Globe40La Réunion ruft acht Teams mit Burke, Fink und “Wonder Woman”

Tatjana Pokorny

 · 30.09.2025

Mit Paul Meilhat und Team Biotherm segelte Amélie Grassi als Performance-Dirigentin zum Sieg im Ocean Race Europe…
Foto: Gauthier Lebec/The Ocean Race Europe 2025

Mehr als 7000 Seemeilen lang ist die zweite Etappe der Zweihand-Weltumseglung Globe40. Sie beginnt am 2. Oktober und führt die acht Crews von Mindelo in den Indischen Ozean nach La Réunion. Nicht nur Lennart Burke und Melwin Fink stoßen damit in neue Reviere vor. Auch die neue Königin des Ocean Race Europe ist jetzt mit im hochkarätigen Spiel.

Einen erstes Leistungs- und Stimmungsbild für die laufende zweite Edition der Weltumseglung Globe40 haben der Prolog von Lorient nach Cádiz und die erste Etappe von Cádiz nach Mindelo bereits gezeichnet. Nun steht die erste große Bewährungsprobe über einen Monat an. Am 2. Oktober fällt der Startschuss zur zweiten Etappe von Mindelo nach La Réunion im Indischen Ozean.

Globe40: Burke und Fink vor längstem Rennen

Auch Lennart Burke und Melwin Fink erobern im bevorstehenden Abschnitt neue Gefilde in ihrer noch jungen Karriere. Die einzige deutsche Crew im Globe40 hat sich in den vergangenen Wochen beim Etappenstopp auf den Kaverden intensiv auf die Prüfung vorbereitet. „Wir wollen wieder vorn mitkämpfen“, hat Melwin Fink zwei Tage vor dem Startschuss am Donnerstag um 14 Uhr Ortszeit in Mindelo (17 Uhr deutsche Zeit) angekündigt.

Noch nie hat das Team Next Generation Boating Around the World eine Etappe oder ein Rennen von einer solchen Länge bestritten. Es geht von den Kapverden den Nordatlantik hinunter, über den Äquator in den Südatlantik. Der Passage des Kaps der Guten Hoffnung folgt das Eintauchen in den Indischen Ozean, wo La Réunion zwischen Madagaskar und der nähergelegenen benachbarten Insel Mauritius etwa auf 21 Grad südlicher Breite liegt.

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Frankreichs Übersee-Département gehört zur Europäischen Union, ist für sein vulkanisches und von Regenwald bedecktes Inland sowie seine Strände und Korallenriffe bekannt und wird von Wanderern auch als „Frankreich in der Südsee“ geschätzt. Die Globe40-Veranstalter betreten mit dem Etappenstopp auf La Réunion ebenso Neuland. Sie gehen von einer Renndauer von etwa 31 Tagen aus, rechnen mit der Ankunft der Flotte Anfang November. Klar ist allen, dass über eine solche Distanz unterschiedlichste Wind- und Wetterbedingungen für erhebliche Abweichungen von der theoretischen Planung sorgen könnten.

Treibgut als größte Globe40-Gefahr

Den acht Globe-40-Zweihand-Crews wird diese zweite Etappe Ausdauervermögen, viel Eigeninitiative und starke strategische Entscheidungen abverlangen. „Es sind wichtige Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise, wie wir am Kap der Guten Hoffnung vorbeinavigieren, wo wir den Äquator überqueren wollen…“, sagte Lennart Burke zwei Tage vor dem Start in Mindelo.

Den größten Respekt haben Lennart Burke, Melwin Fink und auch andere Globe40-Akteure aber nicht vor der Etappenlänge, sondern vor Treibgut und der damit verbundenen Kollisionsgefahr. Ziel für die zweite Etappe sei es, „wieder ganz vorne mitzuspielen und die Konkurrenz das Fürchten zu lehren“, vermeldeten der 26 Jahre alte Lennart Burke und sein 23 Jahre alter Co-Skipper Melwin Fink am Dienstag in einem Statement.

Wir werden wie immer alles geben und wahnsinnig wichtige Erfahrungen machen.“ Melwin Fink

Nach Prolog und Etappe eins liegt das junge deutsche Duo mit vier Punkten im Zwischenklassement auf Platz drei hinter den auf beiden Abschnitten siegreichen Top-Favoriten, den „Crédit Mutuel“-Skippern Ian Lipinski und Antoine Carpentier (1,5 Punkte). Jonas Gerckens belgisches Team (3,5 Punkte) geht von Platz zwei aus ins Rennen.

Burke und Fink hatten im mit Faktor 0.5 gewerteten Prolog zunächst Platz zwei erkämpft, dann auf Etappe eins sogar länger in Führung gelegen, bis sie ihren Spi verloren und gleichzeitig Lipinski/Carpentier mit zielsicherer strategischer Positionierung an ihnen vorbeigezogen waren. Das war im weiteren Etappenverlauf dann auch noch den Belgiern noch gelungen. Hier geht es zum Zwischenklassement nach Prolog und Etappe eins.

Eine “Wonder Woman” für Ian Lipinski

Nun stehen die Crews vor dem Neustart in Etappe zwei. Für den Ritt in den Indischen Ozean ist auch Amélie Grassi in Mindelo angekommen. An der Seite von Paul Meilhat und Team Biotherm frisch zur Königin im Ocean Race Europe gekrönt, greift die Französin auf der Erfolgswelle nun mit Ian Lipinski im Globe40 an, ersetzt wie geplant Antoine Carpentier auf “Crédit Mutuel”.

Amélie Grassi, die mit dem Globe40-Einsatz auf mehreren Etappen auch ihre Südmeer-Erfahrung ausbauen will, sagte: “Ich freue mich, bei diesem Abenteuer mitzumachen. Ziel ist es, an Land und auf See gut in die Arbeitsmethoden des Teams einzutauchen, um dem Projekt bestmöglich dienen zu können.”

In den Sozialen Netzwerken überschlugen sich die Beifallsbekundungen für Amélie Grassi und ihr Power-Programm. Ein Fan schrieb “Wonder Woman!”, eine andere Bewundererin notierte: “Was für ein Programm! Herzlichen Glückwunsch zu dieser Energie und dem dauerhaften Lächeln dazu. Bravo, Champion!”. Neben Amélie Grassi sind drei weitere Frauen im Globe40 aktiv.

An der Seite von Jonas Gerckens hatte Djemila Tassin schon Etappe eins bestritten. Als Skipperinnen segeln die Österreicherin Lisa Berger (”Wilson Around the World”, 6.) und Melodie Schaffer (”Whiskey Jack”, 7.) mit ihren Segelpartnern um die Welt.

RÜCKBLICK! Hier zur Erinnerung die Bilder der ersten “Belle Etape” und die Reaktionen der Segler nach dem Finale, bevor am 2. Oktober der zweite Abschnitt beginnt:

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