Ursula Meer
· 09.08.2021
Am gestrigen Sonntag ging die Jubiläumsausgabe der Hanse Sail zu Ende. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz
Gestartet unter dem Motto „Optimistisch anders“, bot sie mehr als 150.000 Besuchern ein vielfältiges Programm vor beeindruckender Kulisse. „Das war eine fantastische 30. Hanse Sail, die alles zu bieten hatte: Schiffe, Attraktionen und ganz viele Erlebnisse. Ich bin froh und stolz, dass wir diese Hanse Sail so durchführen konnten. Die positiven Reaktionen der Gäste bestätigen diesen Eindruck“, bilanziert Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen.
Pandemiebedingt mussten einige Vorkehrungen getroffen werden. So war der Zugang zum großen Festareal beschränkt, und die prächtige Geschwaderfahrt der Traditionssegler musste ausfallen. Zusätzliche Erlebnisräume vom Stadthafen bis nach Warnemünde sorgten für mehr Platz und Sicherheit auf dem Gelände. Bei kleinerem Rahmenprogramm wurden die Traditionsschiffe mehr als in den Vorjahren zu den Hauptdarstellern des maritimen Festes für Groß und Klein.
Mehr als 100 Museums- und Segelschiffe teils stattlichen Alters reihten sich entlang der Kaimauern vom Rostocker Stadthafen bis Warnemünde. Schoner, Kutter und Koggen luden zum Schauen, Staunen und Mitsegeln ein. Auch Liebhaber maschinenbetriebener Seefahrt kamen auf ihre Kosten. So gehört das 1933 gebaute Dampfschiff "Stettin" zum „alten Eisen“: Es machte zum 30. Mal an der Warnow fest.
Bei überwiegend gutem Wetter mit bestem Segelwind gingen mehr als 11.000 Menschen auf kleine Fahrt unter großen Segeln. Besonders beliebt waren die Abendfahrten. „Es gab einen sagenhaften Run auf die Schiffe“, erklärt Frank Elsner, Vorsitzender des Hanse Sail Vereins, begeistert. „Die Skipper und die Crews sind begeistert – auch davon, dass die Schiffe selbst noch stärker in den Mittelpunkt rückten.“
Als eines der ältesten Teilnehmerschiffe feiert die Groninger Seetjalk „De Albertha“ in diesem Jahr ihren 130. Geburtstag. Früher transportierte der Frachtsegler Ware auf Nord- und Ostsee, heute nimmt er Gäste mit auf Törns. „Sonst sind wir von April bis Oktober fast ausgebucht, das ist in diesem Jahr anders“, sagt ihr Kapitän Dick Kroes. „Erst seit Ende Juni sind wir überhaupt wieder gewerblich unterwegs. Die Hanse Sail ist für uns die erste Großveranstaltung in diesem Jahr, auf der wir Liebhabern alter Schiffe die Gelegenheit zum Mitsegeln geben können. Das ist toll.“