Globe40Rennrekord, aber Spi verloren – Burke/Fink powern im Dreikampf

Tatjana Pokorny

 · 17.09.2025

Schnell unterwegs auf Etappe eins im Globe40: Lennart Burke und Melwin Fink mit ihrer Pogo 40 S4.
Foto: Jean-Marie Liot/Globe40
Die drei führenden Teams schenken sich auf Etappe eins der Weltumseglung weiterhin nichts. Das jüngste Ausrufezeichen setzten auf Kurs Kapverden Lennart Burke und Melwin Fink mit starker 24-Stunden-Distanz von 370 Seemeilen. Das ist zwar kein neuer Klassenrekord, doch im Globe40 war noch niemand so schnell. Nach der Kanaren-Passage lagen zur Wochenmitte aber wieder die Top-Favoriten Lipinski/Carpentier knapp vorne. Der Schlusskrimi naht.

Knapp drei Tage noch könnte der Endspurt auf Etappe eins im Globe40 dauern. Nach jüngsten Prognosen werden die führenden Boote voraussichtlich am Samstagmorgen im Etappenhafen Mindelo auf den Kapverden erwartet. Ganz genaue Vorhersagen sind schwer zu treffen, weil sich die Top-Crews am Mittwochmittag nach sehr schnellen Passagen zunächst gemeinsam durch die Flaute schoben.

Globe40: die nächste Generation ist schnell

Zuvor hatten Lennart Burke und Melwin Fink mit 370 Seemeilen in 24 Stunden ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. So weit ist im Globe40 noch nie ein Team binnen 24 Stunden gekommen. Bei der Premiere der Weltumseglung 2023 hatte die auch aktuell wieder teilnehmende Melodie Schaffer auf “Whiskey Jack” 347 Seemeilen in 24 Stunden erreicht.

Der Class40-Klassenrekord für Distanzen über 24 Stunden aber steht seit dem 8. Juli 2024 bei 440,20 Seemeilen und wurde von einer dreiköpfigen Crew um den französischen Skipper Guillaume Pirouelle im Transat Quebec Saint-Malo aufgestellt. Die größte Distanz für Zweihand-Crews erreichten Alberto Bona und Pablo Santurde del Arco auf “Ibsa” im Les Sables Horta 2023 mit 430,47 Seemeilen.

Für das Team Next Generation Boating Around the World brachte der Globe40-Rennrekord einen guten Satz nach vorne. Doch die unmittelbaren Rivalen waren kaum langsamer. Am Mittwochmittag hatten die Top-Favoriten Ian Lipinski und Antoine Carpentier die Führung östlich des fast Bug an Bug segelnden deutschen und des belgischen Teams von Jonas Gerckens zurückerkämpft. Bei sechs Seemeilen Vorsprung mühten sich aber alle drei Zweihand-Teams durch flaue Winde, bevor sie das Tempo bald wieder anziehen können.

Auf der Globe40-Verlustliste: der mittlere Spi

Melwin Fink berichtete von See: “Die Bedingungen waren gut, wir waren flott unterwegs. Es war aber alles sehr handlebar. Anstrengend, aber sehr gut segelbar. Unser Rekord betrifft nur das Globe40. Wir selbst haben zum Beispiel auch schon 408 Meilen in 24 Stunden erreicht.” Zur guten Kunde von den schnellen Geschwindigkeiten kam für das jüngste Team in der Flotte aber auch ein bitterer Wermutstropfen.

“Leider ist gestern Nacht unser mittlerer Spi über Bord gegangen”, berichtete Melwin Fink. Wie das passiert ist? Fink erklärte den A4-Verlust: “Als wir ihn geborgen haben, hat ihn eine Welle von Bord gespült. Es waren heftige Bedingungen.” 36 Knoten herrschten in der “Düse von Teneriffa”, als es passierte. Die Stimmung war danach an Bord der deutschen Class40 erstmals getrübt. Gleichwertiger Ersatz ist weder leicht noch schnell zu beschaffen. Im Etappenhafen Mindelo werden Lennart Burke und Melwin Fink zunächst einen gebrauchten Spi an Bord nehmen, der bereits gepackt ist.

“Der Verlust könnte nochmal ganz schönen Ärger machen, aber wir bleiben zuversichtlich”, sagte Melwin Fink. Erst nach Etappe zwei könnte sich beim Stopp auf La Réunion die Hoffnung auf einen neuen Spi erfüllen. Sicher ist das aber noch nicht. Klar ist jedoch, dass Etappe eins in den kommenden Tagen mit einem packenden Endspurt im Dreikampf zwischen den beiden erfahrenen Teams Ian Lipinski/Antoine Carpentier und Jonas Gerckens/Djemila Tassin und den deutschen Aufsteigern zu Ende gehen wird.

Wer gewinnt den Downwind-Endspurt?

Das sieht auch Melwin Fink so, der am Mittwochmittag sagte: “Rest der Etappe wird sehr spannend. Es gibt nach der aktuellen Flaute hoffentlich beste Downwind-Bedingungen bis ins Ziel.” Hier geht es zum Globe40-Tracker.

Meistgelesen in der Rubrik Regatta