Der Drachen Gold Cup 2025 in Douarnenez geht in die Geschichte des deutschen Drachensports ein. Dirk Pramann, Kommodore der Deutschen Drachenflotte, sicherte sich mit seinem Team auf der „Ingrid" den Gesamtsieg. Mit Michael Koch als Taktiker und Kilian Weise im Vorschiff segelte Pramann eine beeindruckend konstante Serie und gewann mit elf Punkten Vorsprung vor dem unter japanischer Flagge segelnden Australier Peter Gilmour auf „Yred". Den dritten Platz belegte der Brite Grant Gordon mit „Louise Racing". Seit 1937 wird der Drachen Gold Cup ausgetragen, der einst die Weltmeisterschaft des Dreimann-Kielbootes war. Seit 1965 gibt es zusätzlich eine Weltmeisterschaft nach den Regularien von World Sailing. Der Gold Cup hat deshalb jedoch nichts von seinem Glanz eingebüßt, im Gegenteil. Denn gesegelt wird nach besonderen Regeln: Alle Rennen zählen, es gibt keine Streichresultate und die Wettfahrten führen über lange Kurse mit Kreuzen von rund 1,5 Seemeilen.
Die Regattawoche war geprägt von den Ausläufern des Hurrikans Erin, die für wechselhafte Bedingungen sorgten. Das Spektrum reichte von Flaute bis zu Böen mit 25 Knoten und hoher Atlantikdünung. Bereits am zweiten Tag wurden zwei Wettfahrten gesegelt, für die die Crews morgens um 8 Uhr den Hafen verlassen mussten. Bis zum Donnerstagabend blieb unklar, ob die Regatta wegen zu starker Winde vorzeitig beendet werden müsste. Am Freitag konnten dann doch noch zwei Rennen gesegelt werden, die das deutsche Team mit Topplatzierungen abschloss. Die Ergebnisserie von Pramann und seiner Crew spricht für sich: 2, 4, 11, 2, 3, 4 – nur ein Ausrutscher, ansonsten konstant vorne.
„Was für eine Woche! Wenn du dir das Feld hier ansiehst und die Namen auf der Trophäe, ist es ziemlich unglaublich, unseren Namen auf diese Liste zu setzen. Wir sind konsequent geblieben, haben an Bord gut kommuniziert, wir hatten eine unglaubliche Geschwindigkeit und sehr gute Starts", sagte Pramann nach dem letzten Rennen. Mit seinem Sieg reiht sich der deutsche Segler in eine exklusive Tradition ein. Aus deutscher Sicht haben vor ihm bereits Namen wie Herbert Döhler (1938), Theodor Thomsen (1953, 1955), Achim Ulrich, Alo Schaefer, Klaus Oldendorff, Harm Müller-Spreer, Vincent Hoesch, Markus Wieser, Michael Müller und Stephan Link den Gold Cup gewonnen.
Der Triumph der deutschen Drachensegler wurde durch einen weiteren Erfolg gekrönt: Die Corinthian Trophy für die beste Amateurcrew ging ebenfalls nach Deutschland. Philip Dohse setzte sich mit seiner Mannschaft Nicolas Dohse, Volker Kramer und Marc Hess auf „Puck" durch. Damit gingen beide Haupttrophäen des Events nach Deutschland.
Insgesamt waren 17 deutsche Steuerleute am Start – 15 unter deutscher Flagge, dazu Hannes Holländer (Niederlande, „Flin") und Michael Zankel (Portugal, „Easy"). Jan Woortman segelte auf seiner „Sapphire IV" zu einem starken siebten Platz. Mit Magdalena Gründt („Lilibeth", Platz 34) und Christiane Bruhns („Liv", Platz 51) steuerten auch zwei Frauen ihre Teams durch die schwierigen Bedingungen. Auch bekannte Namen wie Stephan Link („Desert Holly", Platz 46) und Thomas Müller („Sinewave", Platz 57) waren unter den 75 teilnehmenden Booten aus 18 Nationen.