Alle Mottensegler kennen diese Italienerin: Martina Orsinis Name steht für Foiling-Action und Dynamik im Regattasport. Sie hat Weltmeister wie Tom Slingsby, Dylan Fletcher, Paul Goodison oder auch Russell Coutts’ Sohn Mattias Coutts und seine nachrückende Generation stark in Szene gesetzt. Auch Philipp Buhl und die deutsche Motten-Elite verdanken ihr fantastische Bilder in Action. Jetzt hat Martina Orsini als erste Frau den Pantaenius Yacht Racing Image Award gewonnen. Der Fotowettbewerb war zuvor als Mirabaud-Preis bekannt.
Martina Orsinis Siegerbild entstand bei der Foiling Week in Malcesine. Sie selbst hat ihr Motiv für den Fotowettbewerb so beschrieben: “Das Foto fängt einen dynamischen Moment in der Welt des Foilings ein. Die Nahaufnahme zeigt den Bug einer Motte, die über das Wasser gleitet und durch die Gischt pflügt, während der Segler – teilweise hinter dem dunklen Segel versteckt – darum kämpft, die Kontrolle zu behalten. Das kalte, scharfe Licht verstärkt die metallischen Reflexionen des Rumpfes und die schwebenden Tropfen, schafft eine dramatische, intensive Atmosphäre. Die diagonale Komposition vermittelt ein Schwindelgefühl und bringt die für das Foilen typische Geschwindigkeit, Spannung und Instabilität perfekt zum Ausdruck.”
Es ist ein Bild, das von Balance am Abgrund, von Kraft und Präzision erzählt.“ Martina Orsini
Die Fotografin mit dem guten Auge fürs Foiling nahm den wichtigsten Preis des Fotowettbewerbs glücklich entgegen und sagte: “Der Gewinn der diesjährigen Edition des Wettbewerbs bedeutet mir sehr viel. Ich bin sehr stolz darauf, die erste Frau zu sein, die diese Auszeichnung erhält. Aber gleichzeitig habe ich immer daran geglaubt, dass Fotografie kein Geschlecht hat. Was wirklich zählt, ist die Arbeit hinter jedem Bild – das Engagement, der Instinkt, die Stunden, die man damit verbringt, auf dem Wasser den richtigen Moment zu suchen.”
Martina Orsini interpretiert die Auszeichnung vor allem als eine Würdigung ihrer “Reise”: “Zwölf Jahre des Ausprobierens, Lernens, Weiterentwickelns und des Einsatzes für diesen Sport und dieses Handwerk.” Sie sagte: “Wenn diese Auszeichnung auch andere dazu inspirieren kann, an ihren eigenen Weg zu glauben, dann wird sie noch bedeutungsvoller. Persönlich gesehen fühlt es sich wie eine Erinnerung daran an, dass sich jeder frühe Morgen, jeder kalte Tag auf einem RIB, jedes Risiko, das ich eingegangen bin, um näher am Geschehen zu sein, und jeder Moment des Zweifels auf diesem Weg gelohnt haben."
Martina Orsini wurde 1986 geboren und lebt zwischen Mailand und Zypern. Sie schloss 2010 ihr Studium der Philosophie ab, erwarb einen Master-Abschluss in Bildender Kunst und begann 2012 ihre Karriere als Segelfotografin. „Ich sehe mich nicht nur als Fotografin, sondern auch als Geschichtenerzählerin, Weltenbummlerin, leidenschaftliche Meeresliebhaberin und Adrenalinjunkie, die immer versucht, über ihre Grenzen hinauszuwachsen“, erklärte sie bei der Preisverleihung.
„Martinas Bild fängt die Essenz des Foilings ein: Geschwindigkeit, Innovation und Emotion, alles vereint in einem dramatischen Bildausschnitt. Die Komposition ist nicht nur technisch beeindruckend, sondern auch künstlerisch tiefgründig“, sagte Niels Klarenbeek, Direktor von RAI Maritime Events und Mitglied der internationalen Jury.
Auch Platz zwei eroberte in diesem Jahr eine Fotografin: Die Russin Eugenia Bakunova sprang mit einem wunderschönen Foto der Yacht “Lady Anne”, das während Les Voiles de Saint-Tropez entstand, auf den zweiten Podiumsplatz. Den dritten belegte der Franzose Olivier Blanchet mit seinem berühmten Bild von Charlie Dalins triumphaler Ankunft bei der Vendée Globe.
Wie der Hauptpreis, so ging auch der Publikumspreis an ein Bild aus der Welt der Motten. Mit den Online-Stimmen wurde ein Bild der neuseeländischen Fotografin Suellen Hurling gewählt, die Mattias Coutts und George Lee-Rush während der Motten-Weltmeisterschaften in Auckland aufgenommen hatte. In dieser Kategorie belegten der Niederländer Sebastiaan Zoomers und sein Landsmann Tom Coehoorn die Plätze zwei und drei.
Insgesamt nahmen 120 Meeresfotografen aus 26 Nationen am Pantaenius Yacht Racing Image Award 2025 teil. Mit Felix Diemer und seinem faszinierenden SailGP-Fanbild hatte auch ein deutscher Künstler die Top-Zwanzig erreicht. Die Preisverleihung fand während des Yacht Racing Forums in Amsterdam vor führenden Persönlichkeiten aus der gesamten Sportbranche statt.
„Die Fotosammlung war hervorragend. Es ist beeindruckend, das hohe Niveau und die Vielfalt der Perspektiven in allen Bildern und Segeldisziplinen zu sehen. Als Vorstandsmitglied des Magenta-Projekts freue ich mich sehr, dass eine Fotografin diesen prestigeträchtigen Preis mit einem so dynamischen und emotionalen Bild gewonnen hat“, sagte Holly Cova, Teamdirektorin von Team Malizia und Mitglied der internationalen Jury.
Der 2010 ins Leben gerufene Yacht Racing Image Award ist der führende Fotowettbewerb, der sich dem Segelsport als Wettkampfsport widmet und jährlich die besten Bilder auszeichnet. „Ich möchte unserem Partner, der Yacht- und Bootsversicherungsgesellschaft Pantaenius, die unsere Leidenschaft für den Segelsport teilt, unseren herzlichen Dank aussprechen“, sagte Organisationsleiter Bernard Schopfer.