Double Rundt 2020Karibik-Verhältnisse bei der Double Rundt

Tatjana Pokorny

 · 28.06.2020

Double Rundt 2020: Karibik-Verhältnisse bei der Double RundtFoto: Irk Boockhoff
Double Rundt

Das anspruchsvolle Tagesrennen wusste seine Teilnehmer in der regattaarmen Corona-Krise zu begeistern – gefordert waren Familien-Crews wie Top-Akteure

Der Yachtclub Langballigau hatte am vergangenen Wochenende zum Regattavergnügen gebeten, und mehr als 50 Boote waren gekommen: Die "Corona-Edition" der Double Rundt hat ihren Teilnehmern karibische Temperaturen, abwechslungsreiche und teilweise fordernde Wind- beziehungsweise Flautenbedingungen sowie jede Menge Segelspaß beschert. Das Rennen hatte am Samstagmorgen um 9 Uhr vor dem Hafen von Langballigau mit einer Kreuz begonnen. An der Startlinie hatte sich eine bunte Flotte ganz unterschiedlicher Boote versammelt: Typische Familienyachten waren ebenso dabei wie außergewöhnliche Konstruktionen à la Open 40 "Black Maggy" mit Schwenkkiel oder auch olympisch ambitionierte Teams wie Max Gurgel und Lena Weißkichel auf der L 30 "Sharifa" von Rasmus Töpsch. Dazu kam die hochgezüchtete Dragonfly 800 von Lars Kaempfe vom Flensborg Yacht Club und ein weiterer Tri Corsair 28 von X-332-Umsteiger Ulrich Jäger. Mitinitiator Jochen Kunze hatte immerhin acht Boote vom Typ X-332 zum Start motiviert.

  Auf ging es in die Double Rundt 2020…Foto: Irk Boockhoff
Auf ging es in die Double Rundt 2020…

In moderaten Winden um acht bis zwölf Knoten ging es auf den Kurs mit seinen zwei unterschiedlich langen Bahnen. Dabei hatte die Regattaleitung keine kleine Kaffeefahrt, sondern ein anspruchsvolles Stück Segelsport mit neun- bis zwölfstündigem Einsatz angesetzt: einmal raus auf die westliche Ostsee, vorbei am Kalkgrund Leuchtturm und mit Wellen gegenan in Richtung Tonne 2 querab der Schleimünde-Ansteuerung und zurück. Für eine spannende erste Kreuz sorgten die Stromverhältnisse und eine kraftige Welle bei nur moderatem Druck in den Segeln. Auf die folgende "Rutsche" konnten bei einer Wellenhöhe von ein bis eineinhalb Metern einige engagierte Teams unter Spi angleiten, andere setzten lieber auf Sicherheit unter schlichter Besegelung. Dass sich das Feld schnell auseinanderzog, war unter diesen Umständen klar.

  Der Auftakt zur Double Rundt 2020Foto: Irk Boockhoff
Der Auftakt zur Double Rundt 2020
  Die traumhaft schönen Wetterimpressionen fing Irk Boockhoff einFoto: Irk Boockhoff
Die traumhaft schönen Wetterimpressionen fing Irk Boockhoff ein

Für einige Crews geriet das Rennen "zum Topfschlagen vor Sonderburg", wie "Sharifa"-Steuermann Max Gurgel vom Hamburger Segel-Club lächelnd berichtete. Eine Gewitterfront aus Richtung Flensburg, heftige Windturbulenzen und eine mehrstündige Flaute (für die langsameren Boote) wirbelten die Flotte im Verlauf des Rennens durcheinander, brachten aber keine Mannschaft in ernsthafte Schwierigkeiten. Die Ziellinie vor Langballigau erreichten trotz der verkürzten Bahn für die langsameren Boote nicht alle Starter im Zeitlimit. Besonders hart traf es die durchhaltestarke Crew der Lord Helmsman "Harlekin", die mit nur einer Minute über dem Limit ohne Wertung ins Ziel segeln musste. Da hat manch einer die Uhr anhalten wollen. Den "internen" Sieg in der X-332-Gruppe sicherte sich Bernd Dreiers "Xalty".

  Wolfram Heibecks "Black Maggy" gewann die Yardstick-Wertung vor Peter Wredes "Peppermint"Foto: YCLL / Hauke Bunks
Wolfram Heibecks "Black Maggy" gewann die Yardstick-Wertung vor Peter Wredes "Peppermint"
  Max Gurgel und Lena Weißkichel auf der L30 "Sharifa"Foto: YCLL / Hauke Bunks
Max Gurgel und Lena Weißkichel auf der L30 "Sharifa"

Mit einer gesegelten Zeit von 10 Stunden, 16 Minuten und 15 Sekunden (berechnet: 10:22.58) machte die "OM" von Stefan Voss vom veranstaltenden Yachtclub Langballigau das Rennen in ORC-Club. Thorsten Thelens Seaquest 36 "Circus" hatte die Ziellinie gut 19 Minuten eher erreicht, blieb der Siegerin aber nach berechneter Zeit rund drei Minuten schuldig. Platz drei sicherten sich in ORC-Club die Langballigauer Vereinskameraden auf der Crest 910 "Fru Antje" vor Knut Freudenbergs First 36.7 "Halbtrocken" von der Segler-Vereinigung Flensburg. Hier geht es zu allen Ergebnissen der Double Rundt 2020. "Die Regatta hat sehr viel Spaß gemacht", attestierte Max Gurgel den engagierten Veranstaltern. Er selbst segelte mit Lena Weißkichel und der "Sharifa" auf Platz sieben – mehr war für die Kreuzen weniger liebende L30 und ihre Crew trotz starkem Auftakt und gutem Rennen nicht drin.

  Der Bilderbuch-Segelsamstag bei der Double Rundt am vergangenen WochenendeFoto: Irk Boockhoff
Der Bilderbuch-Segelsamstag bei der Double Rundt am vergangenen Wochenende
  Noch ein Foto-Kunstwerk von Irk BoockhoffFoto: Irk Boockhoff
Noch ein Foto-Kunstwerk von Irk Boockhoff