Die Weltmeisterschaft der Segler mit Behinderung wurde in diesem Jahr erstmals als Gesamtevent von vier Klassen und unter dem Dach des Segel-Weltverbandes World Sailing ausgetragen. Diese Neuausrichtung dient als Baustein für die angestrebte Rückkehr ins paralympische Programm, aus dem der Segelsport nach Rio 2016 gestrichen worden war. Mit einer wachsenden Professionalisierung und einer größeren Reichweite sollen die Chancen erhöht werden, auf lange Sicht wieder ins Blickfeld des Internationalen Olympischen Komitees zu fallen.
Durch die gemeinsame Austragung mehrerer Klassen bündelt die Inclusion Worlds Regatta unterschiedliche Disziplinen des Para-Segelns in einem Rahmen. World Sailing erhofft sich dadurch einen vielseitigeren Wettbewerb, da die Disziplinen auf internationaler Bühne häufig getrennt ausgetragen wurden.
Am 15. Dezember 2025 reicht der Internationale Verband die Bewerbung für die Olympischen Spiele 2032 in Brisbane (Australien) beim Internationalen Paralympischen Komitee ein. Eine Entscheidung ist in einem Jahr zu erwarten.
Bei der diesjährigen Format-Premiere in Al-Mussanah im Oman segelten die Sportlerinnen und Sportler mit einer Seheinschränkung in der FarEast 28R um den Titel, Menschen mit einem geistigen Handicap im ILCA 6, Segelnde mit körperlicher Einschränkung nutzten die Hansa 303 oder, wer im Team antrat, die RS Venture Connect.
Die Bedingungen vor Ort stellten die Teilnehmer vor einige Herausforderungen. Der thermische Wind setzte meist erst am späten Vormittag ein und brachte dabei nur eine leichte Brise. Gleichzeitig sorgte die frühe Dämmerung dafür, dass die Wettfahrten zeitlich eng getaktet werden mussten.
Deutsche Aktive waren in zwei Klassen am Start. Im Ein-Personen-Kielboot Hansa 303 segelte Jens Kroker auf Rang sechs (34 Starter). Für Ihn fielen die leichten Winde besonders ins Gewicht. Mit seinen 80 Kilogramm wiegt Kroker deutlich mehr als viele Konkurrenten im Feld, was ein Vorstoßen in höhere Platzierungen erschwerte.
Trotz des sechsten Platzes im Oman kann er auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Zu den Erfolgen des Heidelbergers zählen unter anderem Gold bei den Paralympics 2008, zwei Silbermedaillen (2000, 2012) sowie insgesamt drei Weltmeistertitel.
Die RS-Venture-Connect-Crew Nadine Löschke und Stefan Volkmann belegten nach einen unglücklichen ersten Rennen Rang 22 (30). Gleich nach dem Start verfing sich ihr Boot an einem Krabbenkorb, was sie wertvolle Zeit kostete.
Mit Al-Mussanah wählte der Weltverband einen Austragungsort, der ein professionelles Umfeld bietet. Durch die staatliche Initiative Oman Sail wurden hier bereits Großevents wie die WM der olympischen 49er-Klasse oder die America’s Cup World Series 2016 ausgetragen. Neben den barrierefreien Hafenanlagen sorgte dir Bereitstellung einer kompletten Flotte an Wettkampfbooten dafür, dass Teams aus 27 Nationen ohne eigenen Materialtransport anreisen konnten.