Lasse Johannsen
· 27.05.2021
Um Nachwuchs für die Klasse zu gewinnen, stellt die KV der 5.5er künftig ein Boot für die Teilnahme an Regatten zur Verfügung
Die Klassenvereinigung der 5.5er stellt zur Saison 2021 ein neues Projekt vor, um Nachwuchs zu gewinnen. In Kiel steht künftig die GER 110 „Pittwater“ auf ihrem zugelassenen Straßentrailer für die Teilnahme an den Regatten der Deutschen 5.5m KV zur Verfügung. Voraussetzung sind ehrliches Interesse an der Klasse und Regattaerfahrung.
Interessierte Crews können mit dem Boot nach Absprache trainieren und an einer der kommenden Regatten teilnehmen. Sie tragen lediglich die anfallenden Kosten, etwa für den Transport, die Hafen- und Krangebühren oder die Meldegelder, und müssen natürlich auch für Schäden aufkommen.
Die 5.5 GER 110 „Pittwater“ ist ein Ben-Lexcen-Design und segelt in der Evolution-Kategorie ihrer Klasse. Es gibt drei Designkategorien der 5.5mR: Classic (Designs 1949–1969), Evolution (Designs 1970–1993) und Modern (Designs ab 1994). Aktuell gibt es in Deutschland 81 5.5er, davon fünf Modern, 24 Evolution und 52 Classic. Bis zu 30 davon sind bei Regatten hierzulande aktiv. Die deutsche Flotte stellt bei international ausgerichteten Regatten einen großen Teil der Boote.
Die anstehenden Regatten:
Interessenten wenden sich bitte an K. Stubenrauch.
Die Geschichte des 5.5ers ist eng mit dem olympischen Segelsport verknüpft.
Als nach dem Zweiten Weltkrieg auch für den Segelsport wieder eine internationale Arena geschaffen werden sollte, galt es, einen Ersatz für die 6 mR-Yachten zu finden. Die vergleichsweise hohen Kosten für Neubauten in dieser Klasse waren nicht mehr zeitgemäß.
Der britische Konstrukteur und Meterklassen-Spezialist Charles E. Nicholson modifizierte die International Rule kurzerhand für dieses Vorhaben. Das neue Boot wurde etwa um die Hälfte leichter und kam entsprechend mit halb so viel Segelfläche aus.
Sein olympisches Debüt gab der 5.5er bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki, in dem Jahr war auch der Sechser noch olympische Klasse. Bei den Olympischen Spielen in Kiel 1972 ereilte den 5.5er dann dasselbe Schicksal aus ähnlichen Gründen. Er wurde durch die offenen Kielboote Soling und Tempest ersetzt.