Jugend-WeltmeisterschaftDeutschland holt Silber und Bronze

Max Gasser

 · 15.07.2022

Jugend-Weltmeisterschaft: Deutschland holt Silber und BronzeFoto: Youth Sailing World Championships/Sailing Energy
Weiter auf Erfolgskurs: Ole Schweckendiek aus Kiel

Team vom Bodensee gewinnt überraschend Silber im 420er, Europameister Ole Schweckendiek sichert sich bei den Youth Sailing World Championships Bronze im Ilca 6

Mit zwei Medaillen und fünf Top-Ten-Platzierungen hat sich das deutsche Team bei den Youth Sailing World Championships so erfolgreich präsentiert wie lange nicht mehr. Der Nachwuchs sicherte sich so Platz fünf in der Nationenwertung, welche Spanien für sich entscheiden konnte.

Die von World Sailing ausgerichtete Jugendweltmeisterschaft gilt als der wichtigste internationale Wettkampf für Segler unter 19 Jahren. Häufig als eine Art Jugend-Olympia bezeichnet, stellen die Nationen pro Klasse nur ein Team oder einen Athleten. In diesem Jahr waren insgesamt 431 Teilnehmer von 67 verschiedenen Ländern aus der ganzen Welt am Start.

  Siegerlächeln nach dem Finalkrimi bei Amelie Wehrle und Amelie RinnFoto: Youth Sailing World Championships/Sailing Energy
Siegerlächeln nach dem Finalkrimi bei Amelie Wehrle und Amelie Rinn

Eine Glanzvorstellung zeigten vor Den Haag die 420er-Seglerinnen Amelie Wehrle und Amelie Rinn. "Sie haben sich hier viel Respekt erarbeitet bei den anderen Seglerinnen!", berichtete ihre Trainerin Silke Basedow stolz. Das junge Team aus Süddeutschland führte das Feld der 420er-Frauen bis zum vorletzten Wettfahrttag an und ließ sich auch durch eine Black-Flag-Disqualifikation nicht aus der Ruhe bringen. Am letzten Tag segelte es in einem extrem spannenden und hart umkämpften Finale hinter dem spanischen Team auf den zweiten Platz.

Irischer Doppelsieg im Ilca 6

Als frisch gekürter Europameister war der Kieler Ole Schweckendiek nach Den Haag gereist und nahm diese positive Energie mit in die Rennen. Auch hier war es bei schwierigen Bedingungen bis zum Ende spannend. Vor der letzten Wettfahrt war unter den ersten fünf noch fast alles möglich. Schlussendlich holte er Bronze und damit gleich den nächsten großen Erfolg nach Kiel. Weltmeister wurde Rocco Wright aus Irland vor Vorjahressieger Sebastian Kempe aus Bermuda.

Bei den Mädchen im Ilca 6 (ehemals Laser Radial) war es die Irin Eve McMahon, die sich nach ihrem Europmeister-Titel auch bei der WM, mit ganz klarem Vorsprung, die Krone aufsetzen konnte. Sie setzte sich in sieben Rennen mit vier ersten Plätzen gegen die australische Seglerin Evie Saunders und Roos Wind aus den Niederlanden durch.

  Im Ilca 6 kämpften bei den Jungs 61 Segler und bei den Mädchen 56 Seglerinnen um den TitelFoto: Youth Sailing World Championships/Sailing Energy
Im Ilca 6 kämpften bei den Jungs 61 Segler und bei den Mädchen 56 Seglerinnen um den Titel

Amaya Escudero hingegen konnte sich ihren klaren Titeltraum im Ilca 6 der Frauen nicht erfüllen. Die Neu-Kielerin, die erst im Mai von Atlanta nach Strande gezogen war, kam an den leichtwindigen ersten Regattatagen nicht wie gewünscht in Fahrt. In einem starken Schlussspurt verbesserte sie sich dann doch noch auf einen versöhnlichen siebten Platz.

Jule Ernst und Louisa Schmidt hatten im 29er der Frauen vor dem Finaltag auf Bronzekurs gelegen, konnten ihre Platzierung in den Finalrennen jedoch nicht ganz behaupten und wurden Vierte. Zu den jüngsten Teams im 29er der Männer zählten die Brüder Anton und Johann Sach. Die amtierenden Deutschen Meister machten mit sehr guten Einzelplatzierungen auf sich aufmerksam und wurden Gesamtsiebte.

  Jesper Fleischer und Theo Gnass (Bild) segelten im 420er auf Platz 14, Sophia Meyer im IQ-Foil auf Rang  neun und Jan Vöster im Formula Kite auf den sechsten PLatzFoto: Youth Sailing World Championships/Sailing Energy
Jesper Fleischer und Theo Gnass (Bild) segelten im 420er auf Platz 14, Sophia Meyer im IQ-Foil auf Rang neun und Jan Vöster im Formula Kite auf den sechsten PLatz

"Das beste Mannschaftsergebnis seit mehr als zwölf Jahren"

Die Bedingungen vor Den Haag verlangten höchste Konzentration. "Wir hatten hier bis zu 50 Meter Strom in der Minute, das ist echt viel", berichtete Silke Basedow. Besonders am Start und an den Tonnen war Vorsicht geboten, um nicht zu früh über der Linie zu sein oder in einen Pulk zu geraten.

Neben dem Trainerteam freute sich auch Bundesstützpunktleiter Hendrik Ismar über das gute Abschneiden des deutschen Teams: "Mit fast ausschließlich Top-Ten-Platzierungen haben wir ein sehr geschlossenes, gutes Mannschaftsergebnis. Im Nationen-Ranking liegt die deutsche Mannschaft auf Platz fünf, das beste Ergebnis seit mehr als zwölf Jahren."

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