.
Während sie mit rund 30 Knoten zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und Kap Leeuwin im Indischen Ozean unterwegs waren, stellten sie den Verlust ihres zentralen Ruderblattes fest. Die Crew nahm für eine erste Schnelldiagnose Kontakt mit der Landmannschaft auf. Die nüchterne Bilanz, so ließ das Team wissen: “Der Schaden erlaubt es der Trimaran-Gigantin nicht, den Rekordversuch mit 100 Prozent seiner Fähigkeiten fortzusetzen.”
Das Team war sich einig: Ohne das Ruderblatt ist der Jules-Verne-Rekord nicht zu knacken. Entsprechend hat die Crew den am 20. Dezember um 21.34 Uhr begonnenen Versuch abgebrochen. Thomas Coville, Frédéric Denis, Pierre Leboucher, Leonard Legrand, Guillaume Pirouelle, Benjamin Schwartz und Nicolas Troussel haben wieder Kurs nach Norden genommen, um die Eiszone zu verlassen.
Das Team Sodebo Vioile plant einen Zwischenstopp, der noch genauer festgelegt werden muss. Skipper Thomas Coville hatet am Montagmorgen erklärt: “Es gab keinen merklichen Schock, aber wir haben das Ruderblatt verloren. Die Crew ist sehr klar im Kopf und alles läuft gut für uns. Wir können nicht im Rekordmodus weitermachen und wir denken auch nicht, dass wir ohne zentrales Ruderblatt ins Südmeer fahren sollten.”
Zur aktuellen Lage sagte der 56-jährige Coville: “Wir sind mit 25 Knoten unterwegs und fahren genau nach Norden, um zu versuchen, einem Tiefdruckgebiet zu entkommen. Wir haben vor, einen technischen Zwischenstopp in Australien einzulegen, um das Ruderblatt zu ersetzen. Eine halbe Weltumsegelung im Rekordmodus ohne Hauptruder zu bestreiten, das ist leider nicht vernünftig.”
Zum Zustand seiner Ultim-Gigantin sagte Thomas Coville: “Das Boot ist in einem guten Allgemeinzustand und wir haben das gut gemeistert. Wir hatten etwas Unglaubliches aufgebaut. Das Tempo war hoch und konstant. Wir waren zufrieden mit dem, was wir erreicht hatten, obwohl der Seegang in den letzten 24 Stunden schwierig war. An Land waren die Routing-Einheit und das gesamte Team in Lorient während dieses Versuchs ebenfalls bewundernswert. Ich möchte ihnen für all ihre Arbeit danken.”
Wir haben es geschafft, unser Publikum mit diesem außergewöhnlichen Abenteuer zum Träumen zu bringen.” Thomas Coville
Was bleibt nach der erneuten Aufgabe? Thomas Coville sagt: “Dieser Abbruch ist natürlich eine Enttäuschung für alle. Aber es wird auch für die Zukunft unseres Teams aufschluss- und lehrreich sein, so dass wir uns unseren nächsten Herausforderungen stellen können.“
Da war Team Sodebo Voile schon hinter die Rekordzeit von Francis Joyons “Idec Sport” zurückgefallen. Joyon und seine Crew hatten 2017 mit 40 Tagen, 23 Stunden, 30 Minuten und 30 Sekunden die Bestmarke aufgestellt, die nun vorerst weiter Bestand haben wird.