Tatjana Pokorny
· 09.09.2018
Auf der Flensburger Förde wurden die neuen Deutschen Meister im Seesegeln gekürt. Die Titel gingen an zwei Mannschaften aus Kiel
Vier Tage packender Segelsport, serviert vom gastgebenden Flensburger Segel-Club (FSC), dem Team um Claus Otto Hansen und Wettfahrtleiter Hajo Andresen sowie tatkräftig unterstützt vom Team der Regatta-Vereinigung Seesegeln (RVS): Die Deutsche Meisterschaft der Seesegler im Rahmen der 108. Flensburger Förderwoche war eine gelungene Regatta für die meisten ihrer Teilnehmer. Auch deshalb, weil das Wetter mitspielte und den Teams gute Windbedingungen auf der Förde bescherte. Die Titel in den zu zwei Wertungsgruppen zusammengefassten Meisterfeldern räumten in ORCi 1 + 2 Michael Berghorns X-41 "Halbtrocken 4.0" und in ORCi 3 + 4 Gordon Nickels Italia 9.98 "OneSpirit" ab.
Michael Berghorn zog ein dementsprechend zufriedenes Resümee: "Anspruchsvolles Segeln mit böigen Winden mit über 30 Knoten haben gutes Bootshandling und eine gute Crew erfordert. Nach einer erfolgreichen Saison haben wir diese Herausforderung hier ganz gut bewältigen können und freuen uns, die Saison mit einer guten Platzierung beenden zu dürfen." In der Gruppe der größeren Boote segelte Tilmar Hansens schnelle Vizeweltmeisterin vom Kieler Yacht-Club auf Platz zwei. Seiner TP52 "Outsider" fehlten am Ende nur 3,7 Punkte zum Titel. Bo Teichmann vom Outsider Sailing Team hatte nach der seglerisch beglückenden Langstrecke schon gesagt: "Wer den Tag nicht genossen hat, der ist selber schuld!" Auf Platz drei segelte in ORCi 1 + 2 Torsten Bastiansens X-41 "Sydbank" vom Flensborg Yacht Club mit nur 0,7 Punkten Rückstand auf "Outsider". In der zusammengefassten Gruppe ORCi 3 + 4 blieb Gordon Nickels Crew auf "OneSpirit" vier Tage lang eine Klasse für sich. Mit vier Rennsiegen und zwei zweiten Rängen sammelte das Team vom Verein One Kiel nur 8,4 Zähler auf dem Konto. IDM-Silber erkämpfte Max Augustins Crew vom Norddeutschen Regatta Verein auf der Farr 30 "H.E.A.T.". vor Knut Freudenbergs First 36.7 "Halbtrocken" vom Amrumer Segel- und Regattaverein.
Neben viel Lob gab es in Flensburg auch einige Kritik am teilweise verspäteten und immer wieder zu korrigierenden Ergebnisdienst. Und daran, dass die Langstrecke – mit erhöhtem Faktor von 1,3 – wie eine Kurzstrecke gestrichen werden konnte. Zum Abschluss der IDM der Seesegler vor Glücksburg bescherte die Förde den Crews noch einmal beste Bedingungen. Wettfahrtleiter Hajo Andresen schickte die beiden ORC-Gruppen planmäßig um 10 Uhr auf die abschließende Mittelstrecke. Waren die Vortage noch von diversen Frühstarts geprägt, zeigten sich die Segler im Finale nun eher konservativ an der Startlinie. Vielleicht, um das Risiko zu minimieren, vielleicht aber auch aufgrund der Nachwirkungen der ausgelassenen Party am Vorabend: Das erstmalig am Clubhaus des Flensburger Segel-Clubs aufgebaute Festzelt und die Klänge von Offshore-DJ "Fat Fechner" hatten für hervorragende Stimmung unter den Teilnehmern gesorgt. So ausgelassen wurde in Flensburg lange nicht mehr getanzt. Die 108. Flensburger Fördewoche wird am kommenden Wochenende mit dem Nospa Cup fortgesetzt.