Goldenes Jubiläum50 Jahre "Regatta der Eisernen" am Bodensee

David Ingelfinger

 · 01.12.2025

Die Regatta der Eisernen auf dem Bodensee.
Foto: Philipp Leicht
​Nach der Absage im vergangenen Jahr ist die „Regatta der Eisernen“ zu ihrem 50-jährigen Jubiläum wieder auf den Bodensee zurückgekehrt. Am Samstag, den 29. November, starteten 130 Boote bei Sonne und gleichmäßigem Wind vor Konstanz. Ausgezeichnet wurden nicht nur die schnellsten, sondern auch die kreativsten Crews.

Was 1975 als spontane Stammtisch-Idee begann, ist heute eine der wichtigsten Winterevents am Bodensee - und zugleich eine der größten Binnenregatten in Europa. Damals wollten die Vereinsmitglieder des Deutsch-Schweizerischen Motorboot-Club (DSMC) herausfinden, wer den Winterbedingungen auf Deutschlands größtem Binnengewässer gewachsen ist. Schlussendlich waren es 27 Boote, die bei der Premiere antraten.

Viel Sonne, wenig Wind

In diesem Jahr waren 130 Boote gemeldet, die in den unterschiedlichen Klassen gegeneinander antraten - von der modernen Einhandjollen, über schnelle Kielboote bis hin zu klassischen Holzrumpf-Boote. Gestartet wurde vor Konstanz. Von dort ging es zu den Wendemarken bei Bottighofen und Münsterlingen und wieder zurück.

Und die Bedingungen zeigten sich in diesem Jahr milder als gewohnt. Acht Grad Luft- und Wassertemperatur, Sonne und beständiger, schwacher Wind: Das sind Bedingungen, die man bei der „Eisernen“ am Bodensee eher selten erlebt. Für Zuschauer ist das ein Glücksfall: Vom Hafen, von der Promenade oder der Imperia-Statue aus ließ sich die Regatta gut verfolgen.

​​David gegen Goliath auf dem Bodensee

Besonders erfolgreich konnte Felix Dorn vom SC Bauen die Bedingungen für sich nutzen. Er setzte sich mit seinem ILCA 7, auch bekannt als Laser, gegen das durchmischte Feld durch. Sein Sieg auf einem 4,2 Meter langen Boot gegen Zehn-Meter-Yachten ist dem Yardstick-System zu verdanken. Auf diese Weise konnten die Veranstalter die Geschwindigkeitsunterschiede der verschiedenen Bootsklassen in einer einzigen Wertung ausgleichen.

Hinter Felix Dorn belegten Timo Seifert in einer 2.4mR und Jörn Thöne auf einem Seggerling die Plätze Zwei und Drei. Das insgesamt schnellste Boot war der Vertenskreuzer von Elia Armbruster, die den Kurs in einer Stunde und 15 Minuten absolvierte.

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​Neues ​Sicherheitskonzept nach Unglück

Besonderes Augenmerk legten die Veranstalter in diesem Jahr auf das Thema Sicherheit. Grund dafür war eine Tragödie, die im letzten Jahr für Schlagzeilen sorgte: Bei der Anreise kamen zwei Segler ums Leben, weshalb die Regatta 2024 ausgesetzt wurde. Deshalb ist seit diesem Jahr GPS-Tracking verpflichtend und zwar nicht nur während des Rennens sondern auch bei der An- und Abfahrt. Trockenanzüge und Schwimmwesten sind ebenfalls vorgeschrieben. Der DSMC kontrollierte diese Vorgaben konsequent.


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Nikolausmütze und Star-Wars-Verkleidung

Neben der sportlichen Leistung sorgte auch der alljährliche Kostümwettbewerb für Aufsehen. Dieser ist ein fester Bestandteil des Rennens. Viele Crews starten seit Jahren verkleidet - vor allem auf den Fahrtenyachten. Häufig sind Nikolausmützen, künstliche Bärte oder Rentiergeweihe zu sehen. Aber auch ausgefallenere Ideen wie eine Star-Wars-Verkleidung konnte man in diesem Jahr auf dem Bodensee bewundern. Diese Kreativität wird belohnt: Die ausgefallensten Kostüme bekommen einen Wanderpokal für die „Originellste Crew“. Ein Preis, der nicht weniger umkämpft ist, als die sportlichen Wertungen.


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