Tatjana Pokorny
· 27.02.2022
Das Power-Paar Dona Bertarelli und Yann Guichard hat viel vor in diesem Jahr: Ihr Rennstall Spindrift will Rekorde brechen und die Jules-Verne-Trophäe holen
Neben der erneuten Teilnahme an der TF35-Rennserie mit Hightech-Katamaranen plant der Spindrift-Rennstall von Dona Bertarelli und Yann Guichard in diesem Jahr mehrere Rekordversuche. Dabei soll der Maxi-Trimaran "Sails of Change" helfen, bisherige Bestmarken zu unterbieten. Anspruchsvollstes Ziel ist der Kampf um die Jules-Verne-Trophäe für die schnellste Weltumrundung unter Segeln. Die Trophäe halten aktuell Francis Joyon und seine sechsköpfige Crew, die 2017 auf "Idec Sport" die Erde in 40 Tagen, 23 Stunden, 30 Minuten und 30 Sekunden umsegelt hatten. Seitdem ringen mehrere Rennställe, darunter auch Gitana mit dem "Maxi Edmond de Rothschild" darum, die 40-Tage-Schallmauer zu unterbieten. Technische Probleme und ungünstige Wetterbedingungen hatten die jüngsten Versuche vereitelt.
Mit einiger Entschlossenheit tritt nun Spindrift an, das schwer Mögliche zu realisieren. Dona Bertarelli, Schwester von America's-Cup-Gewinner und Wieder-Herausforderer Ernesto Bertarelli (Alinghi Red Bull Racing), Geschäftsfrau und Seglerin, greift in bewährter Partnerschaft mit Skipper Yann Guichard an. Für das ehrgeizige Vorhaben des Power-Paares wurde gerade ein neuer Geschäftsführer verpflichtet: Weil Vorgänger Jean-Sébastien Proteau aus dem kanadischen Quebec künftig das neu formierte Team seiner Landsleute im SailGP anführt, hat Yann Guichard seinem Team die Dienste von Sébastien Duclos gesichert. Der frühere stellvertretende Direktor des Rennstalls Banque Populaire bringt viel Erfahrung auch aus der Arbeit mit der Imoca-Klasse und Regatta-Management-Teams mit zu Spindrift. Sébastien Duclos hat seine neue Rolle am 21. Februar übernommen und sagte: "Ich habe ein dynamisches und sehr gut organisiertes Team vorgefunden, das sich seinen Projekten sehr verpflichtet fühlt."
Skipper Guichard sagt: "Die TF35 (Red.: Katamarane) sind anspruchsvolle Hightech-Foiler der jüngsten Generation. Die verlangen souveräne Flugkontrolle und punktgenaue Koordination. Die erste Saisin 2021 haben wir mit neu ausgelieferten Booten auf Platz drei beendet. Wir sind extrem stolz, dass wir mit einem neuen Team so schnell wettbewerbsfähig waren. Diese Leistung würden wir gern bei der diesjährigen Meisterschaft wiederholen und schauen, ob wir unsere Ergebnisse von 2021 noch etwas verbessern können."
Zu den ins Visier genommenen Rekorden sagte Guichard: "Wir werden Ende des Jahres mit unserem Maxi-Trimaran 'Sails of Change' wieder in den Standby-Modus gehen und auf ein günstiges Wetterfenster für die Jules Verne Trophy hoffen. Ergänzend zu unseren Trainingseinheiten, werden wir außerdem von Mitte April bis Mitte Mai, Ende Juni und noch einmal im August für eine Reihe potenzieller Rekordversuche auf Standby gehen, die wir je nach Bedingungen auswählen. So können wir entscheiden, ob wir die Entdeckerroute von Cadiz in Spanien nach San Salvador auf den Bahamas wählen, den 24-Stunden-Rekord angreifen oder das Round Britain and Ireland, Cowes-Dinard oder Plymouth–La Rochelle angehen. Uns reizt diese Vielfalt der Herausforderungen, auch auf den beiden unterschiedlichen Booten. Unsere Crew bereitet beide Boote im Basiscamp in Saint Philibert im Südwesten der Bretagne vor, sodass sie rechtzeitig für die ersten Trainingseinsätze bereit sind." Hier geht es zur Homepage des Spindrift-Rennstalls (bitte anklicken!).